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Welche Bücher sind neu, was läuft im Kino, wie sieht die Festivalsaison aus und worüber diskutieren Kulturwelt und Kulturpolitik? Im Podcast SWR Kultur Aktuell widmen wir uns täglich den Nachrichten, mit Hintergründen, Gesprächen, Kritiken und Tipps. Damit Sie nichts Wichtiges mehr verpassen! Zur Sendung in der ARD Audiothek: https://www.ardaudiothek.de/sendung/swr2-kultur-aktuell/12779998/
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1 Neues Kunstmuseum Tübingen: Viele Promis sind zufällig auch erfolgreiche Maler 2:33
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Udo Lindenberg ist der große Star bei der Eröffnung des Neuen Kunstmuseums Tübingen. 200 seiner Likörbilder sind zum Auftakt in diesem neuen Kunsttempel zu sehen. Wilm Hüffer fragt sich in seiner Glosse: Wie kommt das eigentlich, dass viele Promis zufällig nebenbei auch große Maler sind? Ist das ein lukratives Bündnis von Kunst und Kommerz? Nein, wahrscheinlich ist das reiner Zufall. Egal ob Udo Lindenberg, Otto Waalkes, Dieter Nuhr, Dolly Buster, Sylvester Stallone oder Wladimir Putin: Vermutlich sind alle diese Hobby-Maler einfach sensationell talentiert ……

1 Jetzt auch ohne Europe Music Awards: Der Niedergang von MTV 5:23
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Mit der Absage der Europe Music Awards 2025, einer einst prestigeträchtigen Preisverleihung, verliert MTV ein weiteres Flaggschiff. Schon in den frühen Nullerjahren verlor MTV zunehmend an Relevanz, als die digitale Wende die Musikfans weg vom linearen Programm und hin ins Netz trieb. Gerade YouTube wurde zur neuen Heimat audiovisueller Popkultur. Doch der wahre Thron der Musikvermarktung gehört längst TikTok & Co.: Wer heute in den Charts landen will, braucht keinen TV-Sender mehr – sondern Social-Media-Reichweite.…

1 Neues Kunstmuseum in Tübingen eröffnet mit Udo-Lindenberg-Retrospektive 7:34
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Die Eröffnungsausstellung widmet sich den Werken von Udo Lindenberg und zeigt über 30 Jahre seiner Malerei. „Wir wollen Kunst zugänglich für alle Besucher machen“, erklärt Feil das Konzept. Neben klassischen Ausstellungen wird es ein Kino geben, das Dokumentationen über Künstler zeigt. „Wir haben einen eigenen Bereich, der Newcomern ihre erste museale Ausstellung ermöglichen soll“, betont Feil. Kritische Stimmen sehen die enge Verbindung von Kunst und Kommerz skeptisch, doch Feil entgegnet: „Kunst muss verkauft werden, damit Künstler davon leben können.“ Auch wirtschaftlich soll das NKT nachhaltig bestehen können. „Wir sind ein privates Unternehmen und müssen entsprechend wirtschaftlich sein“, sagt Feil. Das Museum sieht sich nicht in Konkurrenz zu bestehenden Kultureinrichtungen, sondern als Bereicherung der Kulturlandschaft Tübingens. „Ich glaube, miteinander ist immer besser als gegeneinander“, so Feil abschließend.…

1 Bilder einer Freundschaft: Wolfgang Niedecken, Manfred Boecker und Rainer Gross im Ludwig Museum Koblenz 3:47
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Eine enge Freundschaft verbindet Wolfgang Niedecken, Rainer Gross und Manfred Boecker bis heute. 1970 lernen sie sich an den Kölner Werksschulen kennen, studieren gemeinsam Malerei. 1975 präsentiert Niedecken drei mannshohe Kreuze in grell buntem Popart-Stil. „Examensthema hieß großes Format und ich hab dann quasi so eine Kreuzigungsszene mit Süßigkeiten gemacht", erinnert sich Niedecken. „Das war natürlich sehr provokant und musste natürlich auch abgehangen werden. Ein bisschen Skandal, aber ok." Humor, kritisches Denken und Anecken mit der Kunst: Genau das wollen die drei Freunde, die sich selbstironisch „Künstlergruppe Schizzo“ nennen. Manfred Boecker forderte die Elterngeneration heraus Die Elterngeneration herausfordern – das spielt vor allem bei Ex-BAP-Gitarrist Manfred Boecker eine große Rolle: „Ich konnte meinen Vater nicht