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Gott überwindet die Sünde seines Volkes (1)
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»Ein Mann will ein Bild aufhängen. Den Nagel hat er, aber keinen Hammer. Da fällt ihm ein, dass der Nachbar einen hat. Also beschließt der Mann, hinüberzugehen und ihn auszuborgen. Doch da kommen ihm Gedanken und Zweifel: Was, wenn der Nachbar mir den Hammer nicht leihen will? Gestern schon grüßte er mich nur so flüchtig. Vieleicht war er in Eile. Aber vielleicht war die Eile nur vorgetäuscht, und er hat etwas gegen mich. Und was? Ich habe ihm nichts angetan; der bildet sich da etwas ein. Wenn jemand von mir ein Werkzeug borgen wollte, ich gäbe es ihm sofort. Und warum er nicht? Wie kann man einem Mitmenschen einen so einfachen Gefallen abschlagen? Leute wie dieser Kerl vergiften einem das Leben. Und dann bildet er sich noch ein, ich sei auf ihn angewiesen. Bloß weil er einen Hammer hat. Jetzt reicht's mir wirklich. – Und so stürmt er hinüber, läutet, der Nachbar öffnet, doch noch bevor der "Guten Tag" sagen kann, schreit ihn unser Mann an: "Behalten Sie Ihren Hammer, Sie Rüpel!"«
Was war passiert? Da haben sich negative Gedanken zu Vorstellungen verfestigt. Schließlich redet sich der Mann ein, dass der Nachbar ihm nicht wohlgesonnen ist. Eine Unterstellung, die mit der Wirklichkeit nichts zu tun hat.
Genauso wie der Mann in der Beispielgeschichte des Psychotherapeuten Paul Watzlawick kommt mir das Volk Israel vor. Sie haben sich aus ihrem „Erleben“ ein Bild von Gott gemacht. Es bestimmt ihr Denken und Verhalten. Was reden sie sich ein? In Vers 1 werden die zwei wichtigsten Fakten beschrieben. Die Hilfe Gottes für uns bleibt aus, weil „sein Arm zu kurz ist, um zu helfen“. Und: Gott ist taub, darum erhört er unsere Gebete nicht. Wie tragisch! Sie unterstellen dem lebendigen Gott, was sonst über die toten Götzen gesagt wird. Welcher Irrtum! Gleichzeitig werden die wahren Gründe, warum Gott schweigt und nicht handelt – wie sie dann ab Vers 3 aufgezählt werden – nicht wahrgenommen. Sie werden blind für die Realität. So war es damals beim Volk Israel, so ist es bis heute: Aus Erfahrungen werden falsche Schlüsse gezogen. Aus Gedanken bilden sich Haltungen, Einstellungen, die dann unser Leben bestimmen, mit der Realität aber nichts zu tun haben.
Solche Einreden beruhen zum Teil, wie bei Israel damals, auf richtigen Wahrnehmungen, die aber falsch gedeutet werden. Dass Gott geschwiegen hat, dass er seinem Volk seine Hilfe versagte, war nicht aus der Luft gegriffen. Aber der Grund dafür wurde vom Volk völlig falsch eingeschätzt. Sie sind schließlich ihrem falschen Denken aufgesessen.
Einreden können aber auch aus Einbildungen resultieren. Um zu wissen, wie das Wetter sich entwickelt, schauen viele heute einfach in ihre Wetter-App auf dem Smartphone oder Tablet. Bei meiner App werden zwei Temperatur-Angaben gemacht. Heute, als ich diesen Beitrag schreibe, heißt es, es sind gerade 14° Grad, gefühlt 16° Grad. Was ist jetzt richtig? Was stimmt? Was soll diese Unterscheidung von real und gefühlt? Stimmt die objektive Messung oder die gefühlte Wahrnehmung? Gefühle können richtig sein, sind aber nicht objektiv! Das Täuschungspotential ist riesengroß.
Ich halte noch einmal fest: Einreden bilden sich aus Gedanken, die werden zu Einstellungen, die sich wie in Stein eingraben und uns im Denken und Fühlen bestimmen. Wenn sich Gedanken festsetzen und zu Vorstellungen werden, die unser Denken, unser Leben und Verhalten bestimmen und prägen, bleiben wir Gefangene unseres Selbst.
Wie lösen sich die negativen, falschen Einreden des Volkes Israel auf? Was kann ihnen aus der Falle, in der sie sitzen, heraushelfen?
Zum Ersten: Jesaja sagt ihnen klar und deutlich, dass sie sich irren! „Siehe“ – das erste Wort, das er zum Volk sagt, ist wie ein Eyecatcher, ein Augenöffner. Haltet inne! So wie ihr denkt, ist es nicht! Ihr seid mit euren Gedanken und Einreden auf einem Holzweg. Jesaja hält dagegen: Gottes Arm ist weder zu kurz, noch ist er taub! Stellt euch dieser Tatsache!
Es ist etwas vom Schwersten, Menschen aus eingefahrenen Gleisen des Denkens, Handelns und Fühlens auf eine neue Spur zu bringen. Aber Jesaja versucht es hoffnungsvoll.
Zum Zweiten benennt Jesaja klar und herausfordernd, wo „der Hase im Pfeffer liegt“: Eure Verschuldungen und eure Sünden sind das Problem! Sie trennen vom Segen Gottes. In den folgenden Versen wird der Prophet dann sehr konkret. Er geißelt den Lebenswandel des Volkes. Es lebt im Widerspruch zu Gottes guten Anweisungen. Das ganze Volk befindet sich in einem unheilvollen Zustand. Das Recht wird komplett gebeugt. Dazu kommt, dass Hände, Zunge, Füße und Gedanken nichts anderes als Bosheit hervorbringen.
Es gibt also ein Verhalten, durch das sich der Mensch selbst von Gott isoliert. Nicht Gott trennt sich vom Menschen. Aber der Mensch trennt sich von Gott. Sünde bedeutet Trennung. Der Mensch, der in der Sünde lebt, verschließt sich gegenüber Gott. So liegt es keinesfalls an Gott, wenn die erwartete Hilfe ausbleibt. Vielmehr liegt es am Menschen, der auf sich selbst vertraut und die Hilfe Gottes ausschlägt. Ebenso trifft es nicht zu, dass Gott taub ist. Oft betäubt sich der Mensch durch das Leben in der Sünde, so dass er die Stimme Gottes nicht mehr hören kann.
Es besteht, so sagt Jesaja, ein konkreter Zusammenhang zwischen Sünde und erfahrener Gottesferne. Erst, wo es zu dieser Erkenntnis kommt, kann sich die Situation ändern, ist dem Volk geholfen. Alle Einreden und Ausreden sind dann zu Ende. Wer sich einredet, Gott sei schuld an der eingetretenen Situation, kann sich nicht verändern.
Ein kleiner Hoffnungsschimmer bleibt in diesen beschuldigenden Versen. Die harten Anklagen in den Versen 4 bis 8 öffnen dem Volk wohl die Augen. Denn was wir in den Versen 9 bis 15a lesen – vor allem in Vers 12 –, ist Schuldeinsicht, Erkenntnis des Versagens und Bekenntnis der Schuld vor Gott.
Ich weiß nicht, in welche Gedanken und Einreden Sie sich verstrickt haben. Ob es Gott oder Menschen betrifft – oder beides. Damit Sie nicht dabei stehen bleiben, öffnen Sie sich für eine andere Sichtweise. Was hilft dabei?
- Hören Sie offen auf die Aussagen der Bibel! Sie ist Gottes Wahrheit. Trauen Sie dem Wort Gottes mehr als Ihren Gedanken und Gefühlen. Richten Sie Ihr Leben an Gottes Wort aus. Wo Sie Schuld und falsches Verhalten erkennen, sprechen Sie es im Gebet vor Gott aus und bitten Sie ihn um Vergebung. Und:
- Hören Sie auf die Worte von Menschen, die Ihnen gut gesonnen sind. Auch sie können helfen, falsche Denkweisen zu erkennen und abwegige Pfade zu verlassen.
Autor: Inspektor Karl-Heinz Schlittenhardt
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350 епізодів
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»Ein Mann will ein Bild aufhängen. Den Nagel hat er, aber keinen Hammer. Da fällt ihm ein, dass der Nachbar einen hat. Also beschließt der Mann, hinüberzugehen und ihn auszuborgen. Doch da kommen ihm Gedanken und Zweifel: Was, wenn der Nachbar mir den Hammer nicht leihen will? Gestern schon grüßte er mich nur so flüchtig. Vieleicht war er in Eile. Aber vielleicht war die Eile nur vorgetäuscht, und er hat etwas gegen mich. Und was? Ich habe ihm nichts angetan; der bildet sich da etwas ein. Wenn jemand von mir ein Werkzeug borgen wollte, ich gäbe es ihm sofort. Und warum er nicht? Wie kann man einem Mitmenschen einen so einfachen Gefallen abschlagen? Leute wie dieser Kerl vergiften einem das Leben. Und dann bildet er sich noch ein, ich sei auf ihn angewiesen. Bloß weil er einen Hammer hat. Jetzt reicht's mir wirklich. – Und so stürmt er hinüber, läutet, der Nachbar öffnet, doch noch bevor der "Guten Tag" sagen kann, schreit ihn unser Mann an: "Behalten Sie Ihren Hammer, Sie Rüpel!"«
Was war passiert? Da haben sich negative Gedanken zu Vorstellungen verfestigt. Schließlich redet sich der Mann ein, dass der Nachbar ihm nicht wohlgesonnen ist. Eine Unterstellung, die mit der Wirklichkeit nichts zu tun hat.
Genauso wie der Mann in der Beispielgeschichte des Psychotherapeuten Paul Watzlawick kommt mir das Volk Israel vor. Sie haben sich aus ihrem „Erleben“ ein Bild von Gott gemacht. Es bestimmt ihr Denken und Verhalten. Was reden sie sich ein? In Vers 1 werden die zwei wichtigsten Fakten beschrieben. Die Hilfe Gottes für uns bleibt aus, weil „sein Arm zu kurz ist, um zu helfen“. Und: Gott ist taub, darum erhört er unsere Gebete nicht. Wie tragisch! Sie unterstellen dem lebendigen Gott, was sonst über die toten Götzen gesagt wird. Welcher Irrtum! Gleichzeitig werden die wahren Gründe, warum Gott schweigt und nicht handelt – wie sie dann ab Vers 3 aufgezählt werden – nicht wahrgenommen. Sie werden blind für die Realität. So war es damals beim Volk Israel, so ist es bis heute: Aus Erfahrungen werden falsche Schlüsse gezogen. Aus Gedanken bilden sich Haltungen, Einstellungen, die dann unser Leben bestimmen, mit der Realität aber nichts zu tun haben.
Solche Einreden beruhen zum Teil, wie bei Israel damals, auf richtigen Wahrnehmungen, die aber falsch gedeutet werden. Dass Gott geschwiegen hat, dass er seinem Volk seine Hilfe versagte, war nicht aus der Luft gegriffen. Aber der Grund dafür wurde vom Volk völlig falsch eingeschätzt. Sie sind schließlich ihrem falschen Denken aufgesessen.
Einreden können aber auch aus Einbildungen resultieren. Um zu wissen, wie das Wetter sich entwickelt, schauen viele heute einfach in ihre Wetter-App auf dem Smartphone oder Tablet. Bei meiner App werden zwei Temperatur-Angaben gemacht. Heute, als ich diesen Beitrag schreibe, heißt es, es sind gerade 14° Grad, gefühlt 16° Grad. Was ist jetzt richtig? Was stimmt? Was soll diese Unterscheidung von real und gefühlt? Stimmt die objektive Messung oder die gefühlte Wahrnehmung? Gefühle können richtig sein, sind aber nicht objektiv! Das Täuschungspotential ist riesengroß.
Ich halte noch einmal fest: Einreden bilden sich aus Gedanken, die werden zu Einstellungen, die sich wie in Stein eingraben und uns im Denken und Fühlen bestimmen. Wenn sich Gedanken festsetzen und zu Vorstellungen werden, die unser Denken, unser Leben und Verhalten bestimmen und prägen, bleiben wir Gefangene unseres Selbst.
Wie lösen sich die negativen, falschen Einreden des Volkes Israel auf? Was kann ihnen aus der Falle, in der sie sitzen, heraushelfen?
Zum Ersten: Jesaja sagt ihnen klar und deutlich, dass sie sich irren! „Siehe“ – das erste Wort, das er zum Volk sagt, ist wie ein Eyecatcher, ein Augenöffner. Haltet inne! So wie ihr denkt, ist es nicht! Ihr seid mit euren Gedanken und Einreden auf einem Holzweg. Jesaja hält dagegen: Gottes Arm ist weder zu kurz, noch ist er taub! Stellt euch dieser Tatsache!
Es ist etwas vom Schwersten, Menschen aus eingefahrenen Gleisen des Denkens, Handelns und Fühlens auf eine neue Spur zu bringen. Aber Jesaja versucht es hoffnungsvoll.
Zum Zweiten benennt Jesaja klar und herausfordernd, wo „der Hase im Pfeffer liegt“: Eure Verschuldungen und eure Sünden sind das Problem! Sie trennen vom Segen Gottes. In den folgenden Versen wird der Prophet dann sehr konkret. Er geißelt den Lebenswandel des Volkes. Es lebt im Widerspruch zu Gottes guten Anweisungen. Das ganze Volk befindet sich in einem unheilvollen Zustand. Das Recht wird komplett gebeugt. Dazu kommt, dass Hände, Zunge, Füße und Gedanken nichts anderes als Bosheit hervorbringen.
Es gibt also ein Verhalten, durch das sich der Mensch selbst von Gott isoliert. Nicht Gott trennt sich vom Menschen. Aber der Mensch trennt sich von Gott. Sünde bedeutet Trennung. Der Mensch, der in der Sünde lebt, verschließt sich gegenüber Gott. So liegt es keinesfalls an Gott, wenn die erwartete Hilfe ausbleibt. Vielmehr liegt es am Menschen, der auf sich selbst vertraut und die Hilfe Gottes ausschlägt. Ebenso trifft es nicht zu, dass Gott taub ist. Oft betäubt sich der Mensch durch das Leben in der Sünde, so dass er die Stimme Gottes nicht mehr hören kann.
Es besteht, so sagt Jesaja, ein konkreter Zusammenhang zwischen Sünde und erfahrener Gottesferne. Erst, wo es zu dieser Erkenntnis kommt, kann sich die Situation ändern, ist dem Volk geholfen. Alle Einreden und Ausreden sind dann zu Ende. Wer sich einredet, Gott sei schuld an der eingetretenen Situation, kann sich nicht verändern.
Ein kleiner Hoffnungsschimmer bleibt in diesen beschuldigenden Versen. Die harten Anklagen in den Versen 4 bis 8 öffnen dem Volk wohl die Augen. Denn was wir in den Versen 9 bis 15a lesen – vor allem in Vers 12 –, ist Schuldeinsicht, Erkenntnis des Versagens und Bekenntnis der Schuld vor Gott.
Ich weiß nicht, in welche Gedanken und Einreden Sie sich verstrickt haben. Ob es Gott oder Menschen betrifft – oder beides. Damit Sie nicht dabei stehen bleiben, öffnen Sie sich für eine andere Sichtweise. Was hilft dabei?
- Hören Sie offen auf die Aussagen der Bibel! Sie ist Gottes Wahrheit. Trauen Sie dem Wort Gottes mehr als Ihren Gedanken und Gefühlen. Richten Sie Ihr Leben an Gottes Wort aus. Wo Sie Schuld und falsches Verhalten erkennen, sprechen Sie es im Gebet vor Gott aus und bitten Sie ihn um Vergebung. Und:
- Hören Sie auf die Worte von Menschen, die Ihnen gut gesonnen sind. Auch sie können helfen, falsche Denkweisen zu erkennen und abwegige Pfade zu verlassen.
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