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Weder kindgerecht noch gerecht zu Kindern: Sachbuch fordert gesellschaftliches Umdenken

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Im dauerhaften Krisenzustand aufzuwachsen ist für Kinder Normalität geworden – ihr Alltag ist geprägt von gestressten und überforderten Erwachsenen, dem Versagen von Institutionen, dem Klimawandel und einer Politik, die vor allem die Interessen ihrer größten Wählergruppe im Blick hat. Das sind in den kommenden Jahren aufgrund von demografischen Verschiebungen die Rentnerinnen und Rentner. Die Frage nach Gerechtigkeit für Kinder in einer rapide alternden Gesellschaft aufzuzeigen, ist eines der Anliegen, dem sich das Buch von Aladin El-Mafaalani, Sebastian Kurtenbach und Klaus-Peter Strohmeier widmet. „Die alternde Gesellschaft ist weder kindgerecht noch ist sie gerecht zu Kindern“ schreiben die Autoren. „Die Interessen und Bedürfnisse der Kinder werden nicht angemessen mitgedacht. Es gibt nur wenige Kinder, und sie werden behandelt wie Außenseiter. Sie sind, anders als andere Minderheiten, eine Minderheit ohne Minderheitenschutz.“

Ähnliche Bedürfnisse, aber unterschiedliche Ausgangsbedingungen

Tatsächlich gab es noch nie so wenig Kinder in Deutschland wie jetzt und doch sind sie es, die die Gestaltung der Zukunft übernehmen müssen. Schon allein deshalb sollten ihre Interessen und ihr Wohlergehen höchste politische Priorität haben, fordern die Autoren. Stattdessen seien sie Opfer von struktureller Rücksichtslosigkeit und politischer Indifferenz. Das sei immer wieder erkennbar in fehlenden Schul- und Kitaplätzen, steigender Kinderarmut, sich ständig unterbietenden Negativdiagnosen in Bildung und Gesundheit sowie den Familien, die immer mehr unter Stress geraten. Wie kann es also gesellschaftlich gelingen, allen Kindern die gleichen Entwicklungsmöglichkeiten zu geben, fragen die Autoren und fordern zunächst eine produktive Anerkennung dessen, was sie „Superdiversität“ nennen: Es müsse davon ausgegangen werden, so die Autoren, „dass alle Kinder sehr ähnliche Bedürfnisse und Interessen haben, aber sehr unterschiedliche Herkünfte und Ausgangsbedingungen.“

Zeitalter der fragmentierten Kindheiten

Der Begriff „Superdiversität“ ist in dieser Studie keine Problembeschreibung, sondern bildet die Arbeitsgrundlage für die Tatsache, dass Herkünfte, Familienmodelle und sozioökonomische Voraussetzungen einerseits immer komplexer werden, sich jedoch zusätzlich in immer stärker getrennten Lebensbereichen abspielen. Superdiverse Kindheiten sind deshalb zunehmend auch fragmentierte Kindheiten: „Die Lebenswelten und die Lebenschancen der Kinder entwickeln sich immer stärker auseinander. Es wächst eine Generation heran, die mehr von Differenz- als von Gemeinsamkeitserfahrung geprägt sein wird.“

Die Gesellschaft muss gemeinsame Lebenswelten schaffen

Die Aufgabe von Bildungsinstitutionen und gesellschaftlichen Strukturen müsse es deshalb sein, wieder für gemeinsame Lebenswelten zu sorgen, in denen die Perspektiven von Kindern auch berücksichtigt werden, etwa mit partizipativen Modellen. Lernorte etwa müssten zu gemeinsamen Lebensorten werden, die vor allem an einer Sache interessiert sind: dass es den Kindern gut geht. Der radikale Richtungswechsel, den die Autoren vorschlagen, ist der, die gemeinsamen Bedürfnisse aller Kinder in den Fokus zu nehmen. Staatlich, gesellschaftlich und eben auch gesetzlich.
Kinder, denen es besonders gut geht, sind optimistisch, sie haben ein hohes Selbstwertgefühl, sind nicht traurig, sie machen sich keine oder nur wenige Sorgen, sind mit ihrem Leben zufrieden und haben ein positives Körperbild bzw. fühlen sich gesund.

