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Studie: Warum sich viele Menschen in BW unsicher fühlen

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Im Park, in einsamen Straßen, in Bus und Bahn, aber vor allem allein und in der Dunkelheit: Fast die Hälfte der Menschen in Baden-Württemberg fühlen sich insgesamt nicht sicher - das zeigt eine neue Studie, die das Institut für Kriminologische Forschung Baden-Württemberg im Auftrag des Landesinnenministeriums gemacht hat. Sie liegt dem SWR exklusiv vor. Rund 35.500 Menschen haben an dieser ersten landesweiten Sicherheitsbefragung teilgenommen und in ihren Antworten ihr persönliches Empfinden zum Ausdruck gebracht - nicht zu verwechseln mit der tatsächlichen Sicherheitslage im Land, betont Studienleiter Thomas Mößle, Professor an der Polizeihochschule Villingen-Schwenningen. Das Empfinden hänge von verschiedenen Faktoren ab. Welche das sind, erklärt er im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Florian Rudolph. SWR Aktuell: Fangen wir mal ganz global an - wie sicher fühlen sich die Leute Baden-Württemberg? Thomas Mößle: Wenn man ganz global draufschaut, nimmt man in der Forschung standardmäßig das sogenannte "Standard-Item", das fragt nach der Sicherheit nachts ohne Begleitung in der Wohngegend. Hier geben 76 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in Baden-Württemberg an, sich "sehr sicher" oder „eher sicher“ zu fühlen. Schaut man jetzt aber in andere Bereiche, wird das schon etwas differenzierter: Nachts, ohne Begleitung im öffentlichen Raum sind beispielsweise um die 50 Prozent, die sich unsicher fühlen, nachts ohne Begleitung im öffentlichen Personennahverkehr ist der Wert vergleichbar. SWR Aktuell: Gibt es auch Unterschiede zwischen Stadt und Land? Mößle: Zu Unterschieden zwischen Stadt und Land kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Aussagen treffen. Es gibt aber Unterschiede nach Geschlecht oder nach Alter. Frauen fühlen sich im öffentlichen Personennahverkehr deutlich unsicherer. Auch ältere Menschen fühlen sich unsicherer. Aber das sind Befunde, die regelmäßig in kriminologischen Studien beobachtet werden, auf Landes- wie auch auf Bundesebene. SWR Aktuell: Was macht den Leuten denn konkret Angst? Mößle: Nach konkreten Situationen haben wir nicht direkt gefragt. Dazu würde man beispielsweise Regionalanalysen durchführen in Städten. Aus solchen weiß man, dass es beispielsweise räumliche bauliche Merkmale sind: Dunkle Ecken, die Angst machen können, aber auch Personengruppen, die beängstigen können, wenn geballt Menschenmassen auftreten, das weiß man bereits aus der Forschung. SWR Aktuell: Muss man denn davon ausgehen, dass sich die Befragten, die sich vor bestimmten Dingen fürchten oder sich unsicher fühlen, selbst einschränken? Beispielsweise darauf verzichten, bestimmte Sachen zu machen, nach Einbruch der Dunkelheit rauszugehen oder öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen…? Mößle: Das wäre das so genannte Schutz- und Vermeidungsverhalten. Das ist durchaus zu beobachten, dass Personen den ÖPNV nicht mehr nutzen, dass Personen zu bestimmten Uhrzeiten nicht mehr nach draußen gehen. Und das wäre für mich der Ansatzpunkt, zu sagen: Hier muss man gegensteuern und bestimmte Dinge ändern, in unserer Gesellschaft oder auch in der Stadt an sich. SWR Aktuell: Die Studie fragt ja die subjektive Wahrnehmung von Sicherheit ab - inwieweit deckt sich das mit der Realität in Baden-Württemberg? Mößle: Also subjektives Sicherheitsgefühl und objektive Kriminalitätslage müssen nicht zwangsläufig zusammenhängen. Wenn man sich anschaut, wie oft Menschen Opfer unterschiedlicher Delikte werden, ist die durchschnittliche Quote im Bereich der computerbezogenen Kriminalität mit rund 18 Prozent am höchsten, Diebstahl liegt bei rund 14 Prozent, Sexualdelikte bei 6 und Körperverletzung bei 2,3 Prozent. Hier sind die Zahlen in Baden-Württemberg ähnlich wie in anderen Bundesländern. SWR Aktuell: Und was macht man jetzt mit diesen Informationen? Mößle: Zuerst muss man schauen, was sind denn die Erklärungen für subjektive Unsicherheit? Das kann an individuellen Ressourcen einer Person liegen, an ihren Bewältigungsstrategien, an baulichen Merkmalen einer Stadt, aber auch wie über Kriminalität kommuniziert wird. Und wenn ich feststelle, dass ich in bestimmten Bereichen ein hohes Unsicherheitsgefühl habe, kann ich genau an diesen Punkten ansetzen: Ich kann als Gesellschaft meine Kommunikationsstrategie über Kriminalität überdenken. Ich kann als Stadt dafür sorgen, dass keine "Angsträume" mehr vorhanden sind, mit Videoüberwachung, mit baulichen Veränderungen, mit Beleuchtung…oder ich kann den einzelnen Personen Bewältigungsstrategien an die Hand geben. Sprich, wenn Frauen nachts im öffentlichen Personennahverkehr eine vulnerable Gruppe sind, muss ich eben hier ansetzen. Ein Beispiel wäre, dass an der Endhaltestelle ein Übergang von ÖPNV in einen begleiteten Taxi-Service nach Hause besteht.
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