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Player FM - Internet Radio Done Right
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×Martin J. Warm – Fachanwalt für Steuerrecht und Arbeitsrecht aus Paderborn Über das Recht zur Lüge im Vorstellungsgespräch , spreche ich heute mit dem Fachanwalt für Steuer- und Arbeitsrecht Martin J. Warm , aus Paderborn. Ich bin ehrlich gesagt sehr froh, dass ich bei der Suche im verdeckten Arbeitsmarkt diese Art von Gespräch erst zu einem Zeitpunkt führe, an dem man sich persönlich schon etwas besser kennt und Vertrauen zueinander aufgebaut hat. Denn selbst wenn ich rechtlich sicher mit einer Lüge durchkomme, ist das ja keine gute Basis für die zukünftige Zusammenarbeit. Wenn mir ein Personaler eine nicht zulässige Frage stellt, dann interessiert mich vor allem die Motivation dahinter: Setzt sich jemand bewusst über die Regeln hinweg? Und wenn ja, aus bösen oder guten Gründen? Oder war es einfach Unwissenheit? Ich hätte zum Beispiel nicht gewusst, dass die Frage nach dem bisherigen Gehalt auf der roten Liste steht. Da darfst Du Dir ganz frei von der Leber weg eine Zahl ausdenken, was Du verdient hast. Und das ginge sogar schon im Anschreiben! Ungelogen: Bei dieser Art von Lüge, da gehe sogar ich noch mit. 😉 Die Gehaltsfrage nervt eh wie Sau! Vor allen Dingen, wenn sie nur dazu dient, um schnell aussortieren zu können. Oder wenn ich mit einem Gehaltswunsch zu einem Zeitpunkt ins Blaue schießen soll, an dem ich die Aufgabe noch gar nicht konkret kenne. Lüge kann zum Kündigungsgrund werden Auf dem klassischen Bewerbungsweg kann das Vorstellungsgespräch zum Katz-und-Maus-Spiel werden, bei dem ich gut aufpassen muss. Denn wenn ich eine zulässige Frage gestellt bekomme und bei der Antwort lüge, dann kann diese Lüge anschließend zum Kündigungsgrund werden. Wird mir eine unzulässige Frage gestellt, dann habe ich mir am besten vorher überlegt, was ich im Fall der Fälle antworte. Denn Zögern, Schweigen oder auch die Wahrheit, kann mich auch den Job kosten. Und selbst wenn ich auf eine unzulässige Frage legal mit einer Lüge antworte , bin ich nicht auf der sicheren Seite. Wegen der Lüge kann mir der Arbeitgeber dann zwar nichts anhaben, aber er kann mir andere Päckchen schnüren, um mich wieder los zu werden. Was genau es mit dem „Päckchen schnüren“ auf sich hat, erfährst Du in dem ersten Podcast, den ich mit Martin im Oktober 2019 aufgenommen habe . Deswegen noch mal mein Rat: Leute kennenlernen, Beziehungen aufbauen, dann erst den Sack zumachen. 😉 Natürlich kannst Du auch auf dem Weg auf die Nase fallen. Das Risiko ist meiner Meinung nach aber deutlich geringer. Es gilt §7 des Bundesgleichstellungsgesetz Die Grundlage, auf der wir das Vorstellungsgespräch im Interview beleuchten, ist der §7 des Gesetz für die Gleichstellung von Frauen und Männern in der Bundesverwaltung und in den Unternehmen und Gerichten des Bundes (Bundesgleichstellungsgesetz – BGleiG) . Krass sperriger Name, oder? 😉 Dieses Gesetz gilt nicht nur für die Bundesverwaltung und die Gerichte des Bundes, sondern strahlt auch auf andere Arbeitsverhältnisse aus. Es gilt also auch, wenn du nicht im Öffentlichen Dienst beschäftigt oder dort gerade in einem Bewerbungsprozess bist. Verbotene Fragen im Vorstellungsgespräch Heiko und Martin: Dieses Mal haben wir uns bei Skype getroffen. Fragen zu folgenden Themen sind im Vorstellungsgespräch verboten und dürfen vom Kandidaten mit einer Lüge beantwortet werden: Schwangerschaft Eheschließung Familienplanung Gewerkschaftszugehörigkeit Konfessionszugehörigkeit Parteizugehörigkeit Gehalt Wichtig ist, dass Du Dir vorher Gedanken machst, welche verbotenen Fragen kommen könnten (siehe oben) und wie Du Dich dazu äußern willst. Zögern oder schweigen kann wie gesagt schlecht sein. Eine Lüge magst Du Dir vielleicht vorher zurechtlegen und ein paar mal aufsagen, damit sie flüssig über die Zunge geht und Du nicht rot wirst. Du könntest es auch auf die humorvolle Tour versuchen: „Schwanger? Ich? Wie soll das gehen? Mein Freund und ich sind katholisch und nicht verheiratet!“ 😉 Erlaubte Fragen im Vorstellungsgespräch Gesundheitsfragen sind im Vorstellungsgespräch erlaubt, wenn sie das Arbeitsverhältnis an sich betreffen. Also immer dann, wenn der Arbeitgeber herausfinden möchte, ob die Ausübung der Tätigkeit auf Dauer eingeschränkt ist. Ein Beispiel dafür ist ein Stotterer, der sich auf eine Stelle im Callcenter bewirbt. Den darf ich fragen, ob er aufgrund von Aufregung nur in im Vorstellungsgespräch stottert oder auch sonst immer. Ehrlich zu antworten wäre in dem Fall Pflicht. Wobei es eine gute Idee sein kann, es einfach mal eine Probezeit lang miteinander zu versuchen, wenn sonst alles passt und man sich mag. 😉 Ehrlich sein sollte auch ein Kandidat mit Vorstrafe, der sich auf eine Stelle als Kassierer bewirbt. Oder ein Kraftfahrer, der Vorstrafen im Bereich der Straßenverkehrsordnung hat. Wenn der Räuber aber nicht kassieren, sondern in der Bank nur Fenster putzen will und der vorbestrafte Kraftfahrer nicht auf den Bock, sondern ins Marketing möchte, dann tun die Vorstrafen nichts zur Sache! Auch die Reinigungskraft in der katholischen Kirche, darf Atheistin oder Buddhistin sein und dürfte – falls sie verbotener Weise nach ihrer Konfession gefragt würde – lügen und behaupten, sie sei überzeugte Katholikin. Unzulässige Fragen in sozialen Netzwerken recherchieren Du siehst schon: Das ist eine ganz schön komplizierte Kiste. Und wenn Du Dir ein wunderschönes Geflecht aus legalen Lügen zurecht gelegt hast, bist Du auch nicht auf der sicheren Seite. Arbeitgeber können sich die Antworten auf die unzulässigen Fragen oft ja ohne großen Aufwand in den sozialen Netzwerken zusammensuchen. Ja genau: Da musst Du dann auch noch dran denken und gründlich aufräumen! 😉 Nicht nur deswegen würde ich ganz persönlich mir keine Lügen überlegen, sondern mir vorher Gedanken machen, wann ich aufstehe und gehe. Denn wenn mir zum Beispiel eine Gewerkschaftszugehörigkeit zum Nachteil ausgelegt werden soll, dann weiß ich, was die Stunde geschlagen hat. Dann brauchen wir nicht weiter zu reden. Ich habe im vergangenen Jahr schlechte Erfahrungen damit gemacht, bei einem potentiellen Kunden aus Höflichkeit bis zum Schluss sitzen zu bleiben. Du kannst aber wegen mir auch gerne brav sitzen bleiben und selbst auf die heiße Herdplatte packen. Nur zu! Das ist eine steile Lernkurve! *lacht* 😉 Wenn Du Hilfe brauchst … Der klassische Bewerbungsweg hat, wie Du siehst, so einiges zu bieten. „Aussagekräftige“ Bewerbungsunterlagen mit Phantasiegehältern und legale Lügen im Vorstellungsgespräch, um nur zwei Beispiele zu nennen. 😉 Wenn Du darauf keinen Bock hast, dann weißt Du ja, zu wem Du Kontakt aufnehmen kannst . 🙂 Falls Du im offenen Arbeitsmarkt schon unter die Räder gekommen bist, dann kann ich Dir die Kanzlei von Martin J. Warm in Paderborn empfehlen. Zusammen werdet Ihr die passenden Päckchen schnüren. Davon bin ich fest überzeugt! 😉 In diesem Sinne und ganz egal ob mit Martin oder mir: Immer heiter weiter! 🙂 ———————————————————————————– Wenn Du Fragen an mich oder meine Interviewpartner hast, dann hinterlasse einen Kommentar oder schick mir eine Mail .…
Stefan Freise – Geschäftsführer und Inhaber der Internetagentur code-x in Paderborn Der Geschäftsführer der code-x Internetagentur in Paderborn, Stefan Freise, ist nicht mehr der Bestimmer für seine Leute. Er ist auch nicht mehr der Regelaufsteller. Der 52-jährige ist der Mentor / Coach eines selbstorganisierten Teams . Vor genau einem Jahr hat Stefan sich auf den Weg gemacht, code-x in eine agile Organisation umzubauen. Im Jahr 2022 soll die Transformation abgeschlossen sein. Im Podcast-Interview sprechen wir übers Scheitern. Über Lernen, das durch Erschrecken und Krisen eingeläutet wird. Darüber, ob es alle Mitarbeiter toll finden, in einem agilen, selbstorganisierten Team zu arbeiten. Und über zwei Dinge, die mich in der zweiten Jahreshälfte sehr beschäftigt haben: Werte und Spaß bei der Arbeit. Ob Du es glaubst, oder nicht: Ich habe in den vergangenen Monaten gleich mehrere Leute getroffen, die mir nachdrücklich erklärten, dass ich Spaß bei der Arbeit vergessen kann. In dem Moment fand ich das gar nicht lustig. Jetzt kann ich nur sagen: Selten so gelacht!!! 😉 Bei code-x werden eigenständig Entscheidungen getroffen New Work, neues Arbeiten, … da findest Du Dich als Mitarbeiter schon mal in einem selbstorganisierten Team wieder. „Was genau ist das eigentlich?“, habe ich Stefan Freise gefragt. Für code-x erklärt er es so: Geschäftsführung oder Vorstand sind nicht Teil eines solchen Teams, weil sie zu dominant wären. Wer im Team ist und wer nicht, bestimmt das Team selbst. Die Methode, mit der Teammitglieder bestimmt werden, wird ebenfalls selbst gewählt. (Es kann zum Beispiel demokratisch abgestimmt werden.) Das Team widmet sich einer Aufgabe, die mit einer gewissen Verbindlichkeit abgeliefert werden muss. Führungskräfte agieren in einer agilen Organisation nicht mehr als Bestimmer, sondern als Mentoren / Coaches, die dem Team dabei helfen, eigenständig Entscheidungen zu treffen. Im Tagesgeschäft weiß das Team doch sowieso vieles besser, als die Führungskraft, findet Stefan. Das regelmäßige Abliefern von Reports beim Chef, wird damit auch überflüssig. Stefan Freise sieht seine Aufgabe als Geschäftsführer jetzt darin, „dem Team zu helfen, an die eigenen Fähigkeiten zu kommen.“ Werte müssen zur agilen Organisation passen Um die selbstständige Entscheidungsfindung zu ermöglichen und auch zu vereinfachen, ist im ersten Schritt das Wertegerüst des Unternehmens zu klären. Idealerweise werden Werte definiert, die auch zu einer agilen Organisation passen. Kontrolle wäre als Wert eher kontraproduktiv. 😉 Um an ein Wertegerüst zu kommen, musst Du erstmal wissen, was ein Wert ist. Dann musst Du Dich für bestimmte Werte entscheiden und schließlich eine Definition, die nur wenige Sätze umfasst, dazu aufschreiben. Genau so mache ich das auch in der Karriereberatung . Da merkst Du als einzelne Person schon, dass das mit der Definition schon mal kniffelig werden kann. Eine Einigung auf gemeinsame Werte im Team mit einer gemeinsamen Definition ist laut Stefan Freise sehr sportlich: „Das war ein schlimmer Termin. Wir sind kläglich gescheitert.“ Ich kann’s mir bildlich vorstellen, weil ich gerade ein anderes Team vor Augen habe, mit dem ich gearbeitet habe. 😉 Trotzdem: Dran zu bleiben, hat sich für code-x gelohnt. Spaß muss sein! Wenn einem in einer solchen Diskussion der Spaß bei der Arbeit verloren geht, dann sollte man darauf achten, dass das nur vorübergehend ist. Der Spaß muss unbedingt wieder kommen, finde ich. Auch wenn es da draußen bestimmt viele Menschen gibt, die sagen, dass es keine Arbeit ist, wenn’s Spaß macht. Die sind der Meinung, dass Arbeit weh tun und mühsam sein muss, weil sonst auf der anderen Seite nichts entsteht. Laut dem Geschäftsführer von code-x in Paderborn darf das auch so sein: „Das ist eben ein anderes Wertegerüst.“ Wir beide finden es dagegen wichtig, zu gucken, wofür ich auf die Welt gekommen bin. Was ist meine Aufgabe im Leben? „Wenn ich die zum Beruf mache und dann auch noch Geld dafür bekomme, dann ist das doch nur fair“, betont Stefan. Nach den Erfahrungen, die ich in der zweiten Jahreshälfte 2019 gemacht habe, höre ich gerade Stimmen, die ganz laut sagen: „Das ist alles andere als fair, wenn Du Spaß hast, während alle anderen schuften!“ Gleichzeitig muss ich mir aber wohl keine Sorgen machen, als Ar***loch zu enden, weil mir auch gesagt wurde: „Eine Welt, in der die Leute Spaß bei der Arbeit haben, ist gar nicht real!“ Das ist starker Tobak! Ich kann’s Dir sagen! 😉 Hinterlass mir gerne einen Kommentar, wie Du das siehst. Ich bin gespannt und lese den dann in meiner Traumwelt. *lacht* Und jetzt: Viel Spaß beim Podcast hören! Oder ist der da etwa auch schon verboten oder unrealistisch? 😉 Wie dem auch sei: Heiter weiter! Ich wünsche Dir frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr! 🙂 ———————————————————————————– Wenn Du Fragen an mich oder meine Interviewpartner hast, dann hinterlasse einen Kommentar oder schick mir eine Mail . Auch Themenvorschläge sind jederzeit willkommen.…
