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ÄrzteTag
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ÄrzteTag - der Podcast der "Ärzte Zeitung". Wir blicken kommentierend und persönlich auf den Tag, wichtige Ereignisse und Meilensteine. Wir laden Gäste ein, mit denen wir über aktuelle Ereignisse aus Medizin, Gesundheitspolitik, Versorgungsforschung und dem ärztlichen Berufsalltag reden.
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706 епізодів
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×Ein Mitarbeiter und ein Nutzer berichten „Bis zu 50 Prozent mehr verdienen ohne zusätzliche Belastung in deinem Praxisalltag“ - mit Werbesprüchen im Internet wie diesem wirbt das Unternehmen Teleclinic für seine Plattform für Videosprechstunden bei Praxisärzten und MVZ-Ärzten. 4.000 Ärztinnen und Ärzte seien bei der Plattform mittlerweile registriert, berichtet Julian Simon aus der Geschäftsleitung des Unternehmens im „ÄrzteTag“-Podcast. Die Ärzte betreuten „weit über 100.000 Fälle im Quartal“, die meist über die Teleclinic-App zu den Videosprechstunden kommen. Das Angebot richtet sich auch an Vertragsärzte, die die Behandlung von Patientinnen und Patienten am Monitor auch über die Kassenärztliche Vereinigung (KV) nach EBM abrechnen können. Mit einzelnen Krankenkassen gebe es auch Selektivverträge, so Simon. Vor allem wegen der Möglichkeit der Kassenabrechnung ist Teleclinic mit seiner Plattform unter Hausärztinnen und Hausärzten hoch umstritten. Unter anderem wird dem Unternehmen vorgeworfen, dass über die Plattform überwiegend Patienten mit Bagatellerkrankungen behandelt würden und dass Ärzte, die mit der Plattform arbeiten, damit die Rosinen aus der Versorgung herauspickten und den Praxen vor Ort vor allem der schwere, aufwändige Teil bleibe. Und dies um so mehr, wenn ein Patient mehrmals im Quartal die Telemedizin-Plattform konsultiert, dabei aber dann von verschiedenen Ärzten betreut wird, die jeweils die Versichertenpauschale oder Grundpauschale abrechnen könnten. Damit werde dem System letztlich Geld entzogen, dass für eine umfassende hausärztliche Versorgung vor Ort benötigt wird. Im „ÄrzteTag“-Podcast diskutieren Hausarzt und Plattform-Nutzer Stefan Spieren und Teleclinic-Vertreter Julian Simon das Geschäftsmodell des Unternehmens. Viele Patienten, die er über die Plattform behandle, hätten gar keinen Hausarzt, berichtet Spieren, sie wüssten zum Beispiel nach einem Umzug gar nicht, an welche Praxis sie sich richten könnten. Thema im Podcast ist auch, über welche Behandlungspfade Patienten auf der Plattform zu den Ärzten unterschiedlicher Fachgruppen gelenkt werden, wie eine Ersteinschätzung online möglich werden kann, die nach der neuen Anlage 31c zum Bundesmantelvertrag Ärzte (BMV-Ä) obligatorisch ist, und wie Spieren eine gegebenenfalls erforderliche Folgebehandlung vor Ort per Videosprechstunde organisiert, wenn dies erforderlich ist. Auch wie die anderen Anforderungen der Anlage erfüllt werden können – zum Beispiel Priorisierung nach Behandlungsbedürftigkeit, Zuordnung nach räumlicher Nähe – wird von Spieren und Simon erläutert. Spieren erklärt im Gespräch auch, warum er seine Bestandspatienten, die per Video behandelt werden wollen, in der Regel über eine andere Plattform betreut, welche Möglichkeiten es gibt, die ärztliche Arbeitskraft dennoch zu nutzen, wenn einmal in der Praxis Patienten nicht zum Termin erscheinen, und was über Homeoffice per Videosprechstunde möglich ist. (Dauer: 43:45 Minuten)…
