Player FM - Internet Radio Done Right
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1 Love Is Blind S8: Pods & Sober High Thoughts with Courtney Revolution & Meg 1:06:00
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Happy Valentine’s Day! You know what that means: We have a brand new season of Love Is Blind to devour. Courtney Revolution (The Circle) joins host Chris Burns to delight in all of the pod romances and love triangles. Plus, Meg joins the podcast to debrief the Madison-Mason-Meg love triangle. Leave us a voice message at www.speakpipe.com/WeHaveTheReceipts Text us at (929) 487-3621 DM Chris @FatCarrieBradshaw on Instagram Follow We Have The Receipts wherever you listen, so you never miss an episode. Listen to more from Netflix Podcasts.…
Das Nash Ensemble mit neuem Debussy-Album: Ohne Effekthascherei
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Streichquartett beginnt resolut, aber ohne Härte
In den frühen 1890er Jahren schreibt Claude Debussy sein erstes Streichquartett. Er ist rund 30 Jahre alt und dürfte kaum ahnen, dass es sein einziges bleiben wird. Den ersten Satz übertitelt er mit „Bewegt und sehr entschlossen“, so die Übersetzung. Das Nash Ensemble spielt das auf seinem neuen Album mit entsprechend resoluter Geste, aber ohne Härte. Vielmehr schwingt hier eine versteckte Eleganz, eine gewisse Noblesse mit. Es gibt auch schneidende Momente in diesem Satz – Passagen, die an Abgründe zu führen scheinen und mit anschließendem modernem Cliffhanger. Hier klingt die Aufnahme schroff, aber ohne falsche Extreme.Umsichtige Tempo-Wahl im langsamen Satz
Der langsame Satz fordert ein „doucement“: sachte soll es klingen, und das Nash Ensemble übersetzt diese Formulierung mit einem verhaltenen, betont lyrischen Spiel. Die Musik bewegt sich, auch dank einer umsichtigen Tempo-Wahl, in natürlichen Bahnen. Mal ergeben sich Momente des Schwebens, mal Abschnitte, die wie Lieder ohne Worte klingen, etwa wenn sich zur warm tönenden, baritonalen Melodie eine dezent untermalende Begleitung gesellt.Cello-Sonate klingt erfreulich verstörend
Nach diesem Quartett hat Debussy lange Jahre kaum mehr kammermusikalische Werke komponiert. Erst 1915, mitten im ersten Weltkrieg, komponiert er wieder ein größeres Werk: die Sonate für Cello und Klavier. Simon Crawford-Phillips spielt diesen Solo-Beginn des Klaviers etwas stumpf und farblos. Dann tritt mit einem ersten rezitativischen Gedanken das Cello hinzu, doch erst etwas später entfaltet Adrian Brendel, der zweite Solist bei diesem Werk, eine melancholische Stimmung. Der zweite Satz dieser Sonate ist eine Serenade. Die klingt jedoch nicht, wie der Titel andeutet, nach Unterhaltungsmusik, vielmehr schreibt Debussy einen geisterhaft-rätselvollen Satz mit diffusen Harmonien. Es ist ein befremdlicher Debussy und so klingt er denn auch: erfreulich verstörend.Mit Eleganz: Die Sonate für Flöte, Bratsche und Harfe
Ganz anders klingt die ebenfalls 1915 entstandene Sonate für Flöte, Bratsche und Harfe. Hier rücken die Mitglieder des Nash Ensembles die Eleganz wieder stärker in den Fokus. Glücklicherweise bleibt diese Aufnahme frei von impressionistischer Verschleierung. Dieser Ansatz ermöglicht es dem Nash Ensemble, Vieles nur anzudeuten. Im Interlude etwa schimmert der alt-traditionelle Menuett-Charakter nur noch andeutungsweise durch. Trotzdem bewahrt der Vortrag seine Klarheit.Violinsonate geprägt vom Ersten Weltkrieg