Vanessa Rehder – Herzblut-Personalerin auf Jobsuche Personaler/innen auf Jobsuche scheint es doch öfter zu geben, als ich dachte. Heute habe ich die 51-jährige Vanessa Rehder zu Gast im Jobsucher-Podcast, die von ihren Erfahrungen als Bewerberin berichtet. Da interessiert mich natürlich brennend, wie sie den Umgang mit ihren Kollegen so erlebt und was sie anders machen wird, wenn sie wieder auf der Personaler-Seite des Schreibtisches sitzt. Eine Schwierigkeit auf dem klassischen Bewerbungsweg ist ja gegenseitiges Misstrauen. Wir sprechen darüber, an welchen Stellen es besonders hakt und wie sich Vertrauen aufbauen lässt. Wenige gute und viele bescheiden Erfahrungen gesammelt „Candidate Experience“ ist in Zeiten des so genannten Fachkräftemangels ein Buzzword in der HR-Szene. Gemeint sind damit die Erfahrungen, die ein Bewerber während des Einstellungsprozesses mit einem Unternehmen macht. Da die Kandidaten mittlerweile genau so wie Kunden behandelt werden sollen, soll deren „Bewerbungsprozess-Erfahrung“ natürlich auch möglichst angenehm ausfallen. Was nur selten der Fall zu sein scheint. Vanessa Rehder hat als Jobsucherin auf diesem Weg jedenfalls nur wenige gute und sehr viele bescheidene Erfahrungen gesammelt: „Es gibt in vielen Unternehmen also noch sehr viel für mich zu tun.“ Ich drücke ihr fest die Daumen, dass sie richtig was bewegen wird! 🙂 Offener Arbeitsmarkt: Kann man da überhaupt was machen? Als Spezialist für den verdeckten Arbeitsmarkt stelle ich mir natürlich die Frage, was man auf dem klassischen Weg (Anschreiben und Lebenslauf) eigentlich ausrichten kann? Vanessa Rehder hat sich vorgenommen, folgende Punkte anzugehen, wenn sie wieder als Personalerin arbeitet: Sehr viel engeren Kontakt zu Bewerbern halten. Kandidaten, die nicht in Frage kommen, sehr viel schneller absagen. Also mit der Absage nicht zu warten, bis der Arbeitsvertrag von jemand anderem unterschrieben wurde, was in den meisten Fällen das übliche Vorgehen zu sein scheint. Die Führungskraft, die Mitarbeiter für ihren Fachbereich sucht, deutlich voran zu schubsen, einen zügigen Job zu machen. Telefonische Rückfragen vorbereiten Für Einbußen bei der Zügigkeit sorgen ja (zumindest gefühlt) schon mal telefonische Rückfragen der Kandidaten. Aus meinen Bekanntenkreis habe ich gehört, dass Personaler da schon mal genervt reagieren. In einem solchen Fall antworte ich immer: „Die haben Dir gerade gesagt, dass Du da nicht arbeiten willst.“ 😉 Das sieht Vanessa Rehder auch so. Anrufe mit Rückfragen müssen drin sein! Die Herzblut-Personalerin ruft selbst auch im Unternehmen an und fragt nach. Sie rät aber dazu, einen solchen Anruf vorzubereiten. Sich also nicht einfach nur mal so zu melden und dann zu gucken, was passiert. Sondern: Klare Fragen haben und sich im Vorfeld Gedanken machen, was ich erklärt haben möchte. Bei einem völlig unstrukturierten Anruf, könne ein Personaler laut Vanessa schon mal genervt sein. Zusätzlich zu den vorbereiteten Fragen würde ich persönlich auch gucken, was im Moment des Gesprächs gerade passiert, und dann möglichst darauf eingehen. Mich also nicht fest an einem vorbereiteten Fragenkatalog entlanghangeln, ohne rechts und links zu gucken. Was tun bei Fangfragen? Meine Bekannte, die bei Rückfragen auf genervte Personaler trifft, hat auch Angst vor Fangfragen. Einmal kurz nicht aufgepasst und *zack*, bist Du raus! Bei Unternehmen, die es nötig haben Fangfragen zu stellen oder die ihre Kandidaten testend in die Ecke zu treiben, solltest Du Dich laut Vanessa Rehder ebenfalls fragen: „Will ich da wirklich hin, wenn ich das Gefühl habe, das es so läuft?“ Wobei Vanessa sich nicht vorstellen kann, dass Firmenvertreter oder Jobsucher ihr Gegenüber bewusst anlügen. Die „Verlust-Gefahr“ scheint auch eher auf der Firmenseite zu liegen. Vanessa hat bei ihren telefonischen Rückfragen jedenfalls die Erfahrung gemacht, dass sie im Gespräch recht häufig herausfindet, dass die ausgeschriebene Stelle für sie gar nicht in Frage kommt: „Dann brauche ich mir die Mühe mit der Bewerbung nicht zu machen.“ Seid authentisch und offen Authentisch und offen sollten sich beide Seiten sich nicht nur bei Telefonaten, sondern im gesamten Bewerbungsprozess geben. Nur so kann’s klappen und mit der angenehmen „Candidate Experience“ und dem Aufbau von Vertrauen was werden. Ich finde das schwierig, wenn man bedenkt, wie es auf dem klassischen Bewerbungsweg läuft. Da schickt ein Unbekannter seine Unterlagen, in die nur zwei Minuten rein geguckt wird, um zu entscheiden, ob er eine Absage oder eine Einladung zum Gespräch bekommt. Dann gibt es ein bis zwei Gespräche von in der Regel einer Stunde Dauer. Das ist nicht viel Zeit, um hinter die Fassade zu gucken und Vertrauen aufzubauen. Meiner Erfahrung nach ist die Bereitschaft, Aufwand zu betreiben und Zeit zu investieren, auf beiden Seiten nicht besonders hoch. Aus nachvollziehbaren und guten Gründen! Dennoch: Traum-Mitarbeiter und Traumjobs sollen in einem schnellen Standardprozess zusammen finden. Beim Kauf eines Wäschetrockners wird mehr investiert. Käufer suchen in der Regel fünf Stunden, bevor sie ihr Portemonnaie zücken. Das finde ich schon ganz schön krass. Hinterlass mir gerne einen Kommentar, wie Du das siehst und wie Deine Candidate Experience so ist. Ich freu‘ mich drauf! Bis dahin: Heiter weiter! 🙂 ———————————————————————————– Wenn Du Fragen an mich oder meine Interviewpartner hast, dann hinterlasse einen Kommentar oder schick mir eine Mail . Auch Themenvorschläge sind jederzeit willkommen.…
Dirk Linn – Gründer und Geschäftsführer bei der p-manent consulting GmbH in Düsseldorf Wenn Du von der p-manent consulting GmbH aus Düsseldorf eine Einladung zum Jobinterview bekommst, dann hat der Geschäftsführer Dirk Linn auch das gesamte Team dazu eingeladen. Alle, die Lust haben dabei zu sein, sind da. Das erste, was dann passiert, ist: Das Team stellt sich dem Bewerber vor. Ich weiß nicht, ob die „große Runde“ Dich vielleicht nervös machen würde. Ich finde es super. Ob es mit Deinen zukünftigen Kollegen passt oder nicht, ist am Ende eh kriegsentscheidend. Deswegen rate ich meinen Klienten auch, in Firmen zu gehen und sich den vorhandenen „Haufen“ vorab mal anzuschauen. 😉 Das macht p-manent Dir echt leicht. Auch sonst scheint sich Dirk Linn Mühe mit seinen Leuten zu geben. „Man muss viel investieren, damit man gute Mitarbeiter bekommt“, findet der 54-jährige, der in Paderborn wohnt. Nach anfänglicher Skepsis positiv überrascht Dirk Linn bei Heiko Link im Podcast … Das sah für mich auf den ersten, schnellen Blick im Internet, nicht so richtig passend aus. Wenn so ein Kontakt aus dem Netzwerk kommt, dann gucke ich natürlich noch mal genauer hin. 😉 Gott sei Dank! Denn diese Episode hat sich echt gelohnt. Ich war etwas skeptisch bei jemandem, der ein Beratungshaus für HR Digitalisierung gegründet hat. Der vom Bewerbermanagement über Jobportale, die digitale Mitarbeiterakte, Workflows bis hin zu Weiterbildung und Karriereplanung im Personalbereich munter vor sich hin digitalisiert. Ist ja alles schön und gut. Richtig und wichtig. Aber: Findet auch der Mensch Beachtung? Oder werde ich schnell schnell von Algorithmen, Filtern und Software aus einem Haufen von Bewerbern rausgefiltert und das System guckt nur auf vergangene Stationen im meinem Lebenslauf? Und niemand sieht mein Potential … Nach der anfänglichen Skepsis war ich echt überrascht, wie einig wir uns sind. Dirk Linn hat mir teilweise voll aus der Seele gesprochen. Und, das gebe ich zu, zusammengebracht hat uns auch das Digitale! 😉 Denn nach der Empfehlung von Stefan Freise , Dirk zu interviewen, habe ich den p-manent-YouTube-Kanal rauf und runter geguckt. Danach magst Du Dirk Linn dann, oder auch nicht. Das sagt er selbst. Bei mir war’s ersteres. 😉 Als Elektroingenieur kassierte Dirk Linn nur Absagen Dass Dirk ein echter Quereinsteiger ist, wusste ich nach den YouTube-Videos noch nicht. Der Mann hat mal Elektroingenieur gelernt und vor Jahren auch einen entsprechenden Job gesucht. Weil damals eine Saure-Gurken-Zeit für Elektroingenieure war, hat er 80 bis 100 Bewerbungen geschrieben. Ohne Erfolg! Auch wenn’s schon eine Weile her ist: Dirk weiß, wie sich eine Absage anfühlt. Wie er sich heute einen Job suchen würde, ist vor diesem Hintergrund natürlich eine spannende Frage. Über Netzwerke, ist die (wenig überraschende) Antwort. Vor allen Dingen auch über Online-Netzwerke im Internet. Die Stellenanzeige in der Zeitung scheidet jedenfalls aus: „Das Internet hat alles verändert. Es geht darum, dass man sich gegenseitig findet.“ Beim Netzwerken merkst Du, mit welchen Leuten Du gut kannst Einen Job finden ist das eine. Einen Traumjob finden, das andere. Dirk findet, dass es mit dem Traumjob am besten klappt, wenn die Anstrengungen nicht so verbissen sind. Mit dem Arbeitsvertrag eines anderen Arbeitgebers in der Tasche zum Vorstellungsgespräch fahren und dann mal ganz unbekümmert an die Sache ran gehen, das hat Dirk Linn selbst erlebt: „Meine innere Haltung war, dass ich nichts verlieren kann.“ So sieht’s aus! Deswegen bin ich ein großer Freund, möglichst vieler „unbekümmerter“ Networking-Gespräche mit Menschen bei potentiellen Arbeitgebern. 😉 Netzwerken ist laut Dirk Linn eine gute Idee, weil Du dabei merkst, mit welchen Leuten Du gut kannst. Dirk vergleicht das mit einem Spiel auf einem großen Schachbrett: „Du gehst zu den Menschen hin, die dir gut tun. Das passiert beruflich auch.“ Ich vergleiche diese Art der Jobsuche etwas unbekümmerter mit dem Kinderspiel Topfschlagen. 😉 Und meine damit genau dasselbe. Dirk Linn kannst Du einfach anrufen Überrascht hat Dirk Linn mich auch mit der provokanten Frage: „Was soll beim Bewerbungsprozess denn die Personalabteilung dazwischen?“ Moment mal! Das ist mein Text! 😉 „Wenn ich als Führungskraft jemanden für mein Team suche, dann bin ich auch verantwortlich für einen Mitarbeiter, den ich einstelle. Und nicht der Personaler“, findet der 54-jährige. Ich fand es wiederum spannend und auch passend, dass der „Digitalisierer“ Dirk kein Freund davon ist, Menschen über eine Diagnostik bis zum Ende eines Bewerbungsprozesses zu führen. Er sieht es vielmehr so: „Wir müssen miteinander reden. Eine Software kann helfen, aber nicht die finale Entscheidung treffen.“ Miteinander reden ist bei Dirk ein gutes Stichwort, denn wenn Du gerne bei p-manent Consulting arbeiten möchtest, dann rufst Du einfach bei Dirk Linn an. Er verspricht im Podcast kurze Rückmeldezeiten und hat mir explizit gestattet, in meinem Blogbeitrag seine Handynummer zu veröffentlichen. Du siehst: Der Mann meint das ernst! Deswegen bekommst Du als Hörer des „Endlich Montag!“ Jobsucher-Podcast hier die Nummer vom Chef persönlich: 01 78 / 7 62 63 68 Worauf Dirk achtet, wenn ihn jemand anruft, das verrät er Dir im Podcast. Noch leichter können wir es Dir echt nicht machen. 😉 In diesem Sinne: Viel Spaß beim Hören, gut aufgepasst und immer heiter weiter! 🙂 ———————————————————————————– Wenn Du Fragen an mich oder meine Interviewpartner hast, dann hinterlasse einen Kommentar oder schick mir eine Mail . Auch Themenvorschläge sind jederzeit willkommen.…
