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Wie ein Kinohit die Wiedergeburt des Ku-Klux-Klans befeuerte
Manage episode 458874386 series 2079429
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Anfang Januar 1915 wird "The Birth of a Nation" in den USA uraufgeführt. Der erste Blockbuster der Filmgeschichte ist ein zutiefst rassistisches Werk.
In diesem Zeitzeichen erzählt Almut Finck:
- von der "great migration", der Flucht vieler Afroamerikaner aus dem Süden vor wirtschaftlicher Not, Diskriminierung und Lynchjustiz,
- von der Wiedergeburt des Ku-Klux-Klans,
- dass der Film zunächst "The Clansman" heißt und warum er umbenannt wird,
- wie "The Birth of a Nation" die Tatsachen verdreht und die Afroamerikaner selbst für die "Entzweiung" verantwortlich macht.
Im Januar 1915 feiert der erste abendfüllende Spielfilm in der Geschichte der amerikanischen Popkultur Premiere. "The Birth of a Nation" (Die Geburt einer Nation) revolutioniert das Kino - mit seiner episch angelegten Erzählstruktur und brillanten technischen Innovationen. Er begeistert die Massen, wird zum ersten Blockbuster der Filmgeschichte.
Doch inhaltlich ist der Film hochproblematisch und umstritten. Das Historiendrama über zwei Familien im amerikanischen Bürgerkrieg beschönigt die einstige Plantagenwirtschaft in den Südstaaten, verharmlost die Sklaverei, predigt die Trennung der Rassen und verherrlicht offen den Ku-Klux-Klan. So trägt der Film auch zu dessen Wiederaufstieg bei, bis Mitte der 1920er-Jahre wird der KKK zu einer Massenbewegung mit Millionen Mitgliedern.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
- Volker Depkat, Amerikanist (Universität Regensburg)
- Volker Depkat: Geschichte der USA. Stuttgart, 2016
- Melvyn Stokes: D. W. Griffith’s The Birth of a Nation. A History of "The Most Controversial Motion Picture of All Time". Oxford, 2007
Weiterführende Links:
- Planet Wissen: Der erste Blockbuster - "The Birth of a Nation"
- Zeitzeichen: 25.11.1915 - Neugründung des Ku-Klux-Klan in Georgia
Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?
Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de
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Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.
Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autorin: Almut Finck
Redaktion: Matti Hesse
Technik: Annette Skrzydlo
672 епізодів
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Anfang Januar 1915 wird "The Birth of a Nation" in den USA uraufgeführt. Der erste Blockbuster der Filmgeschichte ist ein zutiefst rassistisches Werk.
In diesem Zeitzeichen erzählt Almut Finck:
- von der "great migration", der Flucht vieler Afroamerikaner aus dem Süden vor wirtschaftlicher Not, Diskriminierung und Lynchjustiz,
- von der Wiedergeburt des Ku-Klux-Klans,
- dass der Film zunächst "The Clansman" heißt und warum er umbenannt wird,
- wie "The Birth of a Nation" die Tatsachen verdreht und die Afroamerikaner selbst für die "Entzweiung" verantwortlich macht.
Im Januar 1915 feiert der erste abendfüllende Spielfilm in der Geschichte der amerikanischen Popkultur Premiere. "The Birth of a Nation" (Die Geburt einer Nation) revolutioniert das Kino - mit seiner episch angelegten Erzählstruktur und brillanten technischen Innovationen. Er begeistert die Massen, wird zum ersten Blockbuster der Filmgeschichte.
Doch inhaltlich ist der Film hochproblematisch und umstritten. Das Historiendrama über zwei Familien im amerikanischen Bürgerkrieg beschönigt die einstige Plantagenwirtschaft in den Südstaaten, verharmlost die Sklaverei, predigt die Trennung der Rassen und verherrlicht offen den Ku-Klux-Klan. So trägt der Film auch zu dessen Wiederaufstieg bei, bis Mitte der 1920er-Jahre wird der KKK zu einer Massenbewegung mit Millionen Mitgliedern.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
- Volker Depkat, Amerikanist (Universität Regensburg)
- Volker Depkat: Geschichte der USA. Stuttgart, 2016
- Melvyn Stokes: D. W. Griffith’s The Birth of a Nation. A History of "The Most Controversial Motion Picture of All Time". Oxford, 2007
Weiterführende Links:
- Planet Wissen: Der erste Blockbuster - "The Birth of a Nation"