Die ehemalige DEGAM-Präsidentin über Änderungen der Arzneimittelrichtlinie Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat die Verordnungsfähigkeit von Lipidsenkern erweitert. Der Beschluss ist Mitte Februar in Kraft getreten. Künftig können alle Personen, bei denen das Risiko für ein kardiovaskuläres Ereignis in den nächsten zehn Jahren bei mindestens zehn Prozent liegt, Cholesterinsenker verordnet bekommen. Bislang lag die Schwelle bei 20 Prozent. Potenziell könnten damit in Deutschland über 20 Millionen Personen Statine bekommen, statt bisher rund neun Millionen Menschen. Auch können Patienten mit familiärer Hypercholesterinämie, mit Diabetes mellitus Typ 1 mit Mikro-albumin-urie oder mit bestimmten risikoverstärkenden Erkrankungen Lipidsenker verordnet bekommen. Hier werden aufgelistet: Autoimmunerkrankungen wie systemischer Lupus, systemische Entzündungen mit vergleichbarem kardiovaskulärem Risiko, HIV-Infektion, Schizophrenie, bipolare Störungen und Psychosen mit vergleichbarem Risiko. Was die Änderungen des G-BA für die Hausärztinnen und Hausärzte in Deutschland bedeuten, ordnet Professorin Erika Baum im „ÄrzteTag“-Podcast ein. Sie ist Präsidiumsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin (DEGAM) und ehemalige DEGAM-Präsidentin. Auch spricht sie über mögliche Anpassungen der S3-Leitlinie Hausärztliche Risikoberatung zur kardiovaskulären Prävention. Shownotes: Weitere Informationen zur kardiovaskulären Risikoberechnung mit arriba: https://arriba-hausarzt.de/module/kardiovaskul%C3%A4re-pr%C3%A4vention Zum Leitfaden „Medikamentöse Cholesterinsenkung zur Vorbeugung kardiovaskulärer Ereignisse“ der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft: https://www.akdae.de/arzneimitteltherapie/lf/leitfaden-cholesterinsenkung Hier finden Sie heraus, wie viele Menschen von der Änderung der Arzneimittel-Richtlinie betroffen sind: https://www.aerztezeitung.de/Politik/G-BA-vor-Aenderung-der-Richtlinie-Statine-bald-fuer-Millionen-Menschen-mehr-455292.html…
Der SpiFa-Vorsitzende Dirk Heinrich über Strukturreformen im Gesundheitswesen Noch vor dem Start der neuen Koalition haben die zukünftigen Koalitionspartner mit dem Beschluss über das Sondervermögen für Infrastrukturmaßnahmen Geld beschafft, um den Spielraum für den Bundeshaushalt zu vergrößern. Wie dieses Geld sinnvoll (auch) im Gesundheitswesen ausgegeben werden könnte und welche Strukturreformen nötig sind, damit die Lücken in der ambulanten Versorgung nicht zu groß werden: Dazu nimmt Dr. Dirk Heinrich, Vorsitzender des Spitzenverbands Fachärzte Deutschlands (SpiFa), im „ÄrzteTag“-Podcast Stellung. Die Reformvorhaben, die für das Gesundheitswesen anstehen, sind auch Thema auf dem SpiFa-Fachärztetag Ende März, unter anderem die bessere Steuerung von Patientinnen und Patienten, eine stärkere Eigenverantwortung der Patientinnen und Patienten und die weitere Umsetzung der Digitalisierung. Im Gespräch erläutert Heinrich, warum die Umsetzung der Krankenhausreform eigentlich erst wirklich sinnvoll ist, wenn klar ist, welche Operationen zukünftig ambulant gemacht werden sollen und wie die Strukturen nach einer dringend nötigen Notfallreform sich entwickeln werden. Die jüngsten Beschlüsse, auf lange Sicht das Honorarniveau an den EBM anzupassen, hält Heinrich für nicht zu Ende gedacht: „Dann wird niemand diese Leistungen anbieten“, so seine Prognose. Die Krankenkassen seien immer auf den „billigen Jakob“ aus, aber „Sie können eine Polypen-Operation bei Kindern nicht für 100 Euro erbringen“, so der HNO-Arzt weiter. Die Konsequenz werde auf lange Sicht sein: „Wartelisten, Wartelisten, Wartelisten – das ist unmenschlich“, schimpft Heinrich. Im Gespräch erläutert er auch, warum die aktuelle Politik „die Vertragsärzte in die Rente scheucht“, und was zu einer Verbesserung der Situation führen könne.…