Katharina Nolden – Referentin strategisches Recruiting, Diplom-Pädagogin, Coach der Wirtschaft, Scrum Master, Personalauswahl- und entwicklung Eine Personalerin, die arbeitslos war und bereit ist, von ihrer eigenen Jobsuche zu berichten, treffe ich auch nicht alle Tage. Noch spannender wird die Sache, wenn diese Personalerin keinen Bock mehr auf die Jobsuche mit Bewerbungen hat. Denn Bewerbungsunterlagen haben, so sagt sie mir im Interview, wissenschaftlich gesehen überhaupt keine Aussagekraft. #Daumenhoch Deswegen möchte Katharina Nolden den Recruitingprozess revolutionieren. Mit der 37-jährigen aus Langenhagen bei Hannover spreche ich im Jobsucher-Podcast über falsche Annahmen und echte Träume. Und über gut gemeinte Tipps, die man bei der Jobsuche nicht hören möchte. Leider falsch: Du musst nur gut und lange genug bloggen „Wenn ich einen tollen Blog zur Personalarbeit schreibe und fleißig dabei bleibe, dann werden Menschen in Unternehmen auf mich aufmerksam. Dann wird man mich über kurz oder lang ansprechen und mir einen Job anbieten“, dachte Katharina Nolden. Gut gedacht. Logisch nachvollziehbar. Leider falsch. Sagt sie selbst. Meine ganz persönliche Erfahrung damit ist, dass man das Internet wunderbar nutzen kann, um Schritte im echten Leben zu vermeiden. Warum selbst suchen, wenn ich auch gefunden werden kann? Warum mich auf die Socken machen und Menschen ansprechen, wenn die Reichweite im Netz den Spieß irgendwann (bestimmt) umdreht? Zu Hause in meiner Komfortzone, da fühle ich mich eben am wohlsten. Das erinnert mich ein bisschen an Bewerbungen schreiben. Da schicke ich was weg und warte dann auf Antwort. Okay: Wenn’s draußen regnet, werde ich nicht nass. Dann hätten wir das ja geklärt! 😉 Blog als Schlüssel zur Jobsuche Natürlich werde ich auch gerne angesprochen. Das schmeichelt mir und ist ja auch so schön leicht. Mein Eindruck ist allerdings, dass ich schneller vom Weg abkomme, wenn ich nicht der aktive Part bin. Da muss man ein bisschen auf der Hut sein. Es braucht einen guten Mix. Für Katharina Nolden war ihr Blog, auch wenn der Job darüber nicht kam, trotzdem der Schlüssel zur Jobsuche: „Es war der Anfang davon, mit meinem Netzwerk und meinen Kompetenzen sichtbar zu sein .“ Den Sack zu gemacht, hat Katharina dann im echten Leben, wo sie mit einer Mischung aus Life/Work Planning (L/WP) und Working Out Loud (WOL) unterwegs ist. Je klarer das Ziel, desto mehr Absagen Was die Zielerreichung betrifft, hat Katharina Nolden im Interview einen wirklich sehr schönen Satz gesagt: „Je klarer ich mein Ziel habe, umso mehr Absagen bekomme ich.“ Und, ganz ehrlich, diese Absagen können einen zutiefst verunsichern und unglaublich zweifeln lassen. Wenn Dein Umfeld davon Wind bekommt, dann wird es noch schlimmer. Das erklärt Dir mit sehr guten Argumenten sozusagen im Chor, dass Dein Ziel völlig unrealistisch und unerreichbar ist. Und wahrscheinlich hält Dich der eine oder die andere auch noch für total bekloppt. Das spüre ich gerade bei Projekten, die ich selbst am Start habe. Und das obwohl ich schon mehrfach Ziele erreicht habe, die ich selbst mir vorher im Traum nicht hätte vorstellen können. Deswegen mein Tipp: Beschränke Dich um Gottes Willen nicht auf das, was Du Dir als Ziel vorstellen kannst! Geh los und staune. 😉 Katharina sagt, dass die Absagen im Grunde nicht schlimm sind: „Das sind ja alles Sachen, die ich nicht haben will.“ Ja, genau! Die ich sowieso – nicht! – haben will. Das finde ich auch. Nur erklär das mal Deinem Umfeld. Erst recht, wenn Du vielleicht gerade arbeitslos bist und sogar noch die Kühnheit besitzt, Jobangebote abzulehnen. (Auch darüber sprechen wir im Podcast.) Überleg Dir, wann Du aufstehst und gehst Du merkst schon: Was Du zuweilen brauchst, das ist ein richtig dickes Fell. Da wird’s dann auch bei mir schon mal schwierig mit dem endlich Montag und dem heiter weiter. Auch ohne dass ich einen Job suche, bin ich da selbst gerade ganz gut im Thema. Was soll ich sagen: Das ist im Grunde wie im echten Leben. 😉 Katharina Nolden rät: „Versuch, Dich nicht von anderen beeinflussen zu lassen. Finde zu Dir selbst. Zu dem, was Dir wichtig ist und was Du erreichen möchtest.“ Das kann ich nur unterschreiben. An einer anderen Stelle im Podcast sagt Katharina: „Überleg Dir, wann Du aufstehst und gehst.“ Ich finde das passt sehr gut zur Zielverfolgung und zum dicken Fell. Vor gar nicht allzu langer Zeit, habe ich in einer Runde gesessen, wo ich aufstehen und gehen wollte. Ich habe es nicht gemacht, weil ich mit einem Kollegen da war. Der wollte bleiben. Da war ich sicher. Mein ganz persönlicher Tipp für Dich ist: Wenn Du dieses Gefühl hast, dann mach es! Steh auf und geh. Ist besser so. Ich schwöre! 😉 Auch wenn ich beim Schreiben dieser Zeilen gerade lache: Ich meine das todernst! Und dann machst Du ein Selfie mit Mittelfinger oder Becker-Faust oder was auch immer, und das schickst Du mir dann . Herrlich! Es geht schon wieder heiter weiter! 🙂 Jetzt auch noch Geduld … 😉 On Top kommt jetzt noch, dass Du die Zielerreichung (egal ob bei der Jobsuche oder bei einem Projekt), langfristig sehen solltest: „Stell die Erwartungshaltung, dass es sofort eintritt, hinten an. Behalte Deine Ziele langfristig im Blick und hab‘ keine Angst, sondern Vertrauen.“ Jetzt brauchst Du auch noch Geduld. Das wird ja immer besser. Aber ich kann Dich beruhigen: Ab jetzt wird es nicht mehr schlimmer. Wir sind für heute durch. 😉 Damit Dein Fell nicht ganz so dick werden muss, wäre mein abschließender Tipp noch, dass Du Dir ein passendes Umfeld suchst. Eins mit Leuten, die so bekloppt sind wie Du *grinst* und die Dich unterstützen. Klares Ziel hin oder her. Das kannst Du unter anderem mit Life/Work Planning Info-Gesprächen machen. Und wie mir scheint, ist Working Out Loud da eine gute Ergänzung. Ich habe jetzt so oft davon gehört. Ich muss mich damit echt mal näher befassen. Links: Blogbeiträge zur Jobsuche von Katharina Nolden Wie Du siehst, ist das bei mir heute ein recht persönlicher Blogbeitrag geworden. In diesem Jahr habe ich viel ausprobiert und auch viel gelernt. Das hat sich auch auf meinen Podcast ausgewirkt und diese Episode mit Katharina Nolden passte da gerade echt gut rein. Ich frage mich, ob ich das öfter so machen möchte … Wenn Du noch mehr persönliche Blogbeiträge lesen möchtest, dann schau mal im Blog „Arbeitswelt gestalten“ von Katharina vorbei. Wie im Podcast versprochen kommen hier in den Shownotes die Links zu Katharinas beiden Beiträgen zu Ihrer Jobsuche: Meine berufliche Neuorientierung – ein Rückblick Von der Perfektionistin zur Pionierin Und egal, was Du liest oder hörst oder was kommt: Immer heiter weiter! 🙂 ———————————————————————————– Wenn Du Fragen an mich oder meine Interviewpartner hast, dann hinterlasse einen Kommentar oder schick mir eine Mail . Auch Themenvorschläge sind jederzeit willkommen.…
Martin J. Warm – Rechtsanwalt für Arbeitsrecht und Steuerrecht aus Paderborn Um Emotionen geht es im zweiten Teil meines Jobsucher-Podcasts mit dem Rechtsanwalt für Arbeitsrecht , Martin J. Warm, aus Paderborn. An Emotionen kommt man ja im Streitfall nicht wirklich vorbei. 😉 Wichtig ist, wie immer, die Zielsetzung: Möchte ich die Lage beruhigen oder vielleicht sogar mit Absicht hochkochen? Interessanterweise geht Letzteres nicht nur mit einem zünftigen Wutausbruch, sondern auch mit Ruhe und Gelassenheit. Wie das geht und was Martin in seiner Berufspraxis sonst noch so alles erlebt hat – und da waren echt schräge Fälle dabei – erzählt er Dir im Interview. Manchmal ist es gut, wenn es richtig kracht! Ruhig bleiben. Aufpassen, dass ich jetzt bloß nicht das sage, was ich wirklich denke. Meine nächsten Schritte besser fünf Mal überdenken, um die Lage nicht zu verschlimmern. Dieses Vorgehen klingt nach einem guten Plan und scheint laut dem 52-jährigen Rechtsanwalt für Arbeitsrecht für gebildete Menschen typisch zu sein: „Je höher die Bildungsgrade sind, umso komplizierter können die Fälle werden.“ Menschen die nicht so vergeistigt sind, bringen dagegen manchmal mit klaren Worten richtig viel Staub in eine Situation. Der setzt sich laut Martin dann wieder. Anschließend geht es zwischen den Beteiligten ganz normal weiter. Martin J. Warm findet, dass das der bessere Weg sein kann: „Deswegen ist es im Arbeitsrecht manchmal gut, wenn es richtig kracht.“ Die geradlinige Fraktion haut ihren Standpunkt raus und sagt damit: „Hopp oder Top!“ Diejenigen, die ihr Handeln mehrfach überdenken und viel abwägen sagen: „Ein bisschen Hopp, ein bisschen Top, aber am liebsten würde ich ja vielleicht …“. Bei diesem Vorgehen, kann die Zielsetzung verloren gehen. Deswegen solltest Du Dich im Streitfall fragen: Was ist mein Ziel? Wie setze ich Emotionen ein? Was kann ich dann damit erreichen? So ein Mist: Wir gewinnen!!! Zielsetzung ist ein Thema, das sich durch den ganzen Podcast zieht. Übrigens nicht nur in Rechtsfragen, sondern auch bei der Jobsuche . 😉 Es soll Arbeitnehmer geben, die bei einer Kündigungsschutzklage vor Gericht ganz schön ins Schwitzen kommen, wenn sie Recht bekommen. Denn wenn es ihnen in Wahrheit nur um eine ordentliche Abfindung geht, dann ist es ziemlich blöd, wenn der Arbeitgeber plötzlich sagt: „Okay. Die Kündigung ist ungültig. Sie können Morgen wieder zur Arbeit kommen.“ Für einen Rechtsanwalt für Arbeitsrecht ist es laut Martin J. Warm spannend, mit der Zielsetzung zu spielen. Übrigens ganz unabhängig davon, ob er gerade einen Arbeitnehmer oder einen Arbeitgeber vertritt. Also: Aufgepasst bei der Zielsetzung! 😉 Unangenehm, aber wenigstens vertraut! Wo ich ja immer noch nicht ganz von runter komme, ist diese „Päckchen schnürerei“. Muss ich mir das bieten lassen? Ich mein: Da ist es als Arbeitnehmer doch besser, wenn man geht. Gerade jetzt, in diesen goldenen Zeiten am Arbeitsmarkt. Martin meint: „Trotzdem haben Arbeitnehmer Angst davor, zu wechseln, weil sie dann das Vertraute – auch wenn es unangenehm ist – verlassen müssen.“ Stimmt. Das ist mir auch schon aufgefallen. Also bleibe ich lieber, beziehungsweise komme ich zurück. Zurück kommen passt gut zu einer Hörerfrage, die ich in diese Episode mitgenommen habe: „Soll ich mich bei einem Burnout auf eine Wiedereingliederung einlassen, oder lieber nicht? Weil die für den Arbeitgeber ohnehin nur dazu dient, meine wunden Punkte herauszufinden und die Waffen zu schärfen …“ Eine generelle Antwort gibt es da wohl nicht. Mein Hörer hat das „Waffen schärfen“ erlebt. Martin J. Warm in einem noch recht aktuellen Fall einen Arbeitgeber, der sich wirklich große Mühe gegeben hat, den Mitarbeiter wieder in das Berufsleben zurückzuholen. Ganz ehrlich und ernst gemeint. Am Ende ist es eine Frage des Vertrauens und immer eine individuelle Entscheidung im Einzelfall. Bei der man schon mal genau hinschauen muss … Redeverbot beim Chef Ich finde ja, dass miteinander reden meistens eine sehr gute Idee ist. Nicht machen sollte man es, wie ein Chef in Martins schrägstem Fall. Der hatte sich über mehrere Gerichtstermine hinweg bemüht, einen Mitarbeiter los zu werden, was ihm aber nicht gelang. Am Ende hat er besagtem Mitarbeiter ein Verbot erteilt, mit ihm zu reden und rannte fortan mit einem Schild um den Hals herum, auf dem stand: „ Nicht ansprechen! “ So kann ein Streit dann auch über die leisen, bzw. gar nicht vorhandenen, Töne eskalieren. 😉 Martin J. Warm aus Paderborn und auch mich darfst und sollst Du bei Rechtsfragen / Jobfragen gerne ansprechen! Bitte nicht schüchtern sein. Du hast ja gehört: Wir sind beide echt richtig nett, wie wir uns gegenseitig bestätigen! 😉 *lacht* Kontakt zum Rechtsanwalt für Arbeitsrecht Martin macht, wie beim ersten Teil schon gesagt , alles außer Blech und Liebe. 😉 Seine Kontaktdaten findest Du auf der Homepage seiner Kanzlei . Meine Kontaktdaten findest Du hier. Du darfst auch gerne anrufen. In diesem Sinne: Heiter weiter! 🙂 ———————————————————————————– Wenn Du Fragen an mich oder meine Interviewpartner hast, dann hinterlasse einen Kommentar oder schick mir eine Mail . Auch Themenvorschläge sind jederzeit willkommen.…