Die Violinsonate ist Claude Debussys letztes vollendetes Kammermusik-Werk und geprägt von Einflüssen des Ersten Weltkrieges. Hier wechseln milde Trauer und eine fast grimmige Entschlossenheit einander ab.Schlüssige Einspielung
Insgesamt handelt es sich um eine schlüssige, eine gelungene Einspielung, auch wenn das Nash Ensemble sich auf dieser Aufnahme in ständig wechselnden Besetzungen präsentiert – in den Sonaten beispielsweise mit zwei unterschiedlichen Pianisten. Alles Spektakuläre, Effekthascherische sucht man hier vergeblich. Denn dieser Debussy bleibt die ganze Zeit über natürlich und in den jeweiligen Stimmungen gut verständlich.829 епізодів
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Streichquartett beginnt resolut, aber ohne Härte
In den frühen 1890er Jahren schreibt Claude Debussy sein erstes Streichquartett. Er ist rund 30 Jahre alt und dürfte kaum ahnen, dass es sein einziges bleiben wird. Den ersten Satz übertitelt er mit „Bewegt und sehr entschlossen“, so die Übersetzung. Das Nash Ensemble spielt das auf seinem neuen Album mit entsprechend resoluter Geste, aber ohne Härte. Vielmehr schwingt hier eine versteckte Eleganz, eine gewisse Noblesse mit. Es gibt auch schneidende Momente in diesem Satz – Passagen, die an Abgründe zu führen scheinen und mit anschließendem modernem Cliffhanger. Hier klingt die Aufnahme schroff, aber ohne falsche Extreme.Umsichtige Tempo-Wahl im langsamen Satz
Der langsame Satz fordert ein „doucement“: sachte soll es klingen, und das Nash Ensemble übersetzt diese Formulierung mit einem verhaltenen, betont lyrischen Spiel. Die Musik bewegt sich, auch dank einer umsichtigen Tempo-Wahl, in natürlichen Bahnen. Mal ergeben sich Momente des Schwebens, mal Abschnitte, die wie Lieder ohne Worte klingen, etwa wenn sich zur warm tönenden, baritonalen Melodie eine dezent untermalende Begleitung gesellt.Cello-Sonate klingt erfreulich verstörend
Nach diesem Quartett hat Debussy lange Jahre kaum mehr kammermusikalische Werke komponiert. Erst 1915, mitten im ersten Weltkrieg, komponiert er wieder ein größeres Werk: die Sonate für Cello und Klavier. Simon Crawford-Phillips spielt diesen Solo-Beginn des Klaviers etwas stumpf und farblos. Dann tritt mit einem ersten rezitativischen Gedanken das Cello hinzu, doch erst etwas später entfaltet Adrian Brendel, der zweite Solist bei diesem Werk, eine melancholische Stimmung. Der zweite Satz dieser Sonate ist eine Serenade. Die klingt jedoch nicht, wie der Titel andeutet, nach Unterhaltungsmusik, vielmehr schreibt Debussy einen geisterhaft-rätselvollen Satz mit diffusen Harmonien. Es ist ein befremdlicher Debussy und so klingt er denn auch: erfreulich verstörend.Mit Eleganz: Die Sonate für Flöte, Bratsche und Harfe
Ganz anders klingt die ebenfalls 1915 entstandene Sonate für Flöte, Bratsche und Harfe. Hier rücken die Mitglieder des Nash Ensembles die Eleganz wieder stärker in den Fokus. Glücklicherweise bleibt diese Aufnahme frei von impressionistischer Verschleierung. Dieser Ansatz ermöglicht es dem Nash Ensemble, Vieles nur anzudeuten. Im Interlude etwa schimmert der alt-traditionelle Menuett-Charakter nur noch andeutungsweise durch. Trotzdem bewahrt der Vortrag seine Klarheit.Violinsonate geprägt vom Ersten Weltkrieg