Und wie umgehen mit Ärzte-Bashing seitens der GKV „Die deutschen Krankenkassen sind die größten Zechpreller der Republik!“ – Martin Degenhardt, Politikchef der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) nimmt kein Blatt vor den Mund. Und seine Antwort auf jüngste Äußerungen von Uwe Klemens aus dem Verwaltungsrat des GKV-Spitzenverbands fällt in dieser Episode vom „ÄrzteTag“-Podcast noch deutlicher aus. Wir sprechen mit Degenhardt, der auch Geschäftsführer der Freien Allianz der Länder-KVen (FALK) ist, über Sondervermögen und Schuldenberge, Kriegstüchtigkeit, Wertschätzung für die Arbeit in den Arztpraxen und den ewigen Clinch mit den Krankenkassen. Und um die Frage: Warum wird die ambulante Versorgung in Deutschland so stiefmütterlich behandelt? Während Milliarden in Krankenhäuser und für Arzneiausgaben fließen, fühlt sich die ambulante Versorgung oft wie das fünfte Rad am Wagen, sagt Degenhardt. „Die Ausgaben pro Patient in einer Praxis liegen im Schnitt bei 716 €, in einer Klinik bei 9465 € – und trotzdem behandelt man uns wie ein Kostenproblem.“ Degenhardt wünscht sich eine „ehrliche Wertschätzung“ für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte und fordert: „Wir müssen mitreden, wenn es um die Zukunft des Gesundheitswesens geht – und nicht nur zuschauen.“ Die Frage, ob unser Gesundheitswesen nicht eigentlich auch zur Verteidigung gehört, beantwortet er mit Ja. Denn in einem Krisenfall müssen nicht nur Krankenhäuser, sondern auch die Praxen handlungsfähig sein. Dass dieser Aspekt in den aktuellen Investitionsdebatten kaum eine Rolle spielt, hält er für einen massiven Denkfehler. Der große Wunsch: Vertrauen statt Bürokratie Ein besonderes Anliegen ist ihm die Abkehr von der Überregulierung. „Ärztinnen und Ärzte werden von Krankenkassen mit Anfragen geflutet – und antworten oft aus Angst vor Regressen. Das ist Wahnsinn!“ Sein Rezept: Weniger Kontrolle, mehr Vertrauen. Denn die meisten Ärzte würden ihre Arbeit aus Überzeugung machen – und nicht, um das System auszunutzen. Was ihn besonders auf die Palme bringt? Der Umgangston der Krankenkassen. „Ich habe von der GKV noch nie ein einfaches ‚Danke‘ gehört!“ Stattdessen gäbe es vor allem Vorwürfe, Misstrauen und Blockaden. Sein Appell: „Ohne eine neue Vertrauenskultur werden wir die Gesundheitsversorgung in Deutschland nicht auf Kurs halten.“ Martin Degenhardt spricht Klartext – und fordert eine Gesundheitsdebatte, die sich nicht nur um Krankenhäuser dreht. Sein Wunsch an Politik und Krankenkassen: Weniger Folter, mehr Anerkennung – und eine echte Partnerschaft statt Dauerkonflikt.…
4. Folge „Kindergarten Gesundheitspolitik“ In dieser neuen Episode vom „ÄrzteTag“-Podcast nehmen wir uns mit Dr. Michael Hubmann, dem Präsidenten des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzt*innen (BVKJ), endlich die drängende Frage im Gesundheitswesen vor: Wie gelingt eine bessere Steuerung im Gesundheitswesen, vor allem angesichts der Herausforderungen durch den Fachkräftemangel und das System lähmende Bürokratie? „Wir diskutieren jetzt schon seit Jahren über das Babyboomer-Problem, aber jetzt wird es von Jahr zu Jahr in vielen Situationen einfach spürbarer“, sagt Hubmann in dieser vierten Folge der Reihe „Kindergarten Gesundheitspolitik“. Die Politik müsse jetzt handeln, um eine funktionierende Steuerung in der Versorgung sicherzustellen – freiwillige Lösungen reichten nicht aus. „Ich glaube, jeder weiß, dass es so, wie es jetzt ist, einfach nicht mehr bleiben kann.“ Hubmann sieht die Steuerung als Schlüssel, um unnötige Kontakte im System zu reduzieren. Ein Beispiel: Patienten, die ohne echte medizinische Notwendigkeit von Facharzt zu Facharzt wandern. „Ich brauche eine Steuerung, die nicht allein auf Freiwilligkeit setzt.