Martin J. Warm – Fachanwalt für Steuerrecht und Arbeitsrecht aus Paderborn Worauf würde ein Fachanwalt für Arbeitsrecht bei Arbeitgebern achten, wenn er selbst auf Jobsuche wäre? Der Rechtsanwalt Martin J. Warm aus Paderborn hat den ein oder anderen Punkt in petto, der sich über Stellenanzeige und Firmenhomepage nicht mal so eben rauskriegen lässt. Von daher ergänzen Martin und ich uns ganz prächtig. 😉 In dieser Podcast-Episode sprechen wir auch darüber, was ein guter, anwaltlicher Rat kostet und wann es wahrscheinlich zu spät ist, um noch eine Rechtsschutzversicherung abzuschließen. Anhand von Fallbeispielen gehen wir durch, wie fies Arbeitgeber und Arbeitnehmer zuweilen miteinander umgehen, wenn sie den jeweils anderen möglichst geschmeidig loswerden möchten. Da heißt es: Augen auf beim Arbeitsvertrag ! Denn je offener der gehalten ist, umso leichter kann ein Arbeitgeber Dich vergraulen, wenn’s mal hart auf hart kommt. Genau wie bei der Jobsuche lohnt es sich auch hier, beim Aufgabenbereich möglichst konkret unterwegs zu sein. Solche Arbeitgeber wären Anwalts Liebling Wenn Martin J. Warm selbst der Jobsucher wäre, dann wäre ihm vor allem ein „gutes Auftreten“ des potentiellen Arbeitgebers wichtig. In der Praxis bedeutet das: Seriöser Eindruck. Gutes Betriebsklima. Gute Kommunikation, auch schon zu Beginn. Das Aufgabengebiet, das er sich vorstellt, müsste vorher schon beschrieben sein. Den letzten Punkt verstehe ich jetzt einfach mal als guten Hinweis an die Menschen, die Stellenanzeigen verfassen. 😉 Problematisch können laut dem 52-jährigen Versprechungen sein, die nicht eingehalten werden. Martin J. Warm setzt auf das Vorstellungsgespräch, um denen auf die Schliche zu kommen. Ich denke, dass Du in dem Punkt relativ sicher bist, wenn Du im verdeckten Arbeitsmarkt suchst. Da kannst Du auch gleich das Betriebsklima abchecken und Dein genaues Aufgabengebiet mit festlegen. Wenn „Jobsucher Martin“ das betreffende Unternehmen schon in- und auswendig kennen würde, dann müsste folgendes vorhanden sein, damit er dort anfängt: Sicherheit im Job. Hohe Motivation vom Unternehmen, die Stelle auszuformen und ihn in der Position auch zu fordern. Entwicklungsmöglichkeiten / Perspektiven Freiräume, um sich selbst weiter zu entwickeln. Ich finde: Das sind richtig gute und wichtige Punkte, auf die Du auch bei Deiner Jobsuche achten kannst. Und die Du im verdeckten Arbeitsmarkt alle klärst. 😉 Im 2. Teil des Podcasts fragen wir uns noch, ab wann man ein so schwieriger Falls ist, dass man zum Therapeuten muss. Kurz darauf, sind Martin J. Warm und ich selbst auf der Couch gelandet. 😉 Vorsicht, bei offen gehaltenem Aufgabenbereich im Vertrag Wenn es schief gegangen ist und Du einen Anwalt brauchst, dann stellt sich natürlich die Frage nach den Kosten. Eine Erstberatung die – je nach Sachverhalt – anderthalb bis zwei Stunden dauern kann, kostet laut dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz 226,10 Euro inklusive Mehrwertsteuer. So eine Erstberatung bietet sich zum Beispiel an, wenn Du den Arbeitgeber wechselst und das Lesen Deines neuen Arbeitsvertrags bei Dir ein „ Störgefühl “ auslöst. Also zum Beispiel irgendwelche Klauseln oder Formulierungen beinhaltet, die Dir komisch vorkommen. Wie eingangs schon erwähnt, solltest Du auch hellhörig werden, wenn im Vertrag Dein Aufgabenbereich sehr offen gehalten ist. Denn dann hat der Arbeitgeber die Möglichkeit, Dir einfach alle möglichen Aufgaben aufzudrücken. Solange Ihr Euch vertragt, wird er das nicht tun. Sollte es aber zum Streit kommen und Dein Arbeitgeber möchte Dich loswerden, dann kann er Dich zur Aktenablage im Keller verdonnern. Er kann Dir Aufgaben geben, bei denen er genau weiß, dass Du sie nicht schaffen kannst. Oder er könnte Dich in Themengebieten arbeiten lassen, bei dem ihm klar ist, dass Du die überhaupt nicht magst. Bei Martin heißt das: „Er kann Dir Päckchen schnüren.“ Der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt … Deswegen: Sei konkret! Wobei ich persönlich wahrscheinlich noch ein bisschen weiter suchen würde, wenn ich schon gleich zu Beginn ein Störgefühl habe. Mein Bauch ist ein recht zuverlässiger Ratgeber. 😉 Ob Weitersuchen gerade geht oder nicht, hängt natürlich von Deiner individuellen Situation ab. Die Lösung ist meistens ein Vergleich Einen Anwalt um Rat zu fragen, kann übrigens auch dann Sinn ergeben, wenn Du gar nicht vorhast, vor Gericht zu ziehen. Laut Martin J. Warm werden die allermeisten Fälle ohnehin nicht vor Gericht, sondern im Vergleich gelöst. Ich bin ja ein Freund der Kooperation und versuche meistens, die Angelegenheit noch irgendwie zu retten. „Wenn Du Dich als Arbeitnehmer unwohl fühlst, dann musst Du das kommunizieren. Kommunikation ist wichtig!“, betont Martin J. Warm im Podcast-Interview. Die Erfahrung habe ich auch gemacht. Ich möchte noch ergänzen: Je früher Du den Mund aufmachst, desto besser! Denn je länger sich immer mehr Unmut ansammelt und aufstaut, umso schwieriger wird’s, aus der Nummer heile wieder raus zu kommen. Und was ist, wenn dann herauskommt, dass es zusammen nicht mehr weiter geht? Ob die schnell herbeigeführten getrennten Wege gut oder schlecht sind, hängt natürlich wieder von Deiner persönlichen Situation ab. Ich finde das lieber früher als später heraus. Dann stecke ich keine unnötige Energie mehr in ein Projekt, dass sowieso irgendwann über die Wupper geht. Kontakt zu Martin J. Warm Martin ist Fachanwalt für Arbeitsrecht und Steuerrecht. Seine Schwerpunkte sind Wirtschaftsrecht, Unternehmensrecht und Vertragsrecht. Oder wie er selbst sagt: „Ich mache alles, außer Blech und Liebe.“ Womit er Verkehrs- und Familienrecht meint. 😉 Für Blech und Liebe hat er Kollegen. Auch wenn Martin beim „Päckchen schnüren“ alle fiesen Tricks kennt, ist er ein echt netter Kerl, den ich Dir empfehlen kann. Das musste ich nach der ganzen „Päckchen schnürerei“ am Ende des ersten Teils an dieser Stelle einfach noch mal sagen. Zur Homepage seiner Kanzlei geht es hier. Wenn Du mit ihm sprichst: Liebe Podcast-Grüße von mir. 😉 Und auch wenn das so gar nicht verdeckter Arbeitsmarkt ist: Martin sucht noch Verstärkung für sein Team . Mit diesem Hinweis habe ich jetzt mal eine ganz große Ausnahme gemacht. Verrat das bloß keinem! 😉 Und noch ein Tipp von mir dazu: Martin ist, was die Wege der Kontaktaufnahme betrifft, echt sehr offen. Da würde ich – Anwalt in oder her – nicht zwingend so ganz klassisch ran gehen. 😉 *lacht* Viel Spaß beim Podcast hören, eine friedliche Zeit oder gute Lösung (je nachdem) und auch bei Streit: Heiter weiter! ———————————————————————————– Wenn Du Fragen an mich oder meine Interviewpartner hast, dann hinterlasse einen Kommentar oder schick mir eine Mail . Auch Themenvorschläge sind jederzeit willkommen.…
André Schell – Geschäftsführer bei Windmann Food Service Großhandel in Löhne / Westfalen André Schell, einer der beiden Geschäftsführer vom Windmann Food Service Großhandel im ostwestfälischen Löhne, sucht im Bewerbungsprozess nicht den besten Kandidaten. Er sucht den Kandidaten, der zu 100 Prozent mitspielt. Oder anders gesagt: Den, der sich im Rahmen seiner Möglichkeiten bestmöglich einbringt. Mit dem 59-jährigen Geschäftsführer, der privat eine Ausbildung zum Coach und Trainer gemacht hat, spreche ich unter anderem über das Thema persönliche Weiterentwicklung. Und natürlich darüber, ob ein Chef für seine Mitarbeiter auch Coach sein kann. Ist doch auch super, wenn ein Mitarbeiter geht Der Tipp, André Schell im Jobsucher-Podcast zu interviewen, kam von einem Mitarbeiter, der Windmann verlassen hat. Er kam von jemandem, der sich persönlich weiter entwickelt und die nächste Etappe seiner Reise durch das Berufsleben angetreten hat. Ein guter Mitarbeiter kündigt und geht. Das kann man nicht positiv sehen, oder? „Im Grunde ist das doch super“, findet André Schell. „Da hat jemand bei uns einen guten Weg gemacht. Wir haben ihn unterstützt. Jetzt geht seine Reise weiter“, fügt Schell hinzu. Natürlich freut sich auch dieser Chef, wenn seine Mitarbeiter bei ihm bleiben. Er sieht aber auch ganz realistisch, dass „wir in unserem Unternehmen nicht für alles Perspektiven bieten können“. Wenn die interne Weiterentwicklung ausgereizt ist, dann könnten Führungskräfte (unschöne) Mittel und Wege finden, Mitarbeiter trotzdem zu halten. André Schell findet, dass das nichts bringt: „Irgendwann geht der Mitarbeiter sowieso, weil er unzufrieden ist.“ Ein ganz wichtiger Punkt ist für ihn dabei: „Wenn wir mit dieser Haltung arbeiten, dann strahlen wir das auch aus. Dann kommen keine neuen Menschen in unser Unternehmen.“ Dass das weiter ziehen lassen von Mitarbeitern automatisch den neuen Kollegen bringen kann, zeigt auch das Beispiel meines Tipp-Gebers: „Derjenige, der uns verlassen hat, brachte uns gleich seinen Nachfolger.“ Beides waren übrigens Quereinsteiger . Der Neue noch viel „querer“ als der Alte. Das nur mal so am Rande! Und ohne, dass wir explizit darüber gesprochen haben, vermute ich einen sehr angenehmen Einstellungsprozess. 😉 Die Coaching-Grenze für Chefs Die Leute los zu lassen und sich selbst nicht so wichtig zu nehmen, ist eine Eigenschaft, die ein guter Coach oder Berater meiner Meinung nach haben sollte. Wenn es jemand schafft, Leute im Guten weiter ziehen zu lassen, dann spürt man da schon den Coach im Chef. 😉 Wobei die coachende Führungskraft natürlich auch ihre Grenzen hat. „In der Ausbildung habe ich schnell gemerkt, was geht und wo ich jemanden dazu holen muss“, berichtet André Schell. Im Coaching (bei der Beratung) ist immer derjenige am stärksten, der am wenigsten vom anderen will. Das ist ein Satz, der für mich große Bedeutung hat. Immer, wenn eigene Interessen ins Spiel kommen oder wenn ich jemanden (aus welchen Gründen auch immer) unbedingt in eine Richtung haben will, dann ist es mit dem Coaching vorbei. Deswegen kann man neben Mitarbeitern auch gute Freunde nur begrenzt coachen. Ein neuer Job 500 Kilometer entfernt? Wenn mein bester Kumpel damit um die Ecke kommt, dann sind gute Gründe, das lieber bleiben zu lassen, schnell gefunden! 😉 Für die Lernzone gibt’s nur zwei Gründe Aber will sich denn jeder weiter entwicklen? Ich persönlich hätte erwartet, dass Weiterentwicklung das natürliche Bestreben jedes Menschen ist. Es muss ja keine Wahnsinns-Karriere sein. In meinem Hobby etwas besser zu werden tut es ja auch. Oder mal einen Volkshochschulkurs zu machen, um was Neues auszuprobieren. Ich fände es einfach wahnsinnig langweilig, einen Status quo zu erreichen und da dann ab 30 oder 40 bis zum bitteren Ende dabei zu bleiben. Es müssen ja keine riesigen Schritte sein. Aber immer das Gleiche? Neee! Da käme ich mir ja vor, wie bei „ Und täglich grüßt das Murmeltier „. Ned Ryerson? BING!!! *lacht* Sorry …., aber das Video muss ich hier einbauen. Diese Stelle im Film ist wirklich legendär! 🙂 Schade, dass ich die nicht auf Deutsch gefunden habe. Aber ich denke, es geht auch so. 🙂 André Schell geht davon aus, dass sich die meisten Menschen nicht weiter entwickeln wollen: „Die sind in einer Komfortzone und wissen es nicht.“ Laut dem 59-jährigen gibt es beruflich wie privat nur zwei Gründe, sich in eine Lernzone zu begeben: Neugierde und Absicht. Also: Weil ich es will. Aus dem Leid heraus. Leidensdruck ist ein sehr wichtiger Faktor. Das hab‘ ich selbst auch schon gemerkt! Nicht nur bei Klienten, sondern auch bei mir selbst … 😉 Deine Meinung! Über Rückmeldungen von außerhalb meiner Filterblase, wie es denn nun ist, mit der persönlichen Weiterentwicklung, würde ich mich freuen. Also: Ist Weiterentwicklung eher der Standard oder die Ausnahme? Hinterlass mir gerne einen Kommentar oder schreib mir eine Mail . Danke! Veranstaltungshinweis: HR Camp OWL Wenn Du das Thema Weiterentwicklung für Dich selbst gleich mal angehen willst, dann habe ich einen Tipp für Dich. Am 14. + 15. November findet in Herford ein HR BarCamp statt. Weil ich der Veranstalter bin, gibt es ein paar sehr günstige Tickets für Jobsucher und Fachkräfte. Alle Infos zum BarCamp findest Du auf meiner Webseite und auf der Seite vom HR Camp OWL . Da kannst Du Dir auch ein Ticket kaufen . Ich würde mich freuen, wenn die zehn Jobsucher- / Fachkräfte-Tickets weg gehen, damit die Personalwelt nicht nur Ihr eigenes Süppchen kocht. Die brauchen Deine Sicht und Deine Hilfe! Davon bin ich felsenfest überzeugt. 😉 In diesem Sinne meint der Coach / Berater: Heiter weiter! 🙂 ———————————————————————————– Wenn Du Fragen an mich oder meine Interviewpartner hast, dann hinterlasse einen Kommentar oder schick mir eine Mail . Auch Themenvorschläge sind jederzeit willkommen.…