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×War sie eine psychisch kranke Frau oder die jüngste Zarentochter, die das Blutbad an der Zarenfamilie überlebt hat? Im Februar 1920 beginnt die Anastasia-Legende in Berlin. In diesem Zeitzeichen erzählt Daniela Wakonigg : warum die Anastasia-Legende heutzutage kaum überlebensfähig wäre, wie die vermeintliche Anastasia zum Spielball verschiedener Interessen wird, welchen Nutzen Anastasia aus den Verfilmungen ihrer Geschichte ziehen kann, warum trotz forensischer Gegenbeweise noch so viele Menschen an der Anastasia-Legende hängen. Im Februar 1920 rettet ein Polizist eine junge Frau aus dem Berliner Landwehrkanal. Bei den folgenden Befragungen zieht sie sich nur die Decke über den Kopf und wird schließlich mit schweren Depressionen in eine Heilanstalt überwiesen. Zu diesem Zeitpunkt kommen Gerüchte auf, laut denen jemand das Massaker der sowjetischen Revolutionäre an der russischen Zarenfamilie überlebt hat. Dann glaubt eine Mitpatientin in der Berliner Heilanstalt in der Unbekannten eine Zarentochter zu erkennen: Eine Legende ist geboren. 64 Jahre lang gibt "Anastasia" sich überzeugt als Zarentochter aus. 1984 stirbt Anna Manahan, wie sie nach der Eheschließung heißt. Am Tag nach ihrem Tod wird ihr Körper eingeäschert und in Bayern beigesetzt. Mitte der 1990er Jahre löst sich die Anastasia-Legende in Reagenzgläsern auf. Bereits in den 1920er Jahren stellt ein Privatdetektiv die Theorie auf, dass es sich bei Fräulein Unbekannt in Wahrheit um eine polnische Arbeiterin namens Franziska Schanzkowski handelt. Mittels DNA-Vergleich mit einem Nachkommen der Familie Schanzkowski zeigt sich schließlich, dass diese Theorie stimmt. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Alexander Waschkau, deutscher Psychologe, Podcaster und Publizist Peter Kurth: Anastasia. Die letzte Zarentochter. Das Geheimnis der Anna Anderson. Bergisch Gladbach, 1988. Greg King, Greg; PennyWilson: The Resurrection of the Romanovs. Anastasia, Anna Anderson and the World's Greatest Royal Mystery. New Jersey, 2011 Petra Cichos: Ermittlungsakte Zarentochter Anastasia. 2019. Weiterführende Links: Stichtag: 16. Juli 1918 - Zar Nikolaus II. wird erschossen Planet Wissen: Kommunismus - Lenin und die Russische Revolution Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Hörtipp: Der Podcast "HOAXILLA" von unserem Interviewpartner Alexander Waschkau beschäftigt sich mit Modernen Sagen (Urban Legends), Medien, Kultur und Wissenschaft. Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autoinr: Daniela Wakonigg Redaktion: Sefa İnci Suvak…
Seine Verletzung müsste ein Todesurteil sein, doch Timur Lenk errichtet trotzdem ein Großreich vom Schwarzen Meer bis Indien. Im Februar 1405 stirbt der asiatische Eroberer. In diesem Zeitzeichen erzählt Murat Kayi: wie Timur Lenk trotz körperlicher Einschränkungen zum gefürchteten Feldherren wird, wie er weniger durch wahre Genialität als durch Cleverness an die Spitze gelangt, welche Rolle Kriegsbeute in der Wirtschaftspolitik des Eroberers spielt, dass Timur Lenk nicht bloß grausamer Herrscher, sondern auch Förderer der Wissenschaft, Kultur und Bildung ist. Mitte des 14. Jahrhunderts schlagen sich Timur ibn Taraghai Barlas, ein Angehöriger der niederen Adelsschicht, und eine Handvoll seiner Gefolgsleute auf dem Gebiet des heutigen Usbekistans mit Viehdiebstahl und Raubzügen durch. Beim Schafestehlen erleidet der Anführer der kleinen Horde mehrere Verwundungen, die seine Beweglichkeit zeitlebens einschränken. Insgesamt schlechte Aussichten für Timur, den Lahmen, denn das bedeutet der Name Timur Lenk, unter dem er in die Geschichte eingeht. Aber der junge Mann hat Charisma. Und Ehrgeiz. Timur führt Krieg in allen Himmelsrichtungen. Seine Maxime: Es ist die Pflicht eines jeden Fürsten, in jedes Land einzudringen, wo Tyrannei, Unterdrückung und Ungleichheit herrschen. Timur entscheidet selbst, wo gerade Bedarf besteht. Egal, ob Persien, Irak, am Kaspischen Meer, von der Wolga bis nach Indien: 35 Jahre lang führt er Krieg und dehnt sein Reich immer weiter aus. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Prof. Dr. Robert Kindler, Professor für die Geschichte Osteuropas an der Freien Universität Berlin. Sir Clements Markham (Hrsg.): Narrative of the Embassy of Ruy Gonzalez De Clavijo to the Court of Timour, at Samarcand, 1403 - 1406. Translated, for the First Time, with Notes, a Preface and an Introductory Life of Timour Beg, London 1859 Beatrice Forbes Manz: The Rise and Rule of Tamerlane. Cambridge University Press, Cambridge 1989. Weiterführende Links: Stichtag: 1206 – Dschingis Khan gründet das Mongolenreich Stichtag - 09.04.1241: Sieg der Mongolen in Schlesien Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Murat Kayi Redaktion: Carolin Rückl und Matti Hesse…