Die Violinsonate ist Claude Debussys letztes vollendetes Kammermusik-Werk und geprägt von Einflüssen des Ersten Weltkrieges. Hier wechseln milde Trauer und eine fast grimmige Entschlossenheit einander ab.Schlüssige Einspielung
Insgesamt handelt es sich um eine schlüssige, eine gelungene Einspielung, auch wenn das Nash Ensemble sich auf dieser Aufnahme in ständig wechselnden Besetzungen präsentiert – in den Sonaten beispielsweise mit zwei unterschiedlichen Pianisten. Alles Spektakuläre, Effekthascherische sucht man hier vergeblich. Denn dieser Debussy bleibt die ganze Zeit über natürlich und in den jeweiligen Stimmungen gut verständlich.829 епізодів
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×Wer kennt sie nicht: Mozarts „Kleine Nachtmusik“. Aber kennen wir sie wirklich? In einer neuen Reihe für SWR Kultur Treffpunkt Klassik beleuchtet der Dirigent Reinhard Goebel eines der populärsten Werke der klassischen Musik – und das mit kritischem Blick in die Noten und einer gehörigen Portion Humor. In Folge 2 geht es um die "Romance", den langsamen Satz dieser Streicherserenade, und um ihren geheimnisvollen, unheimlichen Mittelteil.…
Seit dem Wiener Kongress ist die Walzerhauptstadt bekannt für ihre legendären Bälle. Über 350 finden jährlich in Wien statt. Doch was passiert, wenn die Frack-Tragende Prunkwelt auf die Energie des Hip-Hops trifft? Am vergangenen Samstag hat das Palais Niederösterreich in Wien genau das bewiesen: Beim Wiener Hip-Hop Ball, unter dem Motto „United in Diversity“, verschmolzen Tradition und urbane Kultur zu einem einmaligen Erlebnis. Andreas Maurer war vor Ort.…
Seit einigen Monaten gibt Bernd Oster Gefangenen in der JVA Wittlich in Rheinland-Pfalz Klavierunterricht. Angst haben muss man dabei nicht, erzählt er im Musikgespräch. Fünf Gefangene bekommen bei ihm Einzelunterricht und können in ihrer Zelle üben. Sein fleißigster Schüler macht das bis zu vier Stunden pro Tag. Mehr zum Klavierunterricht hinter Gittern erzählt er im Musikgespräch.…
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Treffpunkt Klassik
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Gerhart Baum war vom Juni 1978 bis September 1982 Bundesinnenminister in der Regierung von Helmut Schmidt. Nun ist er am 15. Februar im Alter von 92 Jahren verstorben. Eine seiner Vorlieben war die Neue Musik, bei den Donaueschinger Musiktagen war er Stammgast. Der ehemalige SWR-Hörfunkdirektor Bernhard Hermann erinnert an Gerhart Baum.…
Die so genannte „Ernste Musik“ hat sich schon immer von Volksmusik inspirieren lassen – denken wir nur an Beethoven, Schubert, Gustav Mahler oder Béla Bartók. Auch der Schweizer Komponist Fabian Müller, Jahrgang 1964, lässt in seinem zweiten Streichquartett die Instrumente jodeln lässt. Erstaunlich ist aber, wie er das tut. Das Schweizer Galatea-Quartett macht auf seiner neuen CD deutlich, wie fein und klug Müllers Musik klug gearbeitet ist. SWR Kultur-Kritikerin Susanne Benda ist fasziniert von Hühnergegacker, Klängen einer alten Standuhr und von der Virtuosität der Musizierenden.…