ertragen. Aufgrund seiner Spießigkeit, sein Ordnungswahn.” Boecker malt neun Männer. Anzugträger in Schwarzweiß. Alle Geschäftsleute, genau wie sein Vater. Die fotorealistische Kopie eines Zeitungsbildes. „Fünf Monate habe ich an dieser Arbeit gearbeitet“, so Boecker. „Also ich habe meine Geduld an die Leinwand gebracht. Die Geduld mit meinem Vater zurechtzukommen“ Niedeckens Kunst ist geprägt von der Beziehung zu den Eltern Später, als Wolfgang Niedecken vor lauter Musik keine Zeit mehr zum Malen hat, macht er Polaroids von den Hallen, in denen er auftritt. Und gestaltet mit Gross und Boecker LP-Cover und Booklets. Auch seine Kunst ist geprägt von der Beziehung zu den Eltern. „In ‚Verdamp lang her‘ kommt ja auch diese Zeile vor, wo mein Vater fragt, wann ich nicht das letzte Mal ein Bild gemalt habe“, so Niedecken, „und ob ein Lied jetzt genügen würde.“ Niedeckens Mutter, die ihren Traum, Modedesignerin zu werden, nicht verwirklichen konnte, unterstützt ihn. Sein Vater tut sich schwer: „In der Woche nach meinem Examen stand er im Atelier und hat diese Bilder ratlos angeguckt und hat dann diese ganz, ganz liebgemeinte Frage gestellt: Jung, kannst du eigentlich auch ein Pferd malen?“ „Verdamp lang her“ 2023 im WDR Rockpalast Auftragsmalereien von der „Mona Lisa“ bis zum Watzmann Ein Pferd malen? Das bringt Niedecken und Boecker auf die Idee für ein Projekt: Kunstwerke auf Bestellung, wie man sie heute von der KI anfordern kann. Von „Mona Lisa“ über Portraits bis hin zu Landschaften sind einige der Bilder, zusammen mit den passenden Wunschzetteln, in Koblenz ausgestellt. „Was haben wir teilweise gelacht, wenn ihre Wünsche ankamen“, erinnert sich der BAP-Frontman. „Einer wollte den Königssee mit dem Watzmann aber zwar in modern. Schmal ist dann nach Hause gegangen hat das Ding gemalt, hat eine Stunde später angerufen und gesagt: Ist fertig. Und es war ein Hammerbild.“ Inspiriert von der New Yorker Pop-Art der 1970er-Jahre „Ess fäädisch“ – ist fertig – heißt hier auch eine Küchenpapierrolle, auf der ein Ei thront. Dada lässt grüßen. Es geht weniger ums Kunstwerk, als vielmehr um den künstlerischen Einfall. Boecker, Gross und Niedecken – sind alle drei inspiriert von den Stars der ausklingenden Ära der New Yorker Pop-Art, wie Howard Kanowitz und Larry Rivers, bei denen sie eine Zeitlang assistierten und wohnten. Rainer Groß blieb sogar drüben, lebt und arbeitet heute auf Long Island. In Koblenz treffen die drei wieder einmal aufeinander. „Es war einmal“ - Die Ausstellung, erzählt anschaulich von einer außergewöhnlichen Künstler-Freundschaft. Und von einer kraftvollen Strömung in der Kölner Kunstszene der 1970er- und 1980er-Jahre, die Aufmerksamkeit verdient.…

1 „Misericordia“: Zwischen Heimatfilm und Provinzkomödie 3:37
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Ein Mann namens Jérémie kehrt zurück in das Dorf seiner Kindheit, das für ihn mit vielen Erinnerungen verbunden ist. Er kommt zur Beerdigung eines Bäckermeisters, mit dem er in einer vorläufig noch unklaren Verbindung steht. Witwe Martine sieht in dem Rückkehrer einen guten Ersatz für ihren verstorbenen Ehemann – und zwar in jeder Hinsicht. Der Sohn Vincent dagegen reagiert eifersüchtig. Der Dorfpfarrer predigt Moral, gewürzt mit aus Erfahrung gewachsener Skepsis. Ausgedehnte Waldspaziergänge prägen diesen Film Wir lernen die Handvoll Figuren, die das Dorf prägen, schnell kennen, vor allem in ihrer Handwerksstube und bei ausgedehnten Waldspaziergängen. Zumal zwar auf den Straßen fast nie jemand zu sehen ist, aber doch kaum eine Heimlichkeit unbeobachtet bleibt. Panoramaaufnahmen, in denen das Laub in allen denkbaren Herbstfarben erstrahlt, machen den Zuschauern bewusst, dass das südfranzösische Kaff Saint Martial von riesigen Wäldern umgeben ist. Entsprechend kurios ist, dass die Figuren bei keinem ihrer vielen Waldspaziergänge allein bleiben. Auch, weil sich im Gehölz stets auch andere