Sie war Mathematikerin, Philosophin, irische Patriotin, Suffragette und Bildungs-Pionierin: Sophie Bryant, geboren am 15. Februar 1850 in Sandymount, südlich von Dublin. In diesem Zeitzeichen erzählt Claudia Friedrich: welche lobenden Worte der berühmte Schriftsteller George Bernard Shaw über seine Jugendfreundin Sophie findet, mit welchem Hobby Sophie Bryant hoch hinausgeht, wie Irland zum Brotkorb und Schlachthof des britischen Weltreichs wird, warum im Schatten des Mont Blanc ein keltisches Steinkreuz steht - und was das Kreuz mit Sophie Bryant zu tun hat. Sophie Bryant setzt sich ihr ganzes Leben lang für die Bildung von Mädchen ein. Mit Leib und Seele ist sie Ende des 19. Jahrhunderts Lehrerin, unterrichtet in London Mathematik an der North London Collegiate School for Girls - Englands erster Schule für Mädchen. Sie begeistert ihre Schülerinnen so sehr für das Fach, dass einige von ihnen am ersten Frauencollege der Universität Cambridge Mathe studieren und erfolgreich abschließen. Sophie Bryant schreibt Fachbücher und veröffentlicht Artikel zu verschiedenen Themen: Philosophie, Mathematik, irische Geschichte, Pädagogik. In Fachkreisen gilt sie als DIE Bildungsexpertin. In vielerei Hinsicht ist sie Pionierin. Als erste Frau erhält sie im Vereinigten Königreich den Titel Doktor of Science . Ebenfalls als erste Frau wird sie in den Senat der London University gewählt. Ende August 1922 finden Wanderer die Leiche der 72-jährigen Sophie Bryant im Tal von Chamonix. Die Pädagogin ist unter ungeklärten Umständen auf einer Wanderung gestorben. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartnerinnen: Marlena Tronicke, Literaturwissenschaftlerin an der Universität zu Köln. Èamonn Ó Ciardha, Historiker und Literaturwissenschaftler, Ulster University in Derry/ Londonderry, Nordirland. Zur Zeit Gastprofessor an der Universität Saarbrücken. Sophie Bryant: Celtic Ireland. London 1889. Hansebooks Nachdruck 2017 Sophie Bryant: The Teaching of morality in the family and the school. Swan Sonnenschein & Co. London 1897. Nachdruck 2017 Sophie Bryant: The Genius of the Gael. a study in Celtic psychology and its manifestations. London 1913 Sophie Bryant: Liberty, Order & Law. A Study in the Book of the Ancient Laws of Ireland. London. 1923 North London Collegiate School (Hg.): Sophie Bryant, Doctor of Science, Doctor of Letters 1850-1922. Memorial Volume. London 1922 Weiterführende Links: Planet Wissen: Die große Hungersnot in Irland Planet Wissen: Übersichtsseite - die Alpen Stichtag: 26. Juli 2006 - Vor 150 Jahren: George Bernard Shaw wird geboren Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Claudia Friedrich Redaktion: Christoph Tiegel und Sefa Inci Suvak Technik: Claudia Friedrich…
Am 14. Februar wird der Valentinstag gefeiert. Aber welchen der sieben heiligen Valentins feiern wir eigentlich? Und was haben diese mit der Christenverfolgung zu tun? In diesem Zeitzeichen erzählt Christoph Tiemann: dass Valentinus eigentlich "der Gesunde" oder "der Starke" bedeutet und nichts mit Liebe zu tun hat, welche Wunder der Bischof Valentin vollbracht haben soll, warum der Gedenktag des Heiligen Valentin 1969 beinahe aus dem katholischen Heiligenkalender gestrichen worden wäre. Der Valentinstag geht vermutlich auf den Bischof Valentin zurück, der im dritten Jahrhundert lebte. Dieser wurde eher zufällig zum Schutzpatron der Liebenden. Der Schriftsteller Geoffrey Chaucer lässt 1382 in seinem Gedicht "Das Parlament der Vögel" den Erzähler den Vögeln zuhören, die über die richtige Partnerwahl diskutieren – am "Saint Valentines Day". Dies dient im Gedicht wohl nur der Datierung des Tages. Ungefähr zu dieser Zeit gibt es erste Belege dafür, dass sich Verliebte am 14. Februar Briefe oder kleine Geschenke schickten. Kaum Beweise gibt es hingegen dafür, dass schon der antike Valentin Trostsuchende mit Blumen beschenkte und in Partnerschaftskrisen half. Das sind eher moderne, zum Teil erst vor wenigen Jahren erfundene Ableitungen heutiger Bräuche. Das sind unsere Interviewpartner: Dr. David Kästle-Lampartner, Rechtshistoriker Professor Manfred Becker-Huberti, Kirchengeschichtler Pfarrer Joachim Schäfer, Herausgeber von Heiligenlexikon.de Weiterführende Links: Über den Ursprung des Valentinstags 14.02.1987: Zeitzeichen über das Buch "Picknick am Valentinstag" Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Christoph Tiemann Redaktion: Sefa Inci Suvak Technik: Moritz Raestrup…