“ Ein Blick ins Ausland zeige, dass es Alternativen gebe: In Dänemark oder den Niederlanden ruft man eine Nummer an, bekommt Rat und wird gesteuert. „Und bei uns sitzt der Bürger zu Hause, die Oma fällt um – und er weiß nicht, wen er anrufen soll.“ Auch der bürokratische Aufwand sei ein massives Problem. Besonders ärgert ihn die Flut an Attesten, die in manchen Schulen und Kitas verlangt werden: „Wenn es ein Infektionsschutzgesetz gibt und Zulassungskriterien des Robert Koch-Instituts, dann kann es eigentlich nicht sein, dass jede Schule und jede Kita für sich noch mal eine eigene Regel schafft.“ Eine echte Mengensteuerung könne nur gelingen, wenn auch die Nachfrage durch die Patienten gesteuert werde. Denn bislang, so Hubmann, werde versucht, die steigenden Patientenzahlen nur über Budgets zu regulieren – ein Fehler: „Ich habe eine Geldmenge und eine Menge an Leistung, die ich erbringen darf. Und wenn einfach 200 Patienten mehr kommen, dann sind die umsonst. Das ist doch ein Blödsinn.“ Er plädiert dafür, Steuerung realistisch anzugehen: „Es wird nicht immer so sein, dass man mit einer einzigen Lösung 100 Prozent der Fälle trifft. Vielleicht brauchen wir zwei, drei Systeme nebeneinander.“ Eine bessere Verzahnung zwischen Hausärzten, Gebietsärzten und Kliniken sei entscheidend. „Der Kardiologe will doch auch nicht die Oma Erna sehen, die gehört hat, dass Tante Frieda einen Herzinfarkt hatte und mal zur Sicherheit vorbeikommen will.“ Ein weiteres Thema, das Hubmann bewegt: die Gesundheitsförderung bei Kindern. Der BVKJ fordert, dass Schulen stärker als Orte der Gesundheitsförderung genutzt werden – mit kostenlosem Schulessen und mehr Bewegung im Alltag. Aber ist ein eigenes Schulfach Gesundheit der richtige Weg? Oder müsste Gesundheitskompetenz nicht als Querschnittsthema angelegt werden? „Ja, aber die haben wir in der Istbilanz momentan nicht“, sagt Hubmann. „Wenn Sie sehen, wie leicht Menschen mit Influencern zu bewegen sind, Dinge zu tun, die einfach konsequent unsinnig sind, dann müssen wir dringend an der Gesundheitskompetenz arbeiten.“ Es brauche eine „Koalition der Willigen“ zwischen Schulen, Politik und Medizin, um wirklich etwas zu verändern. Gegen Ende des Gesprächs geht es noch um die politische Großwetterlage – mit einem humorvollen Seitenhieb auf die jüngste Starkbierprobe auf dem Nockherberg. „Es war inhaltlich so klar, dass es wahrscheinlich schwer ist, es noch als Kabarett zu bezeichnen“, sagt Hubmann über Maxi Schafroths Fastenpredigt. Auch er warnt allerdings davor, dass Populismus in der Mitte der Gesellschaft salonfähig wird: „Wir brauchen Politiker, die es schaffen, der Bevölkerung das Gefühl zu geben, dass wir einen Weg nach vorne haben.“ Mit Blick auf die anstehenden politischen Entscheidungen betont Hubmann abschließend, worauf es jetzt ankommt: „Es muss jetzt darum gehen, die Menschen mit den Aufgaben in der Führung der Ministerien zu betrauen, denen wir die Kompetenz zutrauen. Es darf nicht wieder ein Regionalproporz-Schachspiel werden.“…
Ein Gespräch mit ALM-Chef Michael Müller und Labor-Berater Uli Früh Am 1. Januar 2025 sind die vom Bewertungsausschuss beschlossenen Neuregelungen im Labor in Kraft getreten. Gegen den im Frühjahr 2024 gefassten Beschluss haben sich die Labore – und auch die Pathologen und Mikrobiologen – von Anfang an gewehrt. Vor Kurzem hat der Laborverband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM e.V.) nun eine Simulation der Auswirkungen der Reform anhand der Abrechnungen von 64 Laboren aus den Quartalen 1 und 2 des vergangenen Jahres vorgelegt. Das Ergebnis: Durch die Reform werde es voraussichtlich zu starken Verwerfungen innerhalb der Labore kommen, und insgesamt werden drei Prozent weniger Honorar