Werner Roth – Head of Presales End User Services in der Hauptabteilung Presales Central Europe Werner Roth von Fujitsu stellt insbesondere Quereinsteiger ein. Vertrauen beim Kunden aufbauen ist einer der Gründe, warum er das tut. Ich war bass erstaunt, das zu hören, weil ich die Argumentation eigentlich nur anders herum kenne. Fast schon spektakulär, finde ich eine Einstellung, die er im vergangenen Jahr gemacht hat. Eine Bekannte von ihm, die keine der klassischen Anforderungen an die Fujitsu-Kandidaten erfüllte, aktualisierte ihr Xing -Profil. Daraufhin rief Werner Roth – der zu dem Zeitpunkt gar keine offene Stelle hatte – sie an, und fragte: „Räumst du bei Xing nur auf, oder suchst du einen Job?“ Mit dieser Frage war die Suche von Jasmin dann auch schon zu Ende, bevor sie richtig angefangen hatte. Wie es zur Einstellung kam, verrät Dir Werner Roth in dieser Podcast-Episode. Quereinstieg ist ein Findungsprozess Werner Roth bezeichnet sich selbst als „Konzerntier“. Der 50-jährige hat bisher nur in großen Konzernen gearbeitet und fühlt sich da auch wohl. Wenn so jemand gezielt Quereinsteiger einstellt, dann finde ich das richtig spannend. Wo ich doch von meinen Klienten immer höre: „In so einen Konzern, da kommst du aber nicht so einfach rein.“ Das ist der Klassiker bei Jobsuchern, die in Sachen Bewerbungsprozess zwischen Konzernen und Behörden keinen großen Unterschied zu sehen scheinen. 😉 Deswegen war eine meiner Fragen an Werner: „Wie bekommst du solche Kandidaten in der Personalabteilung durch?“ Mit ganz viel Mühe und Ausdauer findet sich der mögliche Weg, möchte ich die Antwort mal kurz zusammenfassen. „Ein Quereinstieg ist ein Findungsprozess, mit einem hohen Risiko. Insbesondere wenn Du dabei nicht nur intern, sondern auch das Unternehmen wechselst“, findet Werner Roth. Und wie das mit Findungsprozessen so ist: Die können sich hin ziehen. Der Job kommt dann nicht über Nacht, sondern erst nach ein paar Wochen oder auch Monaten. Kennenlernen braucht eben Zeit! Die – auf beiden Seiten – gut investiert ist. Jasmin ist jedenfalls immer noch zufrieden bei Fujitsu. Und umgekehrt. 🙂 „Burnout-Beichte“ im Biergarten Quereinstiege sind das Eine. Gebrochene Lebensläufe von Menschen, die mal so richtig durch eine persönliche Krise gegangen sind, das Andere. „So jemanden einzustellen ist super. Da hast Du immer einen Mehrwert“, findet Werner, der mal jemanden nach einem Burnout eingestellt hat. Mit einer solchen Erkrankung würde er als Kandidat immer offen umgehen und beispielsweise sagen: „Ich habe da diesen Bruch und den habe ich so und so gelöst …“. Idealerweise führt man so ein Gespräch vor dem Eintritt in den eigentlichen Bewerbungsprozess. Ein Biergarten bietet sich laut Werner an. Spitzenidee! Nur: Wie bekomme ich den Personalentscheider in den Biergarten? Das Anschreiben hilft mir da bestimmt (mal wieder) nicht weiter. 😉 „Um das Gespräch in den Biergarten zu bekommen, muss man seine Kontakte nutzen“, gibt Werner mir die naheliegendste Erklärung aller Zeiten. Und schiebt lächelnd noch nach: „Die Kontakte schützen Dich auch davor, auf einer dunklen Stelle im Unternehmen zu landen.“ Was ja erst recht ganz schlecht wäre, wenn Du eh schon einen Burnout hattest. Es hilft laut Werner Roth, wenn Du ganz genau sagen kannst, was Du bei der Arbeit brauchst, damit es Dir gut geht. Das schafft nicht nur Transparenz, sondern auch Augenhöhe im Umgang miteinander. Bunte Vögel schaffen Vertrauen Gespräche zu führen, bevor es zum eigentlichen Bewerbungsprozess kommt, ist grundsätzlich eine gute Idee. Laut Werner Roth funktioniert die klassische Stellenanzeige nicht mehr wirklich: „Es läuft viel mit Beziehungen.“ In seinem Team hat er durch ein gutes Miteinander und spannende Projekte eine gewisse Strahlkraft nach Außen geschaffen. Das führt dazu, dass die einzelnen Teammitglieder in ihrem Umfeld positiv über die Arbeit reden und dann ganz bestimmte Leute anziehen. Die wieder super rein passen. Sehr gerne auch Quereinsteiger! Warum noch mal? Ach ja: Um Vertrauen beim Kunden aufzubauen. Bisher hörte ich immer: „Einen Quereinsteiger, der noch gar keine oder wenig Erfahrung in dem Bereich hat, können wir unmöglich zum Kunden schicken! Was soll der von uns denken!“ Werner Roth dagegen, möchte ein Team mit möglichst vielen bunten Vögeln: „Unsere bunten Vögel treffen dann die bunten Vögel beim Kunden. Das passt gut zusammen und die beiden vertrauen sich. Nur stromlinienförmige Schlipsträger, helfen mir nicht weiter.“ Na: Da kann ich doch mal voll mitgehen! Kontakt zu Werner Roth Abschließend sollst Du als Hörer des Jobsucher-Podcast natürlich etwas Unterstützung dabei bekommen, wenn es darum geht, einen Personalentscheider in den Biergarten zu locken. Soll schließlich keiner behaupten, dass ich meine lieben Hörer einfach so in der Luft hängen lassen würde! 😉 Kontakt zu Werner Roth kannst Du über Xing oder LinkedIn aufnehmen oder auch direkt per Mail an: werner.roth(at)ts.fujitsu.com Beruf Dich dann gerne auf das Interview im Jobsucher-Podcast. Und berichte mir, wie es war. 😉 Ich wünsche Dir viel Spaß bei allen Gesprächen vorm eigentlichen Bewerbungsprozess und nicht vergessen: Immer heiter weiter! 🙂 ———————————————————————————– Wenn Du Fragen an mich oder meine Interviewpartner hast, dann hinterlasse einen Kommentar oder schick mir eine Mail . Auch Themenvorschläge sind jederzeit willkommen.…
Silke Wüstholz – Expertin für eine gesunde Karriere Woran ich erkennen kann, dass ich auf dem Weg in den Burnout sein könnte, darüber habe ich im ersten Teil des Interviews mit Silke Wüstholz aus Karlsruhe gesprochen. Heute geht es um die Frage: Wie schaffe ich den Absprung aus der Abwärtsspirale? Und was kann ich tun, um meine Resilienz / Widerstandsfähigkeit zu steigern und mich selbst zu stärken? Auch wenn ich als Improschauspieler immer das Ja sagen predige, so gibt es doch Momente, wo ein Nein angebrachter ist. Zum Wohle der Teamarbeit, wohlgemerkt! Denn schließlich nützt es niemandem, wenn ich ständig über meine Grenzen gehe und anschließend kaputt bin. Wichtig dabei ist, auch dann Pausen zu machen, wenn’s einem Spaß macht. Deswegen geht der Jobsucher-Podcast jetzt in die Sommerpause. Die nächste Episode erscheint am Montag, den 16. September. Karriereberatung und Unternehmensberatung laufen abzüglich eines deutlich kürzeren Urlaubs weiter. Nein sagen und trotzdem erfolgreich zusammenarbeiten Wie ich nein sagen und trotzdem erfolgreich mit meinem Umfeld zusammenarbeiten kann, das ist ein wirklich spannendes Thema! Wenn Du da tiefer einsteigen möchtest, dass kann ich Dir das Buch „Nein sagen und trotzdem erfolgreich verhandeln“ von William Ury sehr empfehlen. Was es – wie ich gerade mit Bedauern feststelle – auf der Seite des Campus Verlags aktuell leider nicht mehr gibt. Da musst Du Dein Glück vielleicht mal bei eBay probieren. Eins steht jedenfalls fest: Ich rücke meine Ausgabe auf gar keinen Fall raus! 😉 Oder Du wartest einfach noch ein bisschen, bis von mir mehr zum Thema kommt. Ich gründe nämlich gerade mit zwei Kollegen eine Unternehmensberatung, die unter anderem das (sehr agile) Ja sagen aus dem Improtheater mit Soziokratie zusammenbringt. Kurz erklärt: In der Demokratie können im ungünstigsten Fall 51 Prozent einen Beschluss fassen, während die restlichen 49 Prozent in die Röhre gucken. Bei der Soziokratie kann der Beschluss nur gefasst werden, wenn niemand einen „schwerwiegenden Einwand“ hat. Das ist super für Teamarbeit! Was ein „schwerwiegender Einwand“ ist, definiert jeder für sich selbst. Als ich das erste Mal davon hörte, dachte ich: Dann kriegst Du nie irgendwas durch. Das ist der totale Stillstand. In der Praxis ist das Vorgehen mega konstruktiv und funktioniert unglaublich gut. Lass Dich überraschen. Wenn wir so weit sind, wirst Du es auf diesem Kanal auf jeden Fall erfahren. 🙂 Burnout vermeiden mit Selbstreflexion und Standortbestimmung Doch zurück zur Abwärtsspirale: Ein Coach könnte Dir helfen, da raus zu kommen. 😉 *winkewinke* Oder jemand anderes, der Dich dabei unterstützt, regelmäßig zu reflektieren und Deinen Standort zu bestimmen. Je besser Du im Dialog mit Dir bist und weißt, was Dir gut tut und was nicht, was Deine Werte sind, was Dir im Leben wichtig ist, umso eher merkst Du laut Silke Wüstholz: „Passt das, was hier gerade läuft, oder passt es nicht?“ Was mir in dem Punkt sehr geholfen hat, war und ist das Füllen des Life/Work Planning (L/WP) Kreismodells . Da schreibst Du alles rein, was Dir wichtig ist und was Du gerne machst. Dabei merkst Du gleich, dass es in dem Modell Tortenstücke gibt, die empfindlicher sind als andere. Bei einem kannst Du kleine Abstriche machen, bei einem anderen auf keinen Fall. Dann wirst Du sofort unzufrieden und nölig. Die einzelnen Punkte im Hinterkopf zu haben, erleichtert und verbessert Deine Selbstreflexion. Und stärkt damit auch Deine Resilienz. Resilienz steigern: Was tust Du mit geschenkter Zeit? Dich selbst stärken und Deine Resilienz erhöhen kannst Du laut Silke Wüstholz auch, indem Du Dich mal kurz hinsetzt und Dir folgende Frage beantwortest: Wenn ich jetzt Zeit geschenkt bekomme, einfach so, was fällt mir spontan ein, womit ich diese Zeit gerne füllen würde? Also: Was würdest Du gerne tun? Was wolltest Du schon lange mal wieder tun? Oder: Was wolltest Du schon immer mal tun? Die Krafttankstellen sind so individuell wie die Antworten auf diese Frage(n). Und wenn Du das dann machst, dann sei bewusst im Hier und Jetzt. Geh bewusst spazieren oder trink die Tasse Kaffee mit Genuss! Was es bringt, im Moment zu leben, sollte man laut Silke Wüstholz nicht unterschätzen. Für alle die Ihre Resilienz stärken wollen gilt: Schlafen ist wichtig, um wieder Kraft zu tanken. „Das wird häufig vernachlässigt“, findet Silke Wüstholz. In dem Punkt bin ich selbst glaube ich vorbildlich unterwegs! Ein Arbeitstag beginnt erst, wenn die Uhrzeit zweistellig ist. 😉 Ein weiterer Tipp von Silke, um Deine Resilienz zu stärken, lautet: Frage Dich schon Morgens, worauf Du Dich heute freust. Und überlege Dir Abends, wofür Du heute dankbar bist. Was hast Du schönes erlebt und dazu beigetragen? Bring Deinen Fokus damit weg von den unschönen und doofen Momenten, in denen es nicht so gut gelaufen ist. Stress macht blöd Eine gute Idee ist, sich Zeit zu nehmen. Du musst nicht immer auf alles gleich sofort antworten. In dem Punkt war Silke Wüstholz, als sie noch als Fachkrankenschwester für Anästhesie und Intensivmedizin gearbeitet hat, auf einen ihrer Kollegen neidisch: „Der hat immer gesagt, dass er erstmal seine Frau fragen muss. Dazu musste er daheim anrufen.“ Was vermutlich ein Trick war, um Zeit zu gewinnen. Und was mich an einen Kollegen erinnert, der Honorare immer erstmal mit seiner Frau abstimmen musste. Obwohl er (zu der Zeit) gar keine Frau hatte! Aber jeder Verhandlungspartner hat sofort verstanden, dass man bei seiner Frau mit Minihonoraren nicht durchkommt! 😉 Die Idee hinter der (kurzen) Pause ist, den Stresspegel runter zu bringen. „Stress macht blöd“, findet Silke Wüstholz. In dem Moment kannst Du nicht mehr denken oder vernünftig antworten. Dann wird es auch schwer, ein humorvolles Nein á la Silke spontan aus dem Ärmel zu schütteln: „Na, das ist ja mal ein verlockendes Angebot, aber, nein, danke!“ Augenzwinkern dabei nicht vergessen! 😉 Dass Humor ein 1A-Mittel ist, um dem Burnout zu entgehen, das muss ich Dir ja nicht extra sagen. Deswegen verbleibe ich an dieser Stelle wie immer und heute ganz besonders mit: Heiter weiter! 🙂 ———————————————————————————– Wenn Du Fragen an mich oder meine Interviewpartner hast, dann hinterlasse einen Kommentar oder schick mir eine Mail . Auch Themenvorschläge sind jederzeit willkommen.…