Bekannte, die Dorfpolizei und der umtriebige Pfarrer des Dorfes (oder sogar gleich mehrere dieser Genannten) tummeln. Mit der zweiten Leiche beginnt der Krimi Weil es bald auch noch eine zweite Leiche gibt und sich eine Krimihandlung entpuppt, weckt dies alles Erinnerungen an Alfred Hitchcocks Klassiker „Immer Ärger mit Harry“. Wobei in „Misericordia“ tatsächlich ein Verbrechen im Zentrum der locker mäandernden Handlungen steht. Umso verblüffender, wie der Regisseur den Erzählton in der Schwebe hält. Sein Film ist durchaus amüsant. Jeder hat ein Auge auf jeden geworfen Der Filmtitel „Misericordia“ bezeichnet die Barmherzigkeit Gottes, der Papst Franziskus immerhin zwei Veröffentlichungen gewidmet hat. In diesem Film sehen sich die Menschen mit der Macht der Begierde konfrontiert, und mit der Eifersucht. Jeder hat in dieser kleinen Gemeinde auf jeden ein Auge geworfen: Nach allgemeinem Verständnis kann Begierde eigentlich kaum so wahllos gestreut werden, dass sie jedes Kriterium von Geschlecht, sexueller Orientierung, Alter, und Aussehen ignoriert. Hier aber ist das der Fall. Weil rasendes Begehren hier keine Erfüllung findet, schildert es jedoch in umso reizvollerer Unbestimmtheit. Jedes Spielart des Begehrens scheint denkbar. Es ist ein utopischen Versprechen, dass erotische Liebe so beliebig erlernbar ist wie die christliche Nächstenliebe, die den Film den Titel gibt. Heiterer Krimi und ernste Komödie in einem Film So ist dies eine heiter und mitunter albern grundierte Kriminalgeschichte über Schuld und Verdrängung, eine ernste Komödie übers menschliche Dasein. Die Nebenfiguren sind erkennbar dem Rollenrepertoire von Krimikomödien entliehen. Die Hauptfigur spielt Félix Kysyl als einen undurchdringlichen, Verführer, der einen verwuschelten Provinzcharme an den Tag legt. Die Menschen, inklusive des Mörders, dem ebenfalls die Barmherzigkeit des Films gilt, darf man sich als freie, glückliche Menschen vorstellen. Trailer „Misericordia“, ab 6.3. im Kino…

1 Frauen im Interview: „Ein gutes Gespräch ist ein gutes Gespräch“ 6:14
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Seine Erkenntnis: Nach wie vor seien es vor allem Männer, die in relevanten Positionen stehen und sich für Interviews anbieten. In seinem neuen Buch „Eigentlich müssten mir die Feministinnen die Füße küssen“ spricht Frasch mit zahlreichen Frauen, darunter Alice Schwarzer , Samira El Ouassil und Elke Heidenreich . „Ein gutes Gespräch ist ein gutes Gespräch“, sagt er – unabhängig vom Geschlecht des Interviewten. Und gute Gespräche sollten Männer wie Frauen gleichermaßen interessieren. Der provokante Titel stammt allerdings nicht von Frasch selbst, sondern ist ein Zitat von Sophia Thomalla, die ebenfalls im Buch zu Wort kommt. Ihrer Meinung nach sollten Feministinnen vielmehr ihre Selbstbestimmtheit feiern.…
Dies zeichne sich bereits seit dem russischen Überfall auf die Ukraine ab. Doch auch die Politik von Donald Trump bringe diese Ordnung ins Wanken. „Schon in seiner ersten Präsidentschaft hat Trump das infrage gestellt, was den Westen ausmacht“, so Münkler. Die US-Regierung stütze sich außenpolitisch zunehmend auf das Prinzip der Macht des Stärkeren.…

1 Edwin Rosen – Musiker und Shootingstar aus Stuttgart 16:32
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Über Musik Verbindungen machen, das passiert sehr gut bei Konzerten. Es fühlt sich schön an, dass man dann ein Teil in Leben von Leuten sein kann. Quelle: Edwin Rosen Im Gespräch mit SWR Kultur verrät Edwin Rosen das Erfolgsrezept seiner Musik, die so gut in unseren Zeitgeist zu passen scheint. Gefühle aufgreifen, die viele teilen Die Corona-Pandemie habe eine größere Rolle für seine Musik gespielt: Rosen ist 26 Jahre alt, mit digitalen Medien aufgewachsen und sagt, in der heutigen Zeit würde alles unpersönlicher. Alltagsmüdigkeit und die Konfrontation mit politischen Krisen seien allgegenwärtige Situationen, mit denen man sich heute konfrontiert sehe, so der Musiker. Viele Leute in Rosens Altersklasse hätten damit ihre Probleme, mit seiner Musik wolle er dem entgegenwirken und diese Gefühle aufgreifen. Immer weniger Menschen hören Musik in ihrer Muttersprache Gefragt, warum er Musik nicht auf Englisch mache, sagt Edwin Rosen: Die Musik, er in seiner Jugend gerne konsumiert habe, sei auf Englisch gewesen. Mit seiner Musik wolle er eine andere Art des Hörens erzeugen, weil immer weniger Menschen Musik in ihrer Muttersprache hören. Das sei besonderer.…