Die britische Rockband "Black Sabbath" gilt mit ihrem gleichnamigen Debütalbum als Wegbereiterin für das Genre Heavy Metal. Die Platte erscheint am 13. Februar 1970. In diesem Zeitzeichen erzählt Simon Schomäcker: was Trashfilme mit der Band "Black Sabbath" zu tun haben, wie ein satanisches Symbol auf das Cover des Debütalbums kommt, welchen schmerzhaften Ursprung der wuchtige Gitarrensound der Band hat, was "Black Sabbath" von "Led Zeppelin" und "Deep Purple" unterscheidet, wann sich "Heavy Metal" offiziell als Genrebezeichnung durchsetzt. Mit Tony Iommi an der Gitarre, Geezer Butler am Bass und Bill Ward am Schlagzeug gründet der 19-jährige Sänger Ozzy Osbourne 1968 die Blues-Band "Earth". Dann orientieren sich die Jungs musikalisch um und ändern den Bandnamen: Schon auf dem Debütalbum von "Black Sabbath" sind musikalische Besonderheiten zu hören, die später stilprägend für Heavy Metal werden sollen. Mehreren Stücken, auch dem Titelsong, fehlt die klassische Struktur mit Strophe, Refrain und Bridge. Stattdessen gibt es häufige Takt- und Rhythmuswechsel. Dazu kommen Anleihen an klassische Musik. Damit inspiriert "Black Sabbath" ungezählte Bands wie Metallica und Megadeth. Obwohl fast alle großen Metal-Bands "Black Sabbath" als eines ihrer Vorbilder nennen: Die britische Band, die sich 2017 offiziell auflöst, spielt in ihrer Urbesetzung nie auf dem "Wacken Open Air"-Festival - dem norddeutschen Treffpunkt der internationalen Metal-Szene. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Dietmar Elflein (Musikwissenschaftler an der TU Braunschweig) Thomas Jensen (Gründer des "Wacken Open Air"-Festival) Weiterführende Links: SWR: "Paranoid" - das zweite Album von "Black Sabbath" NDR: "Black Sabbath - The Ballet": Heavy Metal trifft Ballett Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Simon Schomäcker Redaktion: Christoph Tiegel und Frank Zirpins…
Seine Peanuts-Comics machten Charles M. Schulz weltberühmt. Wie viel von ihm steckte in der präzisen Mischung aus Humor und menschlicher Tragik? In diesem Zeitzeichen erzählt Uwe Schulz: warum Peanuts-Zeichner Charles M. Schulz oft mit halbfertiger Frisur aus dem Friseurladen läuft, wie der kleine Charles zum Spitznamen "Sparky" kommt, wer als Vorlage für "das kleine rothaarige Mädchen" dient, welches Ereignis der Schulz-Biograf David Michaelis als Schlüsselmoment in Schulz' Leben ansieht, welche allgemeingültigen Weisheiten in den Peanuts stecken, dass sie in rund 2.600 Zeitungen in 75 Staaten und über 20 Sprachen veröffentlicht sind. "Ich mag sie alle, weil in jeder ein bisschen von mir steckt. Der sarkastische Teil von mir gehört Lucy, der Wischiwaschi-Teil gehört Charlie Brown – und der Träumer gehört natürlich Snoopy", das erklärt Charles M. Schulz auf die Frage, welche seiner Peanuts-Figuren er am liebsten mag. Er selbst bleibt auch als erfolgreicher Comic-Zeichner und Millionär noch voller Angst und Zweifel. So sind die kleinen Figuren mit den großen Köpfen für den gläubigen Schulz auch ein Versuch, den Sinn des Lebens zu erfassen. Sie sind gemein, niederträchtig, gehässig, aber auch voller Liebe und Fürsorge füreinander. Sie sind das Leben. Das neue Jahrtausend und den Social-Media-Hype erleben Charly Brown, Lucy & Co nicht mehr. Charles M. Schulz hatte vor seinem Tod am 12. Februar 2000 vertraglich festgelegt, dass kein anderer seine Geschichten weiterzeichnen darf. Das sind unsere wichtigsten Quellen: Joachim Kalka: Peanuts, 2017 David Michaelis: Schulz and Peanuts – A Biography, 2008 Weiterführende Links: Deutschlandfunk: Comicserie "Die Peanuts" - "Charlie Brown hat ein gutes Herz" Deutschlandfunk: Hörspiel und Feature - Mit den Peanuts die Welt sehen, "Steck nie den Kopf in eine Hundehütte!" Das Charles M. Schulz-Museum Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Uwe Schulz Redaktion: Frank Zirpins…
Ihre Mode sollte unkompliziert und sexy sein. Frauen liebten den Minirock. Mary Quant - eine der prägenden Frauen der Swinging Sixties - wurde am 11.02.1930 in England geboren. In diesem Zeitzeichen erzählt Amy Zayed: mit wem die Modedesignerin Mary Quant 1955 ihren Laden in London eröffnet, was sie über die Erfindung des Minirocks und ihren Anteil daran sagt, warum Promis wie Brigitte Bardot und Prinzessin Margaret nachts um eins in Quants Laden einkaufen, was die britische Vogue mit dem Durchbruch des Minirocks zu tun hat, was die so unterschiedlichen Kleidungsstücke Minirock und Hijab gemeinsam haben. Ihre Mode ist schrill und provokativ: Die Modedesignerin Mary Quant