Silke Wüstholz – Expertin für eine gesunde Karriere Stresst Du Dich noch oder hast Du schon Spaß im Job? Das ist das Thema, das meine heutige Interviewpartnerin seit langem beschäftigt. Die 48-jährige Silke Wüstholz aus Karlsruhe ist als Coach und Trainerin vor allem im Gesundheitswesen unterwegs. Also in einem Bereich, wo die Frage nach dem Spaß im Job im Angesicht von Krankheit und Tod auch als Provokation verstanden werden kann. Deswegen spricht Silke – die genau wie ich Provokative Beraterin ist – lieber von der Freude am Tun . Im Podcast reden wir außerdem über Burnout, Selbstempathie und Selbstfürsorge, sowie die blanke Wut. Die ich, wenn tief Durchatmen nicht mehr hilft, in letzter Instanz im Wald rausschreien kann. Trennung von Berufs- und Privatleben funktioniert nicht Spaß im Job ist das eine. Privater Spaß, das andere. Die Trennung von Berufs- und Privatleben ist ein Thema, das auch bei mir recht häufig auf den Tisch kommt. Brauche ich Sinn bei der Arbeit? Kann ich „roboten gehen“ im Job mit einer schönen Freizeitgestaltung ausgleichen? Was kann ich überhaupt ausrichten? Schließlich kann ich mich nicht mal eben selbst verwirklichen und den Job wechseln, wenn ich einen Hauskredit bedienen muss. Das sind Fragen, über die man herrlich diskutieren kann. Silke Wüstholz ist der Meinung, dass eine Trennung von Berufs- und Privatleben nicht funktioniert: „Wenn ich mit ganz viel Unlust unterwegs bin, dann hat das auch Auswirkungen auf mich selber. Auf mein Inneres. Auf meine ganze körperliche Funktion. Ich bin mit gedämpfter Stimmung und gedrückt unterwegs.“ Und zwar beruflich wie privat. Deswegen sollte der Job laut Silke auf jeden Fall mehr Freude bereiten, als Unlust. Denn Arbeitszeit ist gleich Lebenszeit. Daran führt wohl kein Weg vorbei: „Darum sollte ich mich fragen, wie ich meine Arbeitszeit verbringen möchte.“ Als Silke Wüstholz noch als Fachkrankenschwester für Anästhesie und Intensivmedizin gearbeitet hat, hatte sie häufig mit Menschen zu tun, die nicht mehr viel Lebenszeit vor sich hatten: „Da fragt man sich schon, ob man alles aufs Rentenalter verschieben muss. Und welche Dinge ich sehr gerne oder vielleicht auch unbedingt erleben möchte.“ Die seelische Grenze wird oft nicht akzeptiert Wenn der Job dauerhaft keinen Spaß macht und der Körper anfängt (erste) Signale zu senden, dann werden diese häufig ignoriert. Es gibt Menschen, die das so lange durchhalten, bis sie irgendwann einfach umkippen. Das hat laut Silke Wüstholz auch damit zu tun, dass das Thema mit Scham besetzt ist: „Wenn jemand körperlich an seine Grenzen kommt, wird das im Umfeld viel eher akzeptiert, als wenn er seine seelische Grenze erreicht.“ Das ist einerseits schade und führt andererseits dazu, dass trotz diverser körperlicher Warnsignale, immer weiter durchgezogen wird. Silke Wüstholz: Nicht gleich auf einen Burnout einschießen Laut Silke Wüstholz gibt es die unterschiedlichsten Anzeichen dafür, dass ich mich auf dem Weg in den Burnout befinden könnte. Natürlich können die gleichen Symptome auch körperliche Ursachen haben: „Deswegen sollte man das immer abklären lassen und sich nicht gleich auf einen Burnout einschießen!“ Wenn die folgenden Symptome nicht nur mal temporär, sondern immer wieder und ständig bei Dir auftauchen, dann solltest Du mal genauer hingucken, was da gerade los ist: Du tust Dich wirklich schwer und hast keine Freude mehr an Deinem Arbeitsplatz. Auf die Kollegen hast Du keine Lust mehr. Du bist nur noch gereizt. Zynische Reaktionen kommen bei Dir ständig vor. Du hast körperliche Beschwerden, wie zum Beispiel häufig vorkommende Infekte. Du bist „schon wieder erkältet“. Häufig auftretende Kopfschmerzen. Gelegentlich auftretendes Herzrasen. Keine Lust aufzustehen. Du hast keine Freude mehr. Siehst alles als Belastung an. Alles ist Dir zu viel. Dir unterlaufen viel mehr Fehler als früher, als Du noch voller Elan warst. Ein guter Therapeut oder Coach, der sich mit dem Thema auskennt, kann Dich laut Silke Wüstholz komplett therapieren: „Dann ist der Burnout wie eine Reset-Taste. Du kannst kannst gucken, was Du jetzt anders machen kannst und von Neuem los legen.“ Was tun bei blanker Wut? Manchmal ist nicht nur Unlust das Problem, sondern die blanke Wut. Du ärgerst Dich über Chefs oder Kollegen (oder Piraten im Schwimmbad) und liegst Abends mit geballten Fäusten im Bett und kannst nicht einschlafen. Dazu kommt, dass selbst den (verbal!) schlagfertigsten Menschen, in solchen Situationen die Schlagfertigkeit komplett abhanden kommen kann. Da platz einem dann erst recht die Hutschnur! Wie man aus der Nummer wieder raus kommen kann, das will ich von Silke wissen. Die Lösung ist ganz simpel und hilft (laut der provokativen Silke *g*) bei Heiko natürlich nicht: Tief ein- und ausatmen. Ich stimme zu, dass Atmen auf keinen Fall ausreicht. Insbesondere im Schwimmbad muss man höllisch aufpassen, dass man damit nicht ausgerechnet anfängt, wenn der Kopf gerade unter Wasser ist. 😉 Stufe zwei ist: Eine Runde gehen. Ob ich jogge oder einfach einen Spaziergang mache, macht dabei keinen Unterschied. Ich muss zugeben, meine Zweifel, dass das ausreicht, sind noch da! 😉 Fokus und Haltung ändern Sich in Ruhe überlegen, was ich beim nächsten Aufeinandertreffen sage, soll in überraschender Form helfen. Denn wenn ich das gründlich mache, dann ist es laut Silke aufgrund meiner veränderten Ausstrahlung gar nicht mehr nötig, die Gedanken wirklich auszusprechen. Was den Piraten betrifft (um das zu verstehen musst Du Dir den Podcast anhören) musste ich ehrlich gesagt wirklich nichts mehr sagen. Etwas zu finden, wofür man sich bei dem Auslöser des Ärgers bedanken kann, hilft auch ungemein. Die Erfahrung habe ich schon öfter gemacht. Fokus und Haltung zu ändern, ist eine Spitzenidee. Und – zugegeben – mitunter keine leichte Aufgabe. Wenn von all dem gar nichts hilft, dann kannst Du laut Silke Wüstholz in den Wald gehen und Dir Deine Wut von der Seele schreien. Eines ist damit auf jeden Fall klar: Wenn ich demnächst beim (Stufe 2) Spaziergang im Wald laute Schreie höre, dann weiß ich, dass da irgendwo einer meiner Podcast-Hörer ist. 😉 In diese Sinne: Heiter weiter! 🙂 ———————————————————————————– Wenn Du Fragen an mich oder meine Interviewpartner hast, dann hinterlasse einen Kommentar oder schick mir eine Mail . Auch Themenvorschläge sind jederzeit willkommen.…
Johannes Prahl – Leiter der Mitarbeiterentwicklung der GLS Bank Johannes Prahl von der GLS Bank ist ein großer Freund der klassischen Bewerbung. Insbesondere des Anschreibens! Deswegen erfährst Du in der zweiten Episode mit dem Leiter der Mitarbeiterentwicklung der in Bochum ansässigen Ökobank, viel über die klassischen Einstellungsprozesse im Hause. Ab der 13 Minute erfährst Du aber auch, dass der heutige Personaler ganz ohne Bewerbung an seinen Ausbildungsplatz bei der GLS Bank gekommen ist. Hoppla! Wie geht denn das? Grundsätzlich vertreten Johannes Prahl und ich ganz unterschiedliche Standpunkte. Gleichzeitig gibt es aber auch viele Gemeinsamkeiten. Und identische Tipps, die wir beide Jobsuchern geben würden. Also sozusagen „das Beste aus beiden Welten“. Gepaart mit ketzerischen Fragen, die von meinem 43-jährigen Interviewpartner wirklich offen aufgenommen wurden. Was das Gespräch so angenehm gemacht hat. Ich bin wirklich sehr gespannt, was Du als Hörer aus diesem Jobsucher-Podcast mitnimmst. Schreib mir das doch bitte in einen Kommentar. Was zählt als Bewerbung? Ergänzend zum Podcast – und weil ich so häufig danach gefragt werde – möchte ich mit meiner Definition von einer Bewerbung starten. Wenn jemand im ersten Schritt eine Zusage zu einem Praktikumsplatz, einem Ausbildungsplatz, einem festen Job oder was auch immer erhält und danach die Bewerbungsunterlagen einreicht, dann ist das für mich keine Bewerbung . So richtig echt im offenen Arbeitsmarkt beworben hast Du Dich, wenn Du erst die Unterlagen schickst. Initiativ oder aufgrund einer Stellenanzeige macht dabei keinen Unterschied. Du wirst anhand der Unterlagen für das weitere Prozedere ausgewählt. Am Schluss kommt die Zusage zum Job. Du erkennst die „richtige“ Bewerbung auch daran, dass Du nicht der einzige bist, der sich bewirbt. Wenn Du die Zusage schon in der Tasche hast, dann können Deine Unterlagen nichts mehr kaputt machen. Außer natürlich, Du hast beim Kennenlernen gelogen, dass sich die Balken biegen und das fällt dann auf. Davon gehe ich natürlich nicht aus. Dass die Personalabteilung Deine Daten und von mir aus auch noch Deine vorherigen Stationen haben möchte, ist ja völlig verständlich und in Ordnung. Mir geht es um die Auswahl, die, wenn sie über Anschreiben und Lebenslauf erfolgt, meiner Meinung nach einem Glücksspiel gleicht. Wichtige Entscheidung nicht komplett aus der Hand geben Bei der Entscheidung ist Augenhöhe ganz wichtig. Normalerweise, weiß ein guter Personaler viel über die Stelle, das Team und das Unternehmen. Du kennst dagegen nur die offizielle Außendarstellung auf unterschiedlichen Kanälen. Da kann man für meinen Geschmack in vielen Fällen sagen: Du weißt nichts! Du musst Dich komplett darauf verlassen, dass Dein Gegenüber Dich richtig einschätzt und eine gute Entscheidung für Dich trifft. So wichtige Entscheidungen aus der Hand geben, ich sage es Dir ganz ehrlich, das ist nicht so mein Ding. In Sachen Augenhöhe sind Johannes Prahl und ich komplett d’accord. Denn auch das Unternehmen profitiert davon, wenn der Kandidat gut informiert mitentscheiden kann. Bei der GLS Bank habe ich den Eindruck, dass viel dafür getan wird, diesen Zustand herzustellen. Bei anderen Firmen frage ich mich dagegen schon mal, ob auf eine Art Verschleierungstaktik gesetzt wird. 