1 Jennifer Ackerman – Die Weisheit der Eulen | Buchkritik 4:09
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Ihre großen, runden Augen, mit denen sie uns anstarren, wirken auf manche Menschen bedrohlich. Eulen gelten in einigen Kulturkreisen als Todesboten. Sie werden gefürchtet, verfolgt, umgebracht. Anderswo werden sie als Götter und Glücksboten verehrt. Schon die Namen zeigen, was wir Menschen in ihnen gesehen haben und immer noch sehen: Es gibt Dämoneneulen, Geistereulen, Todeseulen, Koboldeulen, Gold- oder Silbereulen. Seit Harry Potters Siegeszug haben sie zumindest in der westlichen Zivilisation durch seine Botin Hedwig, eine Schleiereule, ein positives Image. Geheimnisvolle Eulen Sie faszinieren uns nicht zuletzt, weil sie so geheimnisvoll sind. Das hat die amerikanische Autorin Jennifer Ackerman veranlasst, sich intensiv mit ihnen auseinanderzusetzen. Ihr Buchtitel „Die Weisheit der Eulen – Der geheimnisvollste Vogel der Welt und seine Talente“ verrät, warum sich die Biologin auf deren Spur begeben hat. Was immer die Eulenforschung der letzten Jahre ergeben hat, findet sich in ihrem Buch. Rund 450 Spezialisten tauschen sich über ein weltweites Eulenprojekt untereinander aus. Viele von ihnen hat sie aufgesucht und sich von ihnen auf anstrengende Exkursionen mitnehmen lassen. So ist ihr Buch in weiten Passagen reportageähnlich und sehr bildhaft. Das liest sich sehr leicht und flott. Allerdings sind die persönlichen Schilderungen dieser Ausflüge in die Wildnis etwas langatmig. Abwechselnd mit ihren Exkursionsreportagen beschreibt sie anschaulich, wie modernste miniaturisierte Elektronik, wie ausgeklügelte Laborexperimente den Eulen immer mehr Geheimnisse entlockt haben und übersetzt die wissenschaftlichen Erkenntnisse in eine allgemeinverständliche Sprache. Minisender, winzige Nestkameras und starke Richtmikrophone decken inzwischen ihr Nestverhalten, ihre Flugbewegungen, ihr Revierverhalten auf. DNA-Analysen haben ergeben, dass es mindestens 250 verschiedene Eulenarten gibt, vom 25 Gramm leichten Elfenkauz, einem winzigen Wollball, bis zum halbmetergroßen Riesenfischuhu, der eine Flügelspannweite von fast zwei Metern hat. Eulen sind in allen Klimazonen von der Arktis bis in die Tropen zu finden. Schwarzweiß – sowie Farbfotos der in neun Kapiteln vorgestellten Eulen bringen sie uns nahe. Besondere Talente Sie sind lautlose Jäger. Ihr Federkleid erzeugt so gut wie keine Geräusche, keine Beute wird vor ihrem Angriff gewarnt. Sie verfügen über ein phantastisches Gehör, das die Bewegungen einer Maus im nächtlichen Dunkel selbst unter 50 Zentimetern Schnee wahrnimmt. Die meisten der 250 Eulenarten verschmelzen dank ihres farblich der Umgebung angepassten Gefieders perfekt mit der jeweiligen Natur. Ihr Liebesleben ist ungewöhnlich. Lebenslange Paarbindungen gibt es nicht. Männchen und Weibchen ziehen zwar gemeinsam den Nachwuchs auf, aber danach gehen sie durchaus neue Beziehungen ein. Bedrohungen Abgesehen von der Jagd in asiatischen Ländern wegen vermeintlicher Heilkräfte von Federn und Knochen, sind alle Eulenarten durch Artenschwund, Umweltverschmutzung, Klimawandel bedroht. Die naturbelassenen Flächen, in den Eulen vor allem leben, werden immer kleiner. Die Zivilisation rückt überall immer weiter in die Wildnis vor, die Jagdgebiete schrumpfen. Vielerorts versuchen Ornithologen, bedrohte Eulenarten zu schützen und ziehen in Zuchtstationen Nachwuchs auf. Ein extrem schwieriges Unterfangen, wie Jennifer Ackerman schildert. Ihr Buch ist ein brillantes Plädoyer für die Rettung dieser faszinierenden Vögel.…