reagiert auf die Aufbruchstimmung in den 1960er-Jahren. Frauen wollen Emanzipation. Sie wollen sexy, selbstbestimmt und frei sein - und der Minirock ist das perfekte Symbol. Das passt nicht allen: Der Vatikan bezeichnet ihn als unzüchtiges Garderobenteil und ältere Leute klopfen gegen Mary Quants Schaufenster. Mary Quant ist eine Trendsetterin. Sie bringt auch den Hosenanzug und die Hotpants in die Damenkleiderschränke. Sie experimentiert mit Textilien, macht Plastikkrägen, PVC-Mäntel und - als Friedenszeichen - Plastikmargariten. Von der Bettwäsche über Kosmetik bis über Sofabezüge: Quant probiert sich an allem aus. 2019 richtet das Londoner Victoria & Albert Museum eine Ausstellung zu Ehren der mittlerweile von Königin Elizabeth II. geehrten Mary Quant aus. Am 13. April 2023 stirbt sie mit 93 Jahren. Das sind unsere wichtigsten Interviewpartnerinnen und Quelle: Heather Tilbury-Philipps (Marketing-Leiterin und Freundin von Mary Quant) Heidi Taher (Modeberaterin und Hijab-Trägerin) Bianca Lang, Tina Schraml, Lena Elster: Der Minirock. Die Revolution - Die Macher - Die Ikonen, 2009 Weiterführende Links: Zeitzeichen 29.08.1964: Der Minirock kommt nach Deutschland Stichtag 03.06.1968: Junta in Griechenland verbietet Miniröcke und lange Haare Tagesschau: Modedesignerin Mary Quant gestorben ZDF: Die krassesten Modetrends der Geschichte Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Amy Zayed Redaktion: Sefa Inci Suvak Technik: Thomas Bleul…
Es beginnt am 10.2.1355 mit einem Streit in einem Pub um verwässertes Bier, am Ende sterben in Oxford viele Menschen. Ursache: ein Konflikt zwischen Studenten und Bürgern. In diesem Zeitzeichen erzählt Nik Berger: wie gewalttätig und unkontrollierbar einige Oxford-Studenten im Mittelalter sind, über die ungleiche Bestrafung von Studenten und anderen Stadtbewohnern für gleiche Vergehen, warum der englische König persönlich zur Streitschlichtung anreist, wann im 20. Jahrhundert auch die letzte der nach den Unruhen verhängten Strafen aufgehoben wird. Das mittelalterliche Oxford ist gespalten: Auf der einen Seite die Bürger. Und auf der anderen die privilegierten Studenten, die sich aufgrund ihrer Immunität mehr leisten können als die übrigen Einwohner. Immerhin verdienen die Bürger gut an den Studenten. Die allerdings fühlen sich wegen der Preise für Wein und Bier über den Tisch gezogen. Am 10. Februar 1355 eskaliert der Streit: Aus einer abendlichen Prügelei in einem Pub wird ein dreitägiges Hauen und Stechen. Am Ende sind zwischen 60 und 90 Menschen tot, die meisten von ihnen Studenten. Der englische König verdonnert die Stadt zu Strafzahlungen und öffentlicher Buße: An jedem Jahrestag des Massakers muss der Bürgermeister fortan mit 60 Bürgern an einem Gottesdienst in der Universitätskirche teilnehmen. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Dr. Hannah Skoda, Professorin für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Oxford Dr. Klaus-Peter Schroeder, Professor an der Uni Heidelberg für Geschichtliche Rechtswissenschaft C. H. Lawrence: The University in State and Church. In: J. I. Catto (Hrsg.): The history of the University of Oxford. Vol. 1: The early Oxford schools. Oxford 1984. S. 97-151. Henry Maxwell Lyte: A History of the University of Oxford from the Earliest Times to the Year 1530. London 1886. Klaus-Peter Schroeder: "Tod den Scholaren!" – Studentische Kriege, Revolten, Exzesse und Tumulte an der Heidelberger Universität von den Anfängen bis zum Ausgang des 20. Jahrhunderts. Heidelberg 2016. Weiterführende Links: Medieval Murder Map von Oxford Stichtag: Erstes Ruderrennen zwischen Oxford und Cambridge Zeitzeichen 13.11.1312: Geburtstag des englischen Königs Eduard III. Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Nik Berger Redaktion: Matti Hesse…
Der reiche Reeder und "Südseekönig" verschiffte exotische Tiere, menschliche Schädel oder Waffen nach Hamburg. Am 9. Februar 1885 starb Johann Cesar Godeffroy ebenda. In diesem Zeitzeichen erzählt Marco Rösseler: über die Exponate des ersten ethnologischen Naturkundemuseums in Deutschland, was den Reeder Godeffroy mit dem Arzt Rudolf Virchow verbindet, über einen mysteriösen Schädel, der 2019 plötzlich in Freiburg auftaucht und möglicherweise aus der Sammlung Godeffroy stammt. Im 19. Jahrhundert gehören der Familie Godeffroy in Hamburg zahlreiche Hochsee-Segler, mit denen sie nicht nur Handel treiben, sondern auch Passagiere ans andere Ende der Welt bringen. Der schillerndste Spross der Familie ist Johann Cesar VI. Schon die Zeitgenossen nennen ihn voller Bewunderung "Südseekönig" oder "Fürst der Südsee". Denn er baut das Handelsnetz seiner Familie im Südpazifik zu einem Imperium aus. Sein Interesse geht weit über den Handel mit Sandelholz, Kokosöl, Kaffee und Baumwolle hinaus: Johann Cesar Godeffroy beteiligt sich am Sklavenhandel und lässt sich Pflanzen, Tiere, Alltagsgegenstände der Einheimischen und sogar menschliche Knochen mitbringen. Mit Präparaten, die er für sein Museum nicht brauchen kann, treibt Godeffroy einen schwunghaften Handel. Denn im 19. Jahrhundert sind exotische Objekte aus der Südsee heiß begehrt. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Birgit Scheps-Bretschneider, Grassi-Museum für Völkerkunde Leipzig Birgit Scheps: Das verkaufte Museum. Die Südsee-Unternehmungen des Handelshauses Joh. Ces. Godeffroy & Sohn, Hamburg, und die Sammlung „Museum Godeffroy“. Abhandlungen des Naturwissenschaftlichen Vereins in Hamburg 40. Hamburg 2005. Schmack, Kurt: J. C. Godeffroy und Sohn. Kaufleute zu Hamburg. Leistung und Schicksal eines Welthandelshauses . Hamburg 1938. Protokoll der Sitzung vom 21. Februar 1885 der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Naturgeschichte. Nachruf Rudolf Virchows auf Godeffroy . Weiterführende Links: Stichtag 09.03.1921: Todestag der Forschungsreisenden Amalia Dietrich Zeitzeichen 13.10.1821: Geburtstag von Rudolf Virchow Feature: Geraubte Ahnen – Ihr langer Weg nach Hause Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Marco Rösseler Redaktion: Sefa Inci Suvak Technik: Sarah Fitzek…
Der Expressionist Franz Marc hat die Kunst revolutioniert, ein kompliziertes Liebesleben geführt - und ein frühes Ende im Ersten Weltkrieg gefunden, mit 36 Jahren... In diesem Zeitzeichen erzählt Anke Rebbert: was Franz Marc mit seinen bunten Tieren ausdrücken will, warum Marc und Kandinsky wie Topf und Deckel passen, wie der Name "Blauer Reiter" zu Stande kommt, warum Marc mit einer gewissen Euphorie in den Krieg zieht und wie schnell diese verfliegt. Der Mann, der die Kunst des 20. Jahrhunderts prägt, kommt am 8. Februar 1880 als Franz Moritz Wilhelm Marc in München zur Welt. Noch mit 20 ist er unentschlossen, ob er lieber Pfarrer, Lehrer oder doch Künstler wie sein Vater werden will. Er entscheidet sich letztlich für die Malerei. Gemeinsam mit seinem Freund Wassily Kandinsky gründet Marc 1911 den "Blauen Reiter". Die Künstlergruppe will Gegenpol sein zur konservativen Kunstauffassung, wählt kräftige Farben und orientiert sich nicht länger an der Natur. Vor allem Marcs blaue Pferde werden weltberühmt. Im August 1914 tauscht der Künstler Pinsel gegen Gewehr und zieht in den Krieg. Ein letzter Erkundungsritt endet tödlich: Franz Marc, der fest daran glaubte, seine besten Bilder erst mit 40 oder 50 zu malen, wird von Granatsplittern getroffen und stirbt mit nur 36 Jahren. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Jessica Keilholz-Busch, Direktorin Franz Marc Museum Annegret Hoberg und Mario von Lüttichau, Kunsthistoriker Franz und Maria Marc: Ich will Dich an der Hand führen, um Dir die Wunder der Welt zu zeigen. Briefe, 2018 Dr. Volker Adolphs und Annegret Hoberg: August Macke und Franz Marc - Eine Künstlerfreundschaft (2014) Weiterführende Links: Zeitzeichen: 22.02.1916 - Letzter Feldpostbrief von Franz Marc Zeitzeichen: 22.01.1909 - Gründung der Neuen Künstlervereinigung Die Hauda & die Kunst: Franz Marc. Bunte Tiere - ganz ohne LSD Planet Schule: Klee, Macke, Marc und Delaunay im Rausch der Farben Planet Wissen: Malerei im Expressionismus Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Anke Rebbert Redaktion: David Rother…
Weil sie selbstbestimmt leben wollte, wurde Hatun Sürücü am 7.2.2005 von ihrem Bruder erschossen. Der "Ehrenmord" prägt die Debatte um Gewalt an Frauen und Migration bis heute. In diesem Zeitzeichen erzählt Marfa Heimbach: von den letzten Minuten im Leben Hatun Sürücüs, wie Hatuns Hilferufe bei Polizei und Jugendamt verhallen, warum der Begriff "Ehrenmord" eigentlich irreführend ist, dass Gewalt im Namen der Ehre nicht nur Frauen betrifft. Hatun Aynur Sürücü ist eine junge Frau, die selbstbewusst über ihr Leben bestimmen will und nach einer erzwungenen Heirat mit den Moralvorstellungen ihrer Familie bricht. Sie sucht sich und ihrem kleinen Sohn eine eigene Wohnung, macht eine Lehre, geht aus und lernt neue Freunde kennen. Diesen Drang nach Freiheit bezahlt die Deutsch-Kurdin mit ihrem Leben: Am 7. Februar 