Quelle: Aus „Kinder. Minderheit ohne Schutz“ (El–Mafaalani, Kurtenbach, Strohmeier)

Ein wegweisendes Buch

Die beeindruckende Untersuchung „Kinder. Minderheit ohne Schutz“ geht von der Prämisse aus, dass Zukunft überhaupt nur gegeben ist, wenn es denjenigen gut geht, die sie gestalten müssen. Mit dieser neuen Perspektive benennen die Autoren auch viele Möglichkeiten, wie das in einem gesamtgesellschaftlichen Akt gelingen könnte. Ein wegweisendes Buch, das es nicht hinnimmt, dass Kinder Opfer einer alternden Gesellschaft bleiben.
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Ähnliche Bedürfnisse, aber unterschiedliche Ausgangsbedingungen

Tatsächlich gab es noch nie so wenig Kinder in Deutschland wie jetzt und doch sind sie es, die die Gestaltung der Zukunft übernehmen müssen. Schon allein deshalb sollten ihre Interessen und ihr Wohlergehen höchste politische Priorität haben, fordern die Autoren. Stattdessen seien sie Opfer von struktureller Rücksichtslosigkeit und politischer Indifferenz. Das sei immer wieder erkennbar in fehlenden Schul- und Kitaplätzen, steigender Kinderarmut, sich ständig unterbietenden Negativdiagnosen in Bildung und Gesundheit sowie den Familien, die immer mehr unter Stress geraten. Wie kann es also gesellschaftlich gelingen, allen Kindern die gleichen Entwicklungsmöglichkeiten zu geben, fragen die Autoren und fordern zunächst eine produktive Anerkennung dessen, was sie „Superdiversität“ nennen: Es müsse davon ausgegangen werden, so die Autoren, „dass alle Kinder sehr ähnliche Bedürfnisse und Interessen haben, aber sehr unterschiedliche Herkünfte und Ausgangsbedingungen.“

Zeitalter der fragmentierten Kindheiten

Der Begriff „Superdiversität“ ist in dieser Studie keine Problembeschreibung, sondern bildet die Arbeitsgrundlage für die Tatsache, dass Herkünfte, Familienmodelle und sozioökonomische Voraussetzungen einerseits immer komplexer werden, sich jedoch zusätzlich in immer stärker getrennten Lebensbereichen abspielen. Superdiverse Kindheiten sind deshalb zunehmend auch fragmentierte Kindheiten: „Die Lebenswelten und die Lebenschancen der Kinder entwickeln sich immer stärker auseinander. Es wächst eine Generation heran, die mehr von Differenz- als von Gemeinsamkeitserfahrung geprägt sein wird.“

Die Gesellschaft muss gemeinsame Lebenswelten schaffen

Die Aufgabe von Bildungsinstitutionen und gesellschaftlichen Strukturen müsse es deshalb sein, wieder für gemeinsame Lebenswelten zu sorgen, in denen die Perspektiven von Kindern auch berücksichtigt werden, etwa mit partizipativen Modellen. Lernorte etwa müssten zu gemeinsamen Lebensorten werden, die vor allem an einer Sache interessiert sind: dass es den Kindern gut geht. Der radikale Richtungswechsel, den die Autoren vorschlagen, ist der, die gemeinsamen Bedürfnisse aller Kinder in den Fokus zu nehmen. Staatlich, gesellschaftlich und eben auch gesetzlich.
Kinder, denen es besonders gut geht, sind optimistisch, sie haben ein hohes Selbstwertgefühl, sind nicht traurig, sie machen sich keine oder nur wenige Sorgen, sind mit ihrem Leben zufrieden und haben ein positives Körperbild bzw. fühlen sich gesund.

Quelle: Aus „Kinder. Minderheit ohne Schutz“ (El–Mafaalani, Kurtenbach, Strohmeier)

Ein wegweisendes Buch

Die beeindruckende Untersuchung „Kinder. Minderheit ohne Schutz“ geht von der Prämisse aus, dass Zukunft überhaupt nur gegeben ist, wenn es denjenigen gut geht, die sie gestalten müssen. Mit dieser neuen Perspektive benennen die Autoren auch viele Möglichkeiten, wie das in einem gesamtgesellschaftlichen Akt gelingen könnte. Ein wegweisendes Buch, das es nicht hinnimmt, dass Kinder Opfer einer alternden Gesellschaft bleiben.
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