😉 An wen Du gerätst, das kannst Du nicht wissen. Deswegen: Guck Dir den Laden vorher an! Bei einem guten Arbeitgeber macht das auch noch einen guten Eindruck. Dass Unternehmen im Allgemeinen sich für das Kennenlernen auf offiziellem Wege eine Stunde (plus ein paar Minuten) Zeit nehmen, ist für mein Empfinden ohnehin viel zu wenig. Erst recht wenn man bedenkt, dass Menschen sich im Schnitt fünf Stunden informieren, bevor sie einen neuen Wäschetrockner kaufen. Aber so läuft es nun mal, mit der klassischen Bewerbung. Insbesondere wenn auf eine Ausschreibung 120 davon rein kommen. Viele Stunden Arbeit und Mühe in einer Bewerbung stecken, die auf der anderen Seite zwei Minuten angeschaut wird, das ist für Jobsucher total frustrierend. Auch darüber sprechen wir im Interview. Bei der GLS Bank die Abteilung vorher angucken „Wenn man die Chance hat, dann sollte man erstmal Kontakt aufnehmen“, sagt Johannes Prahl. Der hätte von mir sein können! Ich finde: Die Chance hat man fast immer. Es gibt auch ein paar coole Wege um die Ecke oder über die Bande gespielt. Da sollte man die Flinte am Empfang nicht gleich ins Korn schmeißen. 😉 Zumal die Menschen am Empfang sehr viel hilfsbereiter sind, als man denkt! Das habe ich selbst schon mehrfach erfahren. Ein Klient hat mir gerade berichtet, dass das sogar beim Finanzamt – wo sie nur kryptische Mailadressen die irgendwo zentral im Haus landen rausgeben dürfen – der Fall ist! Wenn Du auf klassischem Weg im Vorstellungsgespräch gelandet bist, dann ist übrigens noch nicht alles zu spät. Du kannst immer noch fragen, ob Du Dir die Kollegen samt Abteilung mal angucken darfst. „Das finde ich richtig toll. Ich würde es selbst auch so machen“, betont Johannes Prahl von der GLS Bank. Standardabsage nicht persönlich nehmen Wenn am Ende die Standardabsage im Mailpostfach landet, dann solltest man das laut dem Leiter der Mitarbeiterentwicklung bei der GLS Bank nicht persönlich nehmen: „Sie sind ja nicht persönlich zugegen gewesen. Das ist ja nur das Schreiben.“ Denn wenn der Personaler schon zehn tolle Kandidaten gesehen hat, dann guckt er vielleicht bei den restlichen Bewerbungen nicht mehr ganz so intensiv hin. Für mich ist das ein guter Grund, sich gar nicht erst unter zehn oder mehr andere zu mischen, sondern gleich im Verdeckten Arbeitsmarkt zu suchen. Da bin ich konkurrenzlos und auch noch auf Augenhöhe unterwegs. Schlechte Mathe-Note als Vorteil Weil ich selbst auch ein gelernter Bankkaufmann bin, gibt es an dieser Stelle noch eine kleine Anekdote von mir zum Schluss. Den Platz für ein Schülerpraktikum bei einer Bank, habe ich auch ohne Bewerbung bekommen. Sandkastenfreundschaften sei Dank. Als ich dann bei der Bank die Ausbildung machen wollte, meinte der Filialleiter, meine Noten seien zu schlecht. Insbesondere die in Mathe. Das war immer mein Horrorfach. Eine Sparkasse hat mich (aus welchen Gründen auch immer), dann als Azubi eingestellt. Es wäre besser gewesen, wenn die mich auch abgelehnt hätten. Ich fand die Ausbildung ganz furchtbar. Allein schon wegen Anzug und Krawatte … 😉 Doch zurück zur Mathe-Note als Maßstab bei der Einstellung: Der Filialleiter von der Bank, wo ich das Praktikum gemacht habe, ist einige Zeit später im Knast gelandet. Irgendwie hat er Dinge mit den Kundengeldern veranstaltet, die er besser gelassen hätte. Deswegen möchte ich festhalten: Manchmal ist es ganz vorteilhaft, wenn man sich die eine oder andere Rendite, nicht mal eben schnell ausrechnen kann! 😉 GLS Bank unterstützt Fridays For Future Bewegung Vielleicht verhaut man auch mal eine Mathearbeit, wenn man Freitags lieber für Klimaschutz demonstriert, als in die Schule zu gehen. Ohne unseren Planeten nützt mir die 1 in Mathe ja auch nichts. Deswegen finde ich es richtig gut, dass die GLS Bank die Fridays For Future Bewegung (FFF) unterstützt. Mehr Infos dazu, gibt es auf der Webseite der GLS Bank und bei Facebook. Unterstützer sind herzlich willkommen! 🙂 In diesem Sinne: Heiter weiter! 🙂 ———————————————————————————– Wenn Du Fragen an mich oder meine Interviewpartner hast, dann hinterlasse einen Kommentar oder schick mir eine Mail . Auch Themenvorschläge sind jederzeit willkommen.…
Eugen Wiens – Stellvertretender Geschäftsführer und Project Manager bei der Progresso Group in Paderborn Bei Rollenspielabenden sprach mein heutiger Interviewpartner Eugen Wiens mit zwei Freunden immer wieder über Geschäftsideen. Nach und nach wurden die Ideen konkreter. Im Jahr 2011 gründeten die drei Freunde schließlich die Progresso Group im Technologiepark Paderborn. Eugen war der erste, der seinen festen Job kündigte. Und das, obwohl es für die neue Firma – trotz des mittlerweile erfolgten Feinschliffs der ersten Ideen – weder einen Businessplan noch ein konkretes Konzept gab. „Die ersten fünf Jahre wurden wir von der Strömung am Markt getrieben. Wir gingen da hin, wo es Projekte gab“, erinnert sich der 38-jährige. Erst mit der Zeit kristallisierte sich ein roter Faden heraus. „Das ist so eine Art Selbstfindungsding“, meint Eugen, der sich sehr für das Thema Persönlichkeitsentwicklung interessiert. Das, was Eugen Wiens über die ersten Jahre der Progresso Group berichtet, erinnert mich sehr an die Jobsuche im verdeckten Arbeitsmarkt . Da gibt es auch viel Unsicherheit, ständige Selbstreflexion, Persönlichkeitsentwicklung und einen roten Faden, der sich so nach und nach herauskristallisiert. Deswegen bin ich sehr froh, dass wir die meisten meiner Fragen zu den Vorstellungsgesprächen bei Progresso, auf einen zweiten Teil verschoben haben. Lieber den Spatz in der Hand? Wenn Du dem roten Faden eine Chance gibst, sich herauszukristallisieren, dann ist das Hin und Her zwischen „sich vom Markt treiben lassen“ und „geradewegs auf ein Ziel zusteuern“, Dein ständiger Begleiter. Das betrifft Unternehmer in besonderem Maße, weil es im Grunde bei fast jedem Auftrag ansteht. Angestellte betrifft es aber auch. Nämlich immer dann, wenn Du entscheiden musst: Nehme ich dieses Angebot, was da gerade (wie von selbst) kommt an? Und zwar auch dann, wenn es eigentlich (nicht so sehr) in die gewünschte Richtung geht? Oder kann ich zu einem späteren Zeitpunkt etwas Besseres erreichen? Und das blöde ist: Wenn Du das eine annimmst, dann kannst Du Dich um das andere nicht mehr kümmern. Oder anders gesagt: Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach?! Für Eugen ist es super wichtig, immer wieder selbst zu reflektieren und sich zu fragen: Bin ich noch richtig unterwegs? Will ich dieses Projekt? Will ich diesen Job? Bringt es mich dahin, wo ich hin will? Oder ist das etwas, was mich komplett davon abbringt? Am Ende die Entscheidung zu treffen, finde ich manchmal super schwer. Das ist dann echt wie Engelchen gegen Teufelchen. 😉 Angst, sich festzulegen Laut Eugen Wiens ist das Problem oft, dass man sich nicht festlegen möchte: „Dann wird man darauf festgenagelt. Du hast doch gesagt, dass du X machen möchtest. Warum machst du denn jetzt Y?“ Für den 38-jährigen Paderborner geht es dabei auch um Selbstfindung: „Man hat Angst vor sich selbst. Angst, sein eigenes Ziel nicht zu erreichen. Dann lege ich mich lieber nicht konkret fest. Das andere ist bestimmt auch gut.“ Ich kann mir alles schön reden. 😉 Wenn es Dir oft so geht, bleibt locker! Rechts uns links des Weges gucken, hat auch seine Vorteile: Du sammelst Erfahrungen und lernst sehr viel. Würdest Du ablenkungsfrei nur geradeaus auf Dein Ziel zumarschieren, dann hättest Du am Ende laut Eugen Wiens Spezialwissen: „Die Kunst ist wohl, den Mittelweg zu finden.“ Denn manchmal liegen am Wegesrand Chancen, für die sich ein Abstecher lohnt. Blöderweise ist es, wie ich persönlich finde, irre schwer, sich nicht zu verzetteln. Um das zu verhindern, brauchst Du nicht nur gute, sondern vor allen Dingen auch ehrliche Freunde! 😉 Eugen Wiens: Gemeinsame Werte sind die Basis Workation in Thailand: Ein paar Wochen im Jahr, arbeitet das Progresso Team in einer Urlaubsgegend. Ehrlichkeit gehört neben innovativ sein, mutig sein, einem vernünftigem Umgang miteinander, Zuverlässigkeit und dem Erfüllen von Kundenbedürfnissen, zu den Werten, die die Progresso Group in Paderborn hat. Die bilden laut dem stellvertretenden Geschäftsführer die Basis: „Ohne Grundwerte ist die Zusammenarbeit auf wackeligem Boden. Das kann nicht funktionieren.“ Die Frage nach den Interessen ist schon schwieriger zu beantworten. Bei der Progresso Group möchte man Leute haben, die Bock auf das haben, was sie tun. Die (zumindest phasenweise) Leidenschaftlich unterwegs sind. Deswegen wird bei Einstellungsgesprächen danach gefragt, ob der Kandidat schon Flow-Erlebnisse bei der Arbeit hatte. Gab es die schon mal? Und wenn nicht bei der Arbeit, dann vielleicht unter anderen Rahmenbedingungen? Ist der Kandidat schon mal komplett in einer Tätigkeit aufgegangen? Hat er bei der Arbeit schon mal die Zeit vergessen? Ziel der Fragen ist es, herauszufinden, ob der potentielle Mitarbeiter intrinsisch motiviert ist. „Diese Motivation kann nicht das Geld sein, sondern ein Interesse an der Technik. Oder die Motivation, da draußen was zu verändern, ein gemeinsames Ziel zu erreichen“, findet Eugen Wiens. Das wichtigste Interesse muss jedoch das Lernen an sich sein. Die Lust auf Veränderung und ständige Weiterentwicklung. Der Qual ein Ende setzen Die Motivation, da draußen was zu verändern, hatten Eugen und seine Freunde auch bei der Firmengründung: „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass unprofessionelle Digitalisierung die Leute quält.“ Durch schlechte Software, schlechte Prozesse und nicht durchdachte Systeme. Deswegen ist die Vision der Progresso Group: Die Lebensqualität und das Arbeitsklima in Unternehmen durch das Setzen von neuen Standards in der Digitalisierung verbessern. In dem Dreieck Mensch – Organisation – Technik, arbeiten die Berater aus Paderborn mit Prozessanalysen, Managementberatung, Unterstützung bei der Auswahl und Einführung von ERP -Software (wie zum Beispiel SAP) und Softwareentwicklung. Ziel ist es, eine Brücke vom Prozess zur Software zu bauen. Der rote Faden? Verdammt schwere Frage! Und wieso, ist Eugen Wiens ausgerechnet in dieser Branche gelandet? Diese Frage hat sich der stellvertretende Geschäftsführer auch schon gestellt, nur etwas anders formuliert: Wo ist eigentlich mein roter Faden? Wir müssen herzlich lachen, als wir feststellen, dass die Frage danach trotz der vielen persönlichen Weiterentwicklung verdammt schwer zu beantworten ist. „Im Moment glaube ich, dass es die Fähigkeit ist, mit Menschen zu kommunizieren. Und auch, mich für Sachen zu begeistern, sie zu lernen und umzusetzen. Motiviert zu sein. Lust drauf zu haben“, ist Eugens spontane Antwort. Ich finde: Da geht noch was! 😉 *lacht* Wenn es Dir, lieber Hörer, auch so geht wie Eugen Wiens und mir, dann vergiss nicht: Immer heiter weiter! Das wird schon! Ganz sicher! 🙂 ———————————————————————————– Wenn Du Fragen an mich oder meine Interviewpartner hast, dann hinterlasse einen Kommentar oder schick mir eine Mail . Auch Themenvorschläge sind jederzeit willkommen.…