2005 wird Aynur mitten in Berlin von ihrem Bruder auf offener Straße erschossen. Die Tat ist Deutschlands bekanntester "Ehrenmord" und stößt eine Debatte über Parallelgesellschaften an. Die beiden mitverdächtigen älteren Brüder setzen sich in die Türkei ab, wo sie 2015 wegen Anstiftung zum Mord angeklagt, letztlich aber freigesprochen, werden. Von Reue oder Einsicht ist bei Aynurs Familie auch Jahre später nichts zu spüren. Auf die Frage, ob er für seine Schwester bete, antwortet ihr ältester Bruder kalt: " Natürlich bete ich für sie. Dass Allah ihr vergibt. " Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Seyran Ateş, Berliner Rechtsanwältin und Frauenrechtlerin Esma Çakir-Ceylan, Fachanwältin für Strafrecht Jan Ilhan Kizilhan, Psychologe; Professor für transkulturelle Gesundheitsforschung, Stuttgart Esma Çakir-Ceylan: Gewalt im Namen der Ehre. Eine Untersuchung über Gewalttaten in Deutschland und der Türkei, 2011 Jan Ilhan Kizilhan: Gewalt im Namen der Ehre. Die Psychologie hinter Ehre, Sexualität, Religion und Terror, 2024 Matthias Deiß und Jo Goll: Ehrenmord. Ein deutsches Schicksal, 2011 Weiterführende Links: ARD Audiothek: Clever Girls. Hatun Sürücü , rbb Kultur ARD Audiothek: Frau. Freiheit. Tod - Kein Schutz vor Ehrenmord? Lebenswelten, radio3 Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Marfa Heimbach Redaktion: Carolin Rückl / Sefa Inci Suvak Technik: Sascha Schiemann…
Ein spektakulärer Mordprozess führt dazu, dass der Reichstag am 6.2.1900 die "Lex Heinze" beschließt: ein Gesetz gegen "unsittliche" Darstellungen in Kunst und Literatur. In diesem Zeitzeichen erzählt Thomas Mau: was für unsittliche Details der Prozess gegen das Ehepaar Heinze zu Tage fördert, von der extrem prüden Gesellschaft im Deutschen Kaiserreich, wie sich Künstler, Prominente und die SPD gegen die Lex Heinze auflehnen, zu welcher Strafe das Ehepaar letztlich verurteilt wird. Es ist einer der spektakulärsten Prozesse des Deutschen Kaiserreiches. Mehr als 500 Schaulustige drängen sich im Dezember 1891 vor dem Eingang des Strafgerichts in Berlin-Moabit. Sie alle wollen den Prozess gegen den Zuhälter Hermann Heinze und seine Frau Anna, eine Prostituierte, miterleben. Sie sind angeklagt, einen Nachtwächter getötet zu haben. Aber nicht dieses Verbrechen steht im Mittelpunkt des Interesses, sondern vor allem die Frage, wie man mit der Prostitution in den rasant wachsenden Städten umgehen soll. Das Ehepaar Heinze wird damit ungewollt zum Namenspaten eines Reichsgesetzes, das - acht Jahre später - die Zuhälterei, aber auch die öffentliche Zurschaustellung unsittlicher Bilder und Handlungen unter Strafe stellt: die Lex Heinze. Die Verabschiedung des Gesetzes am 6. Februar 1900 löst eine Protestwelle aus - am Ende tritt eine Kompromissfassung in Kraft. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Michael Scheffel, Literaturwissenschaftler Christiane Henke, Rechtshistorikerin Otto Falckenberg: Das Buch von der Lex Heinze (1900) Hugo Friedländer: Kulturhistorische Kriminal-Prozesse der letzten vierzig Jahre, Band 1; S. 72-77: Das Ehepaar Heinze wegen Ermordung des Nachtwächters Braun vor den Geschworenen Weiterführender Link: Stichtag: 4. Mai 1910 - Abkommen gegen Mädchenhandel wird geschlossen Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Thomas Mau Redaktion: Christoph Tiegel und Sefa İnci Suvak…
In Belfast ist er Tierarzt und passionierter Tüftler. Für seinen kleinen Sohn erfindet John Dunlop das Rad praktisch neu - und ändert damit den Lauf der Welt. In diesem Zeitzeichen erzählt Thomas Pfaff: was John Dunlops zehnjähriger Sohn mit der Erfindung des Luftreifens zu tun hat, wer diese Erfindung eigentlich 40 Jahre zuvor schon gemacht hat, woher der wichtigste Rohstoff für den Reifenboom Anfang des 20. Jahrhunderts kommt, welche ökologischen und sozialen Folgen die Reifenproduktion bis heute hat. Von Zeitgenossen wird John Dunlop als sympathischer und sozialer Mensch beschrieben. Aus der rasch expandierenden Reifenfirma mit seinem Namen steigt er schon bald wieder aus. "Ich brauchte eigentlich kein Geld", schreibt er in seinen Erinnerungen. Ob er damals auch die Gräueltaten dort wahnimmt, wo der Grundstoff seiner Reifen herkommt, ist nicht bekannt. Die Erfolgsgeschichte, die von ihm und dem Segen seiner Erfindung für die Menschheit seit über 100 Jahren erzählt wird, ist jedenfalls nur die halbe Geschichte. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Dr. Bernhard Wörrle, Leitung Museumsmanagement, Deutsches Museum München Thilo Hofmann (Umweltwissenschaftler an der Universität Wien) Boniface Mabanza (Entwicklungsexperte der KASA in Heidelberg) Weiterführende Links: Zeitzeichen 15.11.1908: König Leopold II. verkauft "seine" Kolonie Kongo an Belgien Zeitzeichen 30.06.1960: Kongo wird unabhängig WDR Doku: Autoreifen - Ein schmutziges Milliardengeschäft Deutsches Patentamt: John Dunlop - Das Rad neu erfunden Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Thomas Pfaff Redaktion: Christoph Tiegel und Frank Zirpins…