Wer kennt sie nicht: Mozarts „Kleine Nachtmusik“! Aber kennen wir sie wirklich? In einer neuen Reihe für SWR Kultur Treffpunkt Klassik beleuchtet der Dirigent Reinhard Goebel eines der populärsten Werke der klassischen Musik – und das mit kritischem Blick in die Noten und einer gehörigen Portion Humor. In Folge 1 geht es um die Entstehungs- und die Rezeptionsgeschichte dieser Streicherserenade und um Mozarts Kunst, das Populäre zu komponieren.…
Zugaben sind das Thema in dieser Woche in SWR Kultur Treffpunkt Klassik. Wir fragen uns, was es mit Zugaben auf sich hat – in all ihrer Vielfalt. Dafür haben wir auch unsere Autorinnen und Autoren gebeten, von ihren persönlichen Zugaben-Highlights zu erzählen. Eleonore Büning fordert: Zugaben - ja bitte!…
Prof. Dr. Manfred Spitzer ist Neurowissenschaftler und Psychiater, Buchautor und Musikfan. Er erzählt, was bei der Zugabe im Publikum und beim Musizierenden ausgelöst wird und warum die Zugabe der eindrücklichste Moment ist. Er sagt: „Die Zugabe muss eins draufsetzen!“
Erst Klassik, dann Jazz Der in 1986 in Westpolen geborene Adam Bałdych beginnt mit elf Jahren das Geigenspiel. Er wird klassisch ausgebildet und erhält viele Preise bei Wettbewerben. Mit dreizehn entdeckt er den Jazz für sich. Seine Inspirationen sind breitgefächert: Er ist zunächst von klassischen Musikern wie Sergei Rachmaninow und Frédéric Chopin fasziniert und holt sich dann wertvolle Anregungen beim US-Jazz-Trompeter Miles Davis und bei der britischen Rockband Radiohead. Neues Album mit dem „Adam Bałdych Quintet“ Bałdych ist ein Virtuose, ausgebildet in Katowice und am Berklee College. Gerade ist das Album „Portraits“ mit der Band „Adam Bałdych Quintet“ erschienen. Making-of Video zum Album auf YouTube…
Ein junger Pianist stellt sich vor. Sein Name: Roman Borisov. Morgen kommt sein erstes Soloalbum heraus. Er hat es: „Chiaroscuro“ genannt, zu deutsch: hell-dunkel. So wird die berühmte barocke Maltechnik von Caravaggio oder Rembrandt genannt. Sie baut auf harte Kontraste, doch das hat mit dieser Musik hier gar nichts zu tun. Da gibt’s kein Dunkel, nur „chiaro“ (Licht). Diese Melodie ist sehr berühmt, Sie heißt „Folia d’Espagne“ (Wahnsinn aus Spanien), kommt aber aus Portugal. Wer sie erfand, ist unbekannt. Dutzende von Komponisten haben sich schon damit befasst: Vivaldi, Scarlatti, Corelli, Salieri, Chopin, Schubert, Liszt ... Einer der letzten, der „Folia“-Variationen schrieb, war Sergej Rachmaninow. Bitteres, Böses, Stürmisches, Süßes, Braves, Lyrisches und Tastenlöwiges Es gibt kaum ein anderes Werk, das gerade von jungen Pianisten so geliebt und so gefürchtet wird, wie diese späten Rachmaninow-Variationen. In allen Klavierwettbewerben werden sie, meist im Semifinale, rauf und runtergespielt. Sauschwer, aber ungeheuer dankbar. Zwanzig geniale Minifetzen, alles dabei: Bitteres, Böses, Stürmisches, Süßes, Braves, Lyrisches und Tastenlöwiges. Roman Barisov spielt diese „Folia“-Variation von Rachmaninow mit zärtlicher Eleganz und hoch gewölbten Fingern. Was einen klangvollen Anschlag gewährleistet, auch bei einem der schnellsten Brocken in engster Lage. Er weiß, worauf es ankommt, nicht nur