1 Der Traum als Gegenentwurf zur Wirklichkeit: Ausstellung in Kunsthalle Mainz 7:02
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Jeder Mensch träumt anders: Einige werden regelmäßig von Albträumen heimgesucht, für andere wird der Nachtschlaf zum Ausflug in eine bessere Welt. Diese bessere Traumwelt steht im Fokus der Gruppenausstellung „What is the Dream That Makes You Dream?“ in der Kunsthalle Mainz. „Das Potential von Traum und Träumen hat uns besonders Interessiert“, sagt Stefanie Böttcher, Direktorin der Kunsthalle Mainz. Es gehe darum, sich Welten zu öffnen, die anders sind als die vielen negativen Nachrichten. Nicht als Flucht vor der Realität, sondern um dem Übermaß an Schwere etwas entgegenzusetzen.…

1 Philosophin Zehnpfennig: Platon würde die moderne Demokratie mit Wohlwollen betrachten 6:11
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Warnung vor Extremen und skrupellosen Politikern Schon vor rund 2000 Jahren schrieb der griechische Philosoph Platon in seiner Abhandlung „Der Staat“ darüber, wie ein Staat geführt werden muss, um für das Volk die besten Bedingungen zu bieten, und warnte vor extremen Entwicklungen und skrupellosen Politikern. Der ideale Staat müsste von einem Weisen regiert werden Nach Platons Idee müsste der ideale Staat, den er selber nicht für realisierbar hielt, von einem „weisen Menschen“ geleitet werden, so Zehnpfennig. Und das Vorbild des Weisen war für Platon zweifellos Sokrates, der erkannt habe, dass nichts wichtiger sei als die Bemühung, das Gute und das Richtige zu erkennen. Die Sache in den Mittelpunkt stellen Dieser Erkenntnis stünde entgegen, dass wir gewohnt seien, die Welt von uns her auszulegen, nach unseren Bedürfnissen nach unseren Interessen zu urteilen, betont Zehnpfennig. Nach Platon müsse der wahre Politiker, der Weise, der vernünftige Mensch jedoch genau das in sich überwinden. Er müsse die Sache in den Mittelpunkt stellen. Nur dann könne man den Umständen gerecht werden, und auch den Menschen gerecht werden, wenn man so ganz streng sachlich zu urteilen gelernt habe. Welche Staatsform hielt Platon für die beste? Platon habe die Aristokratie für die beste Staatsform gehalten, was bei ihm bedeutete, dass die Fähigsten den Staat regieren. Die Demokratie sei bei ihm eher auf den hinteren Plätzen gelandet, weil da die Gefahr bestünde, in einen Tyrannenstaat abzugleiten. Was würde Platon von unserer heutigen Demokratie halten? Unsere heutige Demokratie würde Platon mit einigem Wohlwollen betrachten, glaubt Zehnpfennig, denn er habe ja in „Die Nomoi“ ( „Die Gesetze“) noch einen zweitbesten Staat entworfen, den er für realisierbarer hielt und den man mit unserer modernen Demokratie vergleichen könne, mit Rechtsstaatlichkeit auf der einen und Volkswahl auf der anderen Seite. Das entspräche auch der Theorie der Mischverfassung in der Geschichte des politischen Denkens. Insofern, glaubt Zehnpfennig, sei das gar nicht so weit weg von dem, was Platon für den realisierbar besten Start gehalten habe.…

1 Jubiläumsausstellung „Doppelkäseplatte“ – Das Stuttgarter Kunstmuseum feiert seine Sammlung 4:36
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Dieser Käse hat sein Haltbarkeitsdatum eindeutig überschritten: Seit 1968 dämmert er in dem großen Lebensmittelbild des Schweizer Künstlers Dieter Roth vor sich hin: gefangen zwischen zwei Glasscheiben und in einen Messingrahmen gepresst. Längst hat der Schimmel die künstlerische Regie übernommen. Die „Doppelkäseplatte“, so der Titel des Kunstwerks, habe einen erstaunlichen Wandel durchgemacht, sagt Ulrike Groos, Leiterin des Stuttgarter Kunstmuseums. Ulrike Groos: „Es wuchert und wächst nach und wir fanden, dass das auch inhaltlich gut passt: Wie verändert sich eigentlich eine Sammlung über 100 Jahre, wie sind möglicherweise Veränderungsprozesse, wie wird Sammlung heute wahrgenommen – all diese Fragen haben uns beschäftigt. Da fanden wir dieses Werk eigentlich sehr passend.