Jonathan Larson (geboren am 4.2.1960) will das Musicaltheater revolutionieren. Nach vielen Fehlschlägen ist er nah dran. Doch er stirbt 24 Stunden vor der Premiere seines Mega-Erfolgs "Rent". In diesem Zeitzeichen erzählt Jana Fischer: wie Jonathan Larson aufwächst und zur Musik kommt, mit welchem selbstbewussten Spruch er sich auf Partys vorstellt, was George Orwells Roman "1984" mit Larsons Musical "Superbia" zu tun hat, warum er mit dem Titel "One Song Glory" eigentlich sein Testament schreibt, unter welchen tragischen Umständen der Komponist stirbt. Der 30. Geburtstag löst bei Jonathan Larson nur Frust aus. Seit Jahren läuft er mit seinen Kompositionen gegen Wände. Knapp sechs Jahre später, im Januar 1996, feiert das Werk Premiere, von dem er so lange geträumt hat: "Rent", ein Musical, das den Broadway erschüttert. Es verbindet existenzielle Probleme wie Aids, Gentrifizierung und Armut mit mitreißender Lebensfreude. Jonathan Larson gewinnt posthum den Pulitzer-Preis und bei den Tonys, den Oscars der Musical-Branche, erhält er die Auszeichnung für das beste Musical, das beste Buch und die beste Musik. Auch das autobiografische Vorgängerwerk "Tick, Tick ... Boom!“ wird wiederentdeckt und 2021 schließlich mit Andrew Garfield als Jonathan Larson verfilmt. Für die Hauptrolle bekommt Garfield eine Oscar-Nominierung. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Gil Mehmert (Regisseur) Michael Riedel: Singular Sensation. New York 2020 Anthony Rapp: Without you. New York 2006 Weiterführende Links: WDR: Lokalzeit aus Dortmund: Persönlicher Tipp: Rent - Musical NDR: Musicals weltweit: Über Tops und Flops auf der Bühne Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Jana Fischer Redaktion: David Rother…
Die geniale Erfindung des englischen Pfarrers Henry Moule (gestorben am 3.2.1880) hat gegen das Wasserklosett verloren. Doch das könnte sich in Zukunft ändern. In diesem Zeitzeichen erzählt Irene Geuer: wie Trockentoiletten unabhängiger von Importen eines Lebens-Grundstoffs machen können, wodurch es in London 1858 zum "Großen Gestank" kommt, warum Henry Moule und Justus von Liebig Wasserklosetts als pure Verschwendung ansehen, welcher Schatz sich in menschlichen Exkrementen verbirgt. Mitte des 19. Jahrhunderts erlebt der Pfarrer Henry Moule im Städtchen Fordington im Süden Englands hautnah die Schrecken zweier Choleraepidemien. Henry Moule glaubt, wie viele andere, die Krankheit komme mit dem Gestank aus den Senkgruben und Flüssen, in die zu dieser Zeit das Abwasser eingeleitet, aus denen aber auch das Trinkwasser entnommen wird. Diesem Gestank, der vor allem in warmen und regenarmen Sommern auftritt, wird nachgesagt, dass er krank mache. Eine falsche Theorie, aber Pfarrer Moules Konsequenz ist dennoch richtig. Er erfindet eine Toilette, die nicht stinkt. Aus heutiger Sicht viel wichtiger ist, dass diese Toilette kein Wasser braucht und damit auch kein Abwasser produziert. Damals hat es zur Folge, dass in Fordington nicht mehr so viele Fäkalien ins Trinkwasser gelangen und die Cholera kein Thema mehr ist. Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Ariane Krause, Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau, Großbeeren, Brandenburg Katharina Prost, Agraringenieurin, ClimEtsan-OnTheGround, Bonn Daniel Schäfer, Medizinhistoriker, Uni Köln Andrea Vetter: "Die Komposttoilette", In: Konviviale Technik , Transcript 2023 Weiterführende Links: Spektrum: Dünger aus Trockentoiletten besteht Praxistest Planet Wissen: Tropenkrankheiten - Die Entdeckung des Cholera-Erregers Planet Wissen: Menschliche Fäkalien als Dünger? Planet Wissen: Anbaumethoden - Geschichte der Düngemittel Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens! Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier . Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Irene Geuer Redaktion: Christoph Tiegel und Matti Hesse Technik: Petra Laubach…
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