spieltechnisch. Er gestaltet jede der zwanzig Variationen stilsicher, je nach ihrem spezifischen Charakter. Die langsamen mit Besonnenheit, die schnellen mit Chuzpe und Witz. Rachmaninows Variationen op.42 sind das Herzstück dieses Albums. Wiedergutmachung für eine Jugendsünde? Tatsächlich ist das eine Art Wiedergutmachung. Es gibt nämlich noch eine Aufnahme davon, früher entstanden, nicht ganz so gelungen. Einen Livemitschnitt von 2021, als er erstmals eingeladen wurde vom Klavierfestival Ruhr. Damals war noch Coronazeit und Roman Borisov war neunzehn. Er kam aus Nowisibirsk, hatte schon etliche russische Wettbewerbe gewonnen. Aber er war noch nicht halb so souverän wie jetzt und heute. Sonst hätte er sich wohl gegen eine Veröffentlichung gewehrt. Das „Klavierspielen“, sagte Roman Borisov später einmal im Interview, sei „seine erste Muttersprache“ gewesen. Als russisches Wunderkind-Gewächs wurde er hervorragend spieltechnisch ausgebildet. Damit, und mit seiner frühreifen musikalischen Intelligenz, erregte er im Westen alsbald Aufsehen. Wunderschön und höchst empfehlenswert Sechs Wochen vor dem Auftritt im Ruhrpott spielte er ein Recital mit Bach und Brahms in Gstaad, woraufhin der Korrespondent des „Bach-Track“-Magazins erklärte, dieser junge Künstler sei „für Großes bestimmt“. Inzwischen hat Borisov den Klavierolymp in Bad Kissingen gewonnen, er betreibt eine eigne Website, hat eine Agentur und aktuell viele Termine. Kurzum: Roman Borisov ist, obwohl noch Student, das, was man einen „Rising Star“ nennt. Auf seinem ersten Album stellt er Rachmaninows sogenannte „Corelli“-Variationen in den Kontext mit anderen historisierenden Bearbeitungen von Leopold Godowsky und César Franck. Das passt perfekt. Das einzige, was nicht so gut passt, ist das hochtrabende Etikett. Warum heißt dieses wunderschöne, höchst empfehlenswerte Album „Chiaroscuro“? Vielleicht, weil jedes Kind einen Namen braucht? Aus Marketinggründen? Von mir aus nicht nötig.…
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Treffpunkt Klassik
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SWR Kultur: Patricia Kopatchinskaja, gerade haben Sie noch mit dem SWR Symphonieorchester und Ingo Metzmacher fleißig geprobt. Schostakowitschs erstes Violinkonzert und Ligetis „Mystery of the Macabre“ stehen auf dem Programm. Mit welchem Gefühl sind Sie in diese Woche hier in Stuttgart gestartet? Patricia Kopatchinskaja: Mein Gefühl vor einem solchen Projekt ist immer eine große Aufregung und eine Angst, dass ich es nicht schaffe. Ganz egal, wie viel Erfahrung ich schon auf der Bühne gesammelt habe, es ist immer wieder eine Überwindung. Wenn man einmal auf der Bühne gestanden ist, angestarrt von vielen Menschen, und keine Fehler machen darf … das bleibt bis ans Lebensende, fürchte ich. Dieses Lampenfieber kann man aber auch positiv umsetzen. Das wirkt wie ein Zahnrad, das mich immer wieder nach vorne treibt. Es nagt aber auch an mir. Das Konzert am 14.02.2025 im Livestream: Zusammenarbeit mit dem SWR Symphonieorchester: „Eine lange, tiefe Freundschaft“ SWR Kultur: Seit vielen Jahren sind Sie dem Orchester schon verbunden, in dieser Spielzeit stehen Sie ihm als Artistic Partner zur Seite. Sie sind nicht nur als Geigensolistin aktiv, sondern gestalten auch eigene Programme und entwickeln neue Konzertformate. Gibt es eine Kernidee, der Sie in dieser Saison mit dem Orchester verfolgen? Patricia Kopatchinskaja: Als ich jung war, dachte ich, es sei das Allerwichtigste, was ich mache. Und erst dann mit wem . Jetzt habe ich das umgedreht. Mit dem Alter habe ich verstanden, dass es das Allerwichtigste ist, mit welchen Menschen ich ein Projekt umsetze. Es wird dann gut, wenn man mit Freunden auf der Bühne ist. Quelle: Patricia Kopatchinskaja, Violinistin Das SWR Symphonieorchester und ich, wir kennen uns seit der Geburt meiner Tochter und sogar noch früher. Ich war hochschwanger, als ich kam, und ich war ganz erstaunt, wie vor allem die Musikerinnen des Orchesters auf mich zukamen und meinen Bauch bestaunten. Da war ich schon ziemlich breit. (lacht) Es ist eine richtig lange, tiefe Freundschaft. Das Orchester ist mein Zuhause, meine Familie. Ich kenne sehr viele Mitglieder sehr gut. Wir haben auch zusammen Kammermusik gespielt und es gab gewagte Projekte in der Vergangenheit – und wir haben noch einiges vor. Deswegen: Es ist eigentlich eine reine Freude. Zivilcourage, Andersdenken, Protest – Vermächtnisse von Schostakowitsch und Ligeti SWR Kultur: Gibt es einen roten Faden, der Sie durch die Programme in dieser Saison führt? Patricia Kopatchinskaja: Der rote Faden ist etwas, was uns beschäftigt. Was mich und, so denke ich, die meisten Menschen auf dieser Welt derzeit beschäftigt, was zwischen uns und um uns herum passiert. Wohin führt diese ganze Unruhe und moralische, menschliche, geografische und politische Destabilisierung? Als Musiker ist man dazu angehalten, einfach die Töne zu spielen, die auf dem Papier stehen. Und doch sind es nicht einfach nur diese schwarzen Pünktchen. Es ist immer etwas, was den Komponisten sehr bewegt hat. Ein Komponist ist man aus Not und nicht aus aus Überfluss. Ich glaube, dieses Programm, das wir einstudieren, ist wirklich eine Reflexion dessen, was wir alle empfinden. Quelle: Patricia Kopatchinskaja, Violinistin Es geht darum, wie die Komponisten mit ihrer Zeit umgegangen sind: mit dem, was passiert ist, was sie gesehen haben und was sie einsehen mussten. Jeder von ihnen war ein sehr mutiger Mensch, zumindest in den Gedanken. Diese Zivilcourage, dieses Andersdenken, dieses sich Wehren! Und wenn es nicht anders geht, dann einfach zu verstummen und ins innere Exil zu gehen – dass ist auch ein Protest. Ein sehr persönlicher Protest gegen das Böse. Diktatur, Machtmissbrauch, Tyrannei – das alles sehen wir schon um uns herum. Es bebt unter uns, es gibt tektonische Bewegungen, die wir alle wahrnehmen, aber nicht recht wissen, wie wir damit umgehen sollen. Ich glaube, es ist unsere Pflicht als Musiker, das auf die Bühne zu bringen, in Klänge umzusetzen und unsere Seele und unser Herzblut hineinzulegen und nochmal diese Zustandsräume zu erforschen und in unsere Zeit zu übersetzen. Quelle: Patricia Kopatchinskaja, Violinistin „ Man kann die Hölle unterschiedlich beschreiben “ SWR Kultur: Wir erleben Sie als Solistin auf ganz verschiedene Art und Weise in Ligetis „Mystery of the Macabre“ und Schostakowitschs erstem Violinkonzert. Was verbindet und unterscheidet diese beiden Werke aus der künstlerischen Perspektive für sie als Interpretin? Patricia Kopatchinskaja: Man kann die Hölle natürlich unterschiedlich beschreiben. Der eine leidet allein in seinem Kämmerlein, wie Schostakowitsch. Er sieht Schatten, beschreibt seinen Zustand, ruft zu Gott und fragt nach dem Warum. Der andere ist sarkastisch. Das ist Schostakowitsch zwar auch, aber Ligeti geht da noch weiter. Das wird dann ins Komische geführt. Man kann lachen und weinen gleichzeitig. Es geht darum, wie die Künstler mit Machtmissbrauch umgegangen sind. Und irgendwie wird dieses Lustige bei Ligeti zur Farce. Das ist, was jetzt immer wieder rund um uns herum passiert. Ein Politiker sagt einfach, er möchte ein Land kaufen und man glaubt, sich tatsächlich in einer komischen Oper zu befinden. Oder er möchte aus einem zerstörten Land ein Resort machen, um Profit daraus zu schlagen. Also, wenn ich diese „Mystery of the Macabre“ spiele, komme ich mir da gar nicht so fantastisch vor. Es ist ganz realistisch. Kopatchinskaja und das Tokyo Metropolitain Symphony Orchestra spielen Ligetis „Mystery of the Macabre“ „Es muss mit einer Reflexion konfrontieren, mit dem, was uns wirklich etwas angeht.“ SWR Kultur: Wir leben gerade in wirklich konfliktgeladenen Zeiten. Was meinen Sie, wie kann so ein durchdachter Konzertabend, der sehr viele Gefühle in uns Zuschauenden auslösen wird, zurücklassen? Patricia Kopatchinskaja: Das ist natürlich eine sehr gute Frage. Ich kann sie nicht genau beantworten, denn ich weiß nicht, wie es wirken wird, schließlich bin ich auf der Bühne. Ich denke, wenn ich in so ein Konzert gehe, würde es mich aufwühlen, amüsieren, aber auch sehr zum Nachdenken anregen. Und das ist, was ich mir eigentlich wünsche in einem Konzert. Es muss mit einer Reflexion konfrontieren, mit dem, was uns wirklich etwas angeht. Wir leben nicht in der Vergangenheit. Wir können nicht immer wieder die gleichen Stücke auf der Bühne spielen und dann auch noch auf die gleiche Weise. Das ist museal. Quelle: Patricia Kopatchinskaja, Violinistin Ich glaube, Musik muss sehr viel mehr aussagen. Und dafür sind wir auch da, um mit Menschen zusammen eine Atmosphäre zu schaffen, wo wir viel näher an die Gefühle rangehen, auch an unsere emotionale Wunden. Und gleichzeitig braucht es auch Trost und Humor. Man kann vielleicht nicht alles mit Worten fassen, aber in einer guten Musik ist das eigentlich alles da. Das Interview in voller Länge ist im Audio verfügbar.…
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Treffpunkt Klassik
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Zugaben sind das Thema der Woche in SWR Kultur Treffpunkt Klassik. Wir betrachten die Zugaben in all ihrer Vielfalt. Dafür haben wir auch unsere Autorinnen und Autoren gebeten, von ihren persönlichen Zugaben-Highlights zu erzählen. Christoph Vratz erinnert sich nur zu gerne an ein Konzert mit András Schiff und Bachs Klavierwerken im Juni 1999.…
Der Geiger Sergey Khachatryan hat nach einem Konzert mit dem SWR Symphonieorchester eine ganz besondere Zugabe gespielt: ein Stück aus seiner Heimat Armenien. Was für ihn Zugaben bedeuten und wie ihn Go-Kart-Rennen beim Geige spielen an Grenzen bringen, erzählt er gegenüber SWR Kultur.
Vor zwei oder drei Jahren war ich mal in einem Konzert meines Lieblingsgeigers. Es war der helle Wahnsinn – wie schön man spielen kann, unfassbar! Ich war offensichtlich nicht der Einzige, der das so empfand. Jedenfalls lagen sich plötzlich wildfremde Menschen in den Armen – tobten, schnappten nach Luft, warfen mit Sachertorten und Teddybären. Es folgte die Zugabe. Das Publikum tobt weiter. Der Solist aber schmollt. Geht raus, kehrt sofort um und winkt den Applaus ab. Er sei, sagt er, nicht ganz zufrieden mit sich gewesen. Und deshalb spiele er jetzt noch was. Was ein Typ, denke ich da: jauchzet, frohlocket! Abschlusskonzert der Donaueschinger Musiktage 2024 In der Neuen Musik sind Zugaben ein seltenes Ritual Dass diese Anekdote sich vermutlich nicht bei einem Konzert sogenannter „Neuer Musik“ ereignete, ist – das ist mir, als ich drüber nachdenke, sofort ziemlich klar. Zugaben sind hier ein recht seltenes Ritual und eigentlich finde ich das ziemlich schade. Meine vielleicht noch nicht ganz zu Ende gedachte Vermutung ist: hier, insbesondere bei Uraufführungen, gilt es dem „Werk“ und weniger den Ausführenden. Was übrigens schade ist. Zugabe hieße hier womöglich Wiederholung des ganzen Stückes – und ... naja ... wer will denn sowas? Draußen warten die Bockwürstchen und der Abend war ohnehin schon wieder zu lang. Außerdem: Zugaben spielt man ja gern nach Virtuosenkonzerten – und da die ja gelegentlich nach 19. Jahrhundert riechen, röchen Zugaben – so vermute ich, denkt der gestrenge Purist – vermutlich ähnlich. Ich will mehr Zugaben hören! Wie immer, werde ich mich nicht durchsetzen, aber fordern kann man es ja mal: Ich will mehr Zugaben hören! Wenn es kein Virtuosenkonzert war, macht ja nix. Dann spielt die Zugabe zum Beispiel mal die zweite Oboe oder das dritte Horn. Gibt es denn ein Gesetz, in dem steht, dass nur Solistinnen und Solisten Zugaben geben dürfen? Nö. Und wo, wenn nicht im Bereich Neuer Musik, könnte man das Format Zugabe mal ausprobieren und nagelneu justieren? Vielleicht hilft das ja auch, die Ohren nochmal durchzupusten. Beispiele: Die Holzblasfraktion muss den halben Abend nur Quieken, Röcheln oder sich irgendwie Schubbern – jetzt aber: Baddabumm, in der Zugabe heißt es, eine Linie so schön zu spielen, dass der eingefleischteste Geräuschzausel sich heimlich nach einer schönen Melodey sehnt. Reichlich Platz für Säge-Soli und Vibraslap-Etüden Oder: der halbe Abend war wieder nur Adagio – weil Neue Musik ja meistens tiefgründig und folglich oft sehr, sehr langsam ist – und danach eine freakige Prestissimo-Zugabe von Jean, Jacques und Françoise, den drei für die Zugabe extra aus Paris angereisten Ondes-Martenot-Stars! Hier wäre auch reichlich Platz für Sägesoli und Vibraslap-Etüden der immer coolen Schlagzeuger oder für spontane Tutti-Raummusiken: alle wuseln durcheinander und bewerfen sich mit Mettbrötchen. Wunderbar! Konfetti für alle! Die Zugabe nicht als ritualisierte Angeberei, sondern als Ort der Anarchie oder, wie bei meinem Lieblingsgeiger, als Ort des Unfertigen. Also, zack, zack – traut Euch und gebt es zu: Zugaben sind spitze.…
In den letzten Jahrzehnten hat es viel Forschung zu Komponistinnen und Komponisten gegeben, die während der NS-Herrschaft aus Deutschland und Europa auswandern mussten oder von den Nazis ermordet wurden. Für den amerikanischen Musikforscher Michael Haas ist es an der Zeit, ein großes Bild dieser von Flucht und Vertreibung geprägten Musikszene der 1930er und -40er Jahre zu zeichnen. In seinem Buch „Musik der Fremde. Komponisten im Exil“ versucht er, diese Phase als ganz eigene Musikepoche zu beschreiben. Die Frage ist, ob es Charakteristika von Exilmusik gibt, die das rechtfertigen. Matthias Nöther hat das Buch gelesen.…
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