“ Mittlerweile 16.000 Kunstwerke in der städtischen Sammlung Auch die städtische Sammlung hat mit ihren inzwischen 16.000 Kunstwerken ihre ganz eigene Entwicklung und Verzweigung genommen, was sich jetzt auf drei Museumsetagen verfolgen lässt. Nicht chronologisch, sondern aufgeteilt auf sieben verschiedene Themenräume, die einen Dialog inszenieren: eine Mischung aus Bekanntem und Unbekannten, aus Neuzugängen, die an das Bestehende anknüpfen, aus Schenkungen und gezielten Ankäufen. Ein fast schon überwältigendes Beispiel dafür ist der Raum zur Konkreten Kunst. Werke aus dem Nachlass des Stuttgarter Künstlers Anton Stankowski Dort werden auch Werke von Anton Stankowskis gezeigt, aus dessen Nachlass das Kunstmuseum vor einigen Jahren ein großes Konvolut an Arbeiten geschenkt bekommen hat. Unverkennbar die Handschrift des Stuttgarter Künstlers, der Malerei und Design zusammengeführt und mit seinen Gestaltungsentwürfen, darunter das Logo der Deutschen Bank, das Gesicht der Bundesrepublik mitgeprägt hat. Die Linien und Flächen der Werke Stankowskis scheinen einem eigenen Takt zu folgen, was sich auch in einer jüngeren Arbeit von Haegue Yang widerspiegelt – einem geometrischen Dreierlei, das sich aus einer Heerschar kleiner Glöckchen zusammensetzt und daher bei Bewegung auch klingen kann. „Kriegskrüppel“ von Otto Dix im Raum „Böse Geister“ Ganz anders hingegen präsentiert sich der Raum „Böse Geister“, den Museumdirektorin Ulrike Groos selbst bespielt. Dabei geht es um die von Otto Dix gezeichneten „Kriegskrüppel“ des Ersten Weltkriegs, die trotz ihres heldenhaften Einsatzes für Kaiser und Vaterland in Armut und auf der Straße leben mussten. In Yael Bartanas Filminstallation „Entartete Kunst lebt“ bekommen diese Figuren ihren ganz eigenen Auftritt. Eine Arbeit, die sie unbedingt fürs Museum haben wollte, sagt Ulrike Groos, die die städtische Sammlung in den letzten 15 Jahren durch gezielte Ankäufe konsequent erweitert hat. Künstlerinnen noch immer unterrepräsentiert Dabei standen und stehen Werke von Künstlerinnen im Vordergrund, die im Kunstbetrieb noch immer unterrepräsentiert sind. Und so beschäftigt sich ein weiterer Themenraum der Ausstellung auch mit der Rolle der Frau: lustvoll, verspielt und scheinbar harmlos wirkt die Dessous-Collage im Scherenschnitt von Sonja Yakovleva einerseits, andererseits prangt das ironische Bekenntnis „Ich bin daheim“ in schwarzen, altdeutschen Lettern auf ein Küchenhandtuch gepinselt auf einem Werk der Künstlerin Anne Marie Jehle.…

1 Wütendes Drama aus der Pariser Banlieue: „Die Unerwünschten“ von Ladj Ly 3:39
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Die Plakate für die Neugestaltung des Pariser Betonviertels versprechen Großes: „Neuanfang für die Siedlung – für ein besseres Zusammenleben“. Auf die Bewohner wirkt das allerdings wie Hohn. Haby, eine junge sozial engagierte Französin mit malischen Wurzeln, hat die Umbaupläne gesehen und weiß, dass die Politik mit diesem Neuanfang vor allem die angestammten Großfamilien loswerden will. Und mit den Großfamilien vermeintlich auch all die Probleme, die das Vorstadtviertel seit Jahren in Verruf bringen: der höchste Ausländeranteil in der Region und die hohe Kriminalitätsrate. Für Haby haben die Probleme andere Ursachen, wie sie dem Bürgermeister erklärt: die favelaartigen Wohnverhältnisse in den Sozialblocks zum Beispiel oder die schlechte Gesundheitsversorgung. Apokalyptische Szenen einer Zwangsräumung Als der Bürgermeister immer härtere Geschütze gegen die Bewohner auffährt, lässt sich Haby bei der anstehenden Wahl als Gegenkandidatin aufstellen. Doch bevor ihre Kampagne Fahrt aufnehmen kann, eskaliert die Gewalt im Viertel. Nach der kurzfristigen