Dr. Kurt Smit – Geschäftsführender Gesellschafter bei der Kottmann GmbH in Paderborn Im zweiten Teil mit Dr. Kurt Smit von der Kottmann GmbH aus Paderborn geht es viel um das Thema Führung. Denn: Ob im Unternehmen kooperiert wird, oder eher Wettbewerb herrscht, das hängt von den Chefs ab. Führung soll unter anderem auch die Sinnhaftigkeit der Arbeit liefern. Da frage ich mich und auch meinen Interviewpartner: Gibt es die für jedes Produkt und für jede Dienstleistung? Dr. Kurt Smit ist da für mein Empfinden recht entspannt unterwegs. Bei dem ein oder anderen Beispiel, würde ich für mich keinen Sinn finden. Also: Gar keinen oder keinen, der so tief geht, dass ich mich damit zufrieden geben würde. Findest Du, dass ich da zu anspruchsvoll unterwegs bin? Wundern würde es mich nicht. 😉 Mir ist tiefer gehender Sinn aus diversen Gründen sehr wichtig und ich würde mich über eine Diskussion zum Thema freuen. Deswegen hinterlass mir gerne eine Kommentar oder kommentiere den Beitrag auf meiner Facebook-Seite. 🙂 Von Kottmann gemessen: Schlechtes Kooperationsverhalten ist die Regel Einigkeit herrscht in Sachen Mitarbeiterzufriedenheit. Ich zitiere ja sehr gerne die Gallup-Studie , die besagt, dass nur 15 Prozent der Menschen in ihrem Job glücklich sind. Weitere 15 Prozent haben innerlich gekündigt. Die restlichen 70 Prozent machen Dienst nach Vorschrift. Dieses Ergebnis ist seit vielen Jahren stabil. Es gibt da draußen also reichlich neue Klienten für mich! 😉 Wobei das mit Studien ja auch immer so eine Sache ist. Die Ergebnisse kann man glauben oder auch nicht. Ratsam ist es in jedem Fall, sich die Geldgeber anzugucken. 😉 Und wo wir gerade dabei sind: Wie wird eigentlich die Gallup-Studie finanziert??? Falls Du es weißt, dann verrat es mir bitte . Im Interview bot sich die Gelegenheit, das Gallup-Ergebnis zu überprüfen . Die Kottmann GmbH hat nämlich eine Software entwickelt, mit der sich das Kooperationsverhalten der Mitarbeiter messen lässt. Keine Kooperation ergibt ein schlechtes Betriebsklima. Das wiederum müsste dann auch zu einem entsprechenden Ergebnis in der Gallup-Studie zur Arbeitsplatzqualität führen. Wenn Gallup also recht hat, dann müssten die Messergebnisse von Kottmann recht häufig unschöne Ergebnisse ans Tageslicht bringen. „Genau so ist es!“, bestätigt mir Dr. Kurt Smit im Interview. Für alle, die in ihrem Unternehmen eine Kooperationskultur einführen möchten, hat Dr. Kurt Smit zusammen mit Thomas Kottmann zwei Bücher herausgebracht. Dr. Kurt Smit empfiehlt: Kontakt zu Mitarbeitern des neuen Arbeitgebers aufnehmen Was es jetzt braucht sind Chefs, die zunächst einmal das echte Ergebnis sehen und kommunizieren wollen. Denn Führungskräfte, die die Auswertung gerne geschönt hätten, wären laut Dr. Smit ein Zeichen für eine Wettbewerbskultur . Sehr wahrscheinlich wären diese Chefs auch nicht bereit, die Unternehmenskultur zu verändern. Eingeführt wird eine Kooperationskultur aber von oben nach unten. Wenn die Führungsetage also nicht mitspielt, dann hast Du als Mitarbeiter zwei Möglichkeiten: 1. Zähne zusammenbeißen und (bis zur Rente) durchhalten. 2. Dir einen neuen Arbeitgeber suchen, wo das Betriebsklima passt. Falls Du Dich für Variante 1 entscheidest, lohnt es sich übrigens trotzdem, wenn wenigstens Du Dich kooperativ wie ein „Fremdbezogener Geber“ verhältst. Fremdbezogene Geber sind nämlich auch in einer Wettbewerbskultur die erfolgreichsten Mitarbeiter. Alle Infos zu Kooperationstypen bekommst Du im ersten Teil des Interviews mit Dr. Kurt Smit. Dass Du bei der Jobsuche sehr genau hingucken solltest, verraten Dir schon die unschönen Ergebnisse der Gallup-Studie und der Messung von Kottmann in Paderborn. Deswegen empfiehlt Dr. Kurt Smit jedem Jobsucher: „Versuchen Sie Kontakt zu den Mitarbeitern des neuen Unternehmens zu bekommen. Finden Sie heraus, wie es da so läuft und wie die Mitarbeiter sich fühlen.“ Als Geschäftsführer der Kottmann GmbH achtet er extrem darauf, dass neue Leute ins Team passen: „ Das ist oft wichtiger, als die fachliche Qualifikation. “ Wenn Kurt Smit ins Büro kommt, dann möchte er zu einer Gruppe von Freunden kommen. Geht ganz leicht: Kontakt zu Mitarbeitern knüpfen Als regelmäßiger Hörer meines Jobsucher-Podcast weißt Du: Es gibt nichts leichteres, als vor einem Wechsel Kontakt zu Mitarbeitern von potentiellen Arbeitgebern aufzunehmen und selbst das Betriebsklima abzuchecken! 😉 Falls Du hier neu sein solltest, erfährst Du in dieser Podcast-Episode mehr. Die gibt’s übrigens auch als Video. Mit Improtheater die Welt retten Wenn Du mit eventuellen, zukünftigen Kollegen sprichst, dann kannst Du auch für Dich persönlich die Sinnfrage klären. Ob etwas viel oder wenig Sinn ergibt, liegt ja im Auge des Betrachters und kann individuell unterschiedlich ausfallen. Beim Schreiben dieses Blogbeitrags ist mir noch etwas eingefallen, das für mich persönlich mega viel Sinn ergeben würde, wo Du aber vielleicht abwinkst. Achtung, jetzt kommt’s: Wenn ich Menschen Techniken aus dem Improvisationstheater beibringe, und damit PowerPoint-Präsentationen (und Verschwendung von Lebenszeit) ein für alle mal abschaffe , dann würde sich das für mich fast so gut anfühlen, wie die Rettung der Welt. 🙂 Falls Du Führungskraft bist und in Deinem Unternehmen in diese Richtung gehen oder einfach erstmal nur mehr erfahren möchtest, dann solltest Du Dich unbedingt bei mir melden ! 😉 In diesem Sinne: Heiter weiter! ———————————————————————————– Wenn Du Fragen an mich oder meine Interviewpartner hast, dann hinterlasse einen Kommentar oder schick mir eine Mail . Auch Themenvorschläge sind jederzeit willkommen.…
Dr. Kurt Smit – Geschäftsführender Gesellschafter bei der Kottmann GmbH in Paderborn Die Randbedingungen, die ein toller Job mitbringen sollte, bestimme ich bei der Karriereberatung mit meinen Klienten. Wir beantworten die Frage, wie der Ort sein soll, an dem Du leben und arbeiten möchtest und wie die Räume. Außerdem finden wir ganz genau heraus, wie Deine Kunden, Chefs und auch Kollegen im Idealfall sein sollen. ( In dieser Podcast-Episode erfährst Du, wie das geht. ) Doch sind Randbedingungen überhaupt wichtig genug, um so viel Mühe und Gehirnschmalz da rein zu stecken? Die klingen ja eher so, als wären sie am Rande zu berücksichtigen. Dabei ergibt sich doch aus genau diesen Faktoren die Unternehmenskultur . „Die ist extrem wichtig!“, findet mein heutiger Interviewpartner, Dr. Kurt Smit. Er ist geschäftsführender Gesellschafter der Kottmann GmbH in Paderborn und unterstützt Unternehmen dabei, eine Kooperationskultur (anstelle einer Wettbewerbskultur) einzuführen. Im Podcast sprechen wir unter anderem über die verschiedenen Kooperationstypen, die es gibt. Da kannst Du gleich mal checken, wie es um Deine Kollegen und Chefs bestellt ist. Und auch wie Du selbst drauf bist! So ein Podcast ist nämlich prima zur Selbstreflektion. (Dazu später mehr.) Worüber wir natürlich auch reden ist, wer was genau tun kann, wenn es gerade suboptimal läuft. 😉 Die vier Kooperationstypen Kottmann aus Paderborn hat eine Software entwickelt, mit der sich das Kooperationsverhalten in einem Unternehmen messen und auswerten lässt. So genau bekommst Du es im „Selbsttest“ natürlich nicht hin. Trotzdem finde ich es sehr spannend, sich über die Lage bei den Kollegen und auch bei mir selbst mal einen groben Überblick zu verschaffen. Insbesondere dann, wenn ich über einen Jobwechsel nachdenke. Soll ich wirklich kündigen? Und wenn ich woanders anfange, welche Art von Kollegen und Chefs und welche Unternehmenskultur sollte bei meinem neuen Arbeitgeber vorhanden sein, damit mir der neue Job Spaß macht? Wenn Du das für Dich klar hast, dann erleichtert Dir das die Jobsuche. Die vier Kooperationstypen, auf die Du im (Berufs-) Leben treffen kannst, findest Du in der Grafik unten. Falls Du diese Podcast-Episode noch nicht gehört hast, dann gib doch mal einen Tipp ab, welcher der vier Typen am erfolgreichsten ist. Ob Du wirklich richtig liegst, erfährst Du nicht, wenn das Licht sich dreht, sondern in der Podcast-Episode. 😉 Frauen in Führungspositionen Die Eingangs erwähnte Selbstreflexion war bei mir persönlich in dieser Podcast-Episode noch ein bisschen intensiver, als sonst sowieso schon. Ziemlich genau in der Mitte des Interviews, sprechen Dr. Kurt Smit und ich darüber, ob der Typ „Selbstloser Geber“ bei Frauen öfter zu finden ist, als bei Männern. Das bringt uns zu der Frage, warum Frauen seltener in Führungspositionen sind, als Männer. An der Stelle kommt auch das Thema Diskriminierung auf den Tisch und mein Interviewpartner sagt: „Eine echte Diskriminierung von Frauen sehe ich nicht. Gerade in Konzernen werden diejenigen auf Positionen gesetzt, von denen man glaubt, das sie am meisten Profit machen.“ Diese Aussage hat mich in dem Moment ein bisschen ins Schleudern gebracht. Das hört man glaube ich auch. Ich musste das erstmal sacken lassen. Weil es mich doch nachhaltig beschäftigt hat, habe ich mich gefragt: Wer kann am besten was dazu sagen? Die Antwort liegt auf der Hand: Frauen! Deswegen habe ich meine beiden besten Freundinnen und auch noch eine Kollegin, die ich sehr schätze, um Ihre Meinung dazu gebeten. Das Ergebnis hat mich überrascht und beruhigt zugleich. *puh* Eine kann den Denkansatz nachvollziehen. Die zweite kann das als Frau so unterschreiben. Die dritte fand es erst okay und stimmte dann nicht zu, dass Frauen weniger profitabel sind als Männer. D’accord ist diese Frau mit der These, dass Führungskräfte in Unternehmen danach ausgewählt werden, wer am meisten verkauft und das Metier am besten kennt, anstatt darauf zu achten, wer wohl Menschen führen kann. Eins ist wohl klar: Wenn Du in einem Unternehmen bist, wo Du aufgrund Deines Geschlechts (oder welchen Gründen auch immer) diskriminierst wirst, dann brauchst Du nicht über Kooperation nachzudenken. Dann musst Du da so schnell wie möglich weg. An dieser Stelle auf jeden Fall herzlichen Dank , an „meine“ drei Frauen! 🙂 Ohne Euch, wäre ich echt aufgeschmissen und um eine Erkenntnis ärmer gewesen! Jetzt bin ich mal gespannt, was insbesondere meine Hörerinnen dazu sagen. Vielleicht kommt ja noch die ein oder andere Erkenntnis dazu … 😉 Kooperationskultur ist schwierig bei Konzernen und Behörden Eine Kooperationskultur muss – und das ist unter Umständen die schlechte Nachricht – von der Führungsebene initiiert und aufrecht erhalten werden. Wenn Du in einem unkooperativen Haufen als einzelner Mitarbeiter mit guten Beispiel kooperativ voran gehst, wirst Du wahrscheinlich auf die Nase fallen. Wenn Deine Chefs keinen Bock drauf haben, dann solltest Du nach einem neuen Arbeitgeber Ausschau halten. In dem Fall helfe ich Dir natürlich sehr gerne! Nimm am besten jetzt gleich Kontakt zu mir auf! 😉 In großen Konzernen ist eine Kooperationskultur genau wie in Behörden, schwieriger zu erreichen, als in kleineren Unternehmen. Laut Dr. Kurt Smit ist das Problem, dass sich eine Bürokratie entwickelt, die sich verselbständigt und immer mehr Regeln aufstellt: „Und Regeln sind ein Misstrauensvotum.“ Grundvoraussetzung für Kooperation ist Vertrauen. Um Kooperation zu erhalten, muss man in Vertrauen investieren. „Vertrauenskultur und Kooperationskultur sind Synonyme“, betont Dr. Kurt Smit. Beim Vertrauen gibt es drei Dimensionen, die ein Unternehmen stärken kann: Vertrauen in sich selbst -> Das Selbstvertrauen der einzelnen Mitarbeiter stärken. Vertrauen in meine Kollegen -> Verbundenheit schaffen. Vertrauen in die Sache / das was ich tue -> Sinn geben: „Die Welt ist mit dem, was ich tue, etwas besser, als wenn ich es lassen würde.“ Um zu zeigen, wie das im echten Leben aussehen kann, hat die Kottmann GmbH aus Paderborn einige Praxisbeispiele im Gepäck. Über die reden Dr. Kurt Smit und ich im zweiten Teil dieser Jobsucher-Podcast-Episode, die am 27. Mai erscheint. Ich hoffe, Du bist dann wieder dabei! 🙂 Tipp zur Weiterbildung: Dr. Kurt Smit hat zusammen mit Thomas Kottmann zwei Bücher herausgebracht, mit denen Du tiefer ins Thema einsteigen kannst. Buchtipp von Dr. Kurt Smit Falls Du tiefer in die Materie einsteigen möchtest, dann kann ich Dir die beiden Bücher empfehlen, die Kurt Smit zusammen mit Thomas Kottmann geschrieben hat. Führungsethik Von einer Wettbewerbs- zu einer Kooperationskultur Die „Essentials-Variante“ mit 51 Seiten habe ich selbst schon gelesen und ich sag mal so: Es ist deutlich besser, als dieser Blogbeitrag, um rein zu kommen! 😉 *lacht* Heiter weiter! ———————————————————————————– Wenn Du Fragen an mich oder meine Interviewpartner hast, dann hinterlasse einen Kommentar oder schick mir eine Mail . Auch Themenvorschläge sind jederzeit willkommen.…
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