Zwangsräumung eines großen Wohnblocks stehen die Bewohner vor dem Nichts. Die Kamera fängt apokalyptische Szenen ein, wie die Menschen in größter Not ihre Habseligkeiten aus dem Fenster schmeißen, um zumindest irgendwas zu retten. Regisseur Ladj Ly kennt das Milieu, von dem er erzählt Man merkt dem Film in jeder Einstellung an, dass Regisseur und Drehbuchautor Ladj Ly das Milieu der migrantisch geprägten Wohnblocks der Pariser Banlieue gut kennt. Er ist selbst in Montfermeil aufgewachsen – dort, wo es 2005 zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen kam. Noch stärker als „Les Misérables“ wird sein neuer Film „Die Unerwünschten“ befeuert von Lys Wut über die sozialen Ungerechtigkeiten und den strukturellen Rassismus des Staates, der alle Bewohner der Vorstadt als potentielle Unruhestifter wahrnimmt. Reaktionäre Politiker am Rande des Gesetzes Während es in „Les Misérables“ um Polizeigewalt ging, nimmt Ladj Ly dieses Mal die Politik in den Fokus. Er zeichnet das Bild einer Politikerkaste, die es offenbar gar nicht mehr als ihre Aufgabe begreift, die Probleme der Menschen zu lösen, sondern nur noch für Ruhe zu sorgen. Um die Leute kleinzuhalten, bewegt sich der reaktionäre Bürgermeister hart am Rande des Gesetzes. Auf jeden Protest gegen die Ressentiment-geladenen Maßnahmen reagiert er mit neuen Vorschriften, Schikanen und einem großen Polizeiaufgebot. Zum Beispiel, wenn die Jugendlichen des Viertels gegen die verhängte Ausgangssperre und das Versammlungsverbot für Junge demonstrieren. Tiefe Entfremdung zwischen dem Staat und seinen vergessenen Bürgern Die Verachtung, mit der die Politiker in diesem Film das migrantische Prekariat betrachten, zeigt eine tiefe Entfremdung zwischen dem Staat und seinen vergessenen Bürgern am Stadtrand. Der dokumentarisch anmutende Film beobachtet genau, wie Armutsbetroffene zu Sündenböcken für alle gesellschaftlichen Fehlentwicklungen gemacht werden, oder wie die Politik christliche Flüchtlinge aus Syrien gegen lange eingesessene muslimische Migranten ausspielt. Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit sind in diesem Film am Ende Man muss sich aktiv wehren, um sich aus seiner Ohnmacht zu befreien, lässt Ladj Ly Haby im Film sagen. Ob der Regisseur selbst noch daran glaubt, dass sich die Verhältnisse zum Besseren wenden lassen, scheint allerdings fraglich. Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – die Werte, die der französische Staat eigentlich all seinen Bürgern verspricht – sie wirken in „Die Unerwünschten“ so abrissreif wie die Sozialbauten der Banlieue. Trailer „Die Unerwünschten“, ab 6.3. im Kino…

1 „Mama, bitte lern Deutsch" - TikToker Tahsim Durgun veröffentlicht Buch 13:22
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„Mama, bitte lern Deutsch“ – so heißt das Buch, das Tahsim Durgun gerade herausgebracht hat. Darin reflektiert Durgun, der im niedersächsischen Oldenburg aufgewachsen ist, anhand der eigenen Familie die postmigrantische Gesellschaft in Deutschland und macht dabei Schwierigkeiten aber auch Errungenschaften sichtbar. Im Internet längst ein Star Fast eine halbe Million Menschen folgen Durgun auf TikTok und Instagram. Oft kommt seine Mutter in den Videos vor, es geht um deutsche Grammatik aber auch um Alltagsrassismus. Die Kombination von Zynismus, Humor und mitgrationsnahen Themen baut einfach Brücken zwischen zwei Welten, die eigentlich nicht viel so miteinander zu tun haben. Quelle: Tahsim Durgun Ebenso wichtig: Die Erfahrung vieler Kinder aus Familien mit Migrationsgeschichte, die oft früh schon viel Verantwortung übernehmen müssen und mit erschwerten Bedingungen ins Leben starten.…

1 Ricarda Messner – Wo der Name wohnt | Buchkritik 4:09
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Auf den ersten Blick ist die Großmutter der Ich-Erzählerin eine ganz gewöhnliche ältere Frau mit den üblichen Schrullen: Sie kauft immer nur dieselben Lebensmittel ein, hat einen übertriebenen Hang zur Ordnung; den Satz „Ich bin akkurat“ murmelt sie gewohnheitsmäßig auf Russisch vor sich hin. Ihre Handschrift ist penibel; die Zeilen in ihren Briefen halten stets den gleichen Abstand. Erst nach dem Tod der Großmutter entdeckt ihre Enkelin das linierte weiße Blatt, das der Großmutter beim Verfassen ihrer Briefe als Unterlage gedient hat. Es ist ein gutes Bild dafür, wie geschickt Ricarda Messner in ihrem Debüt mit Erwartungen und scheinbaren Gewissheiten spielt, um sie dann zu unterlaufen. „Wo der Name wohnt“ ist eine Lektüre, die Aufmerksamkeit erfordert. Messner springt in den Zeitebenen vor und zurück. Zu Beginn des Romans ist die Großmutter bereits seit Jahren tot, und die Ich-Erzählerin erinnert sich daran, wie sie Jahre zuvor ihre erste eigene Wohnung in der unmittelbaren Nachbarschaft der Großmutter bezogen hatte. Einige Freundinnen und Freunde fragten mich damals, ob ich denn wirklich so nah bei Großmutter leben wolle. Vielleicht wäre es doch besser, wenn die erste Wohnung mit der Familie bricht, und ob ich denn keine eigene Zukunft wolle, kein eigenes Leben. Bis heute nehme ich es ihnen nicht übel, verstehe allerdings immer noch nicht, wie das gehen soll und was das sein soll, das eigene Leben. Quelle: Ricarda Messner – Wo der Name wohnt Rekonstruktion mit Lücken Die Frage, inwieweit es möglich ist, ein von Geschichte und familiären Prägungen unabhängiges Leben zu führen, ist das Grundthema des Romans. Vorsichtig tastet Ricarda Messners Ich-Erzählerin sich in die Historie ihrer Familie hinein. Und weil so etwas eben nicht chronologisch geordnet wie das Drehbuch einer Vorabendserie funktioniert, bleiben in der Rekonstruktion immer wieder Lücken. Wer Messners Roman vorwirft, dass die Autorin der Vagheit ihrer Hauptfigur nicht entschlossen genug entgegensteuere, hat das Erzählprinzip nicht verstanden. Fest steht: Die Eltern der 1989 geborenen Erzählerin sind im April 1971 aus Riga, der Hauptstadt Lettlands, in die Bundesrepublik eingereist. Fest steht auch, dass die Erzählerin einen Schriftwechsel mit den deutschen Behörden führt, um den lettischen Namen ihrer Mutter, Lewitanus, annehmen zu dürfen. Die nüchternen Antworten der Behörde sind den einzelnen Kapiteln jeweils als Auftakt vorangestellt: Der bloße ‚Herzenswunsch‘, einen anderen Familiennamen führen zu wollen, stellt grundsätzlich keinen wichtigen Grund für eine Namensänderung dar. Quelle: Ricarda Messner – Wo der Name wohnt Sekundäre Zeugenschaft Aus Erinnerungsschnipseln, Erzählungen der Eltern und zufälligen Fundstücken erwirbt sich die Erzählerin das, was man mit dem Begriff „sekundäre Zeugenschaft“ bezeichnet – ein Wissen über die eigene Herkunftsgeschichte, das sich nicht aus eigenem Erleben, sondern nur aus indirekter Vermittlung speist: Ich war fünfzehn Jahre alt, und in den nächsten Jahren ging ich immer wieder zum Wohnzimmerschrank, um diese Dokumente zu lesen, meistens dann, wenn ich allein war und meine Mutter nicht bei jedem Geräusch fragte, was suchst du da, weil sie dachte, ich würde ihre Kleider zerschneiden. Quelle: Ricarda Messner – Wo der Name wohnt Das dunkle Zentrum dieses Romans, so viel soll verraten werden, das sind die blutigen Tage im Rigaer Ghetto im Jahr 1941; die Kollaboration der lettischen Nationalisten mit den deutschen Nationalsozialisten, die Ermordung zehntausender jüdischer Bürger in lettischen Konzentrationslagern oder Gefängnissen. Eine Verflechtung historischer Ungeheuerlichkeiten, die Spuren hinterlassen, sich eingegraben hat in die Familiengeschichte bis in die Gegenwart hinein. Ricarda Messner hat in ihrem Debüt eine schlüssige Form dafür gefunden, wie man davon erzählen kann. Der oft verwendete Begriff „transgenerationales Trauma“ wird in diesem schmalen, aber bemerkenswerten Roman anschaulich gemacht – mit literarischen Mitteln, dafür aber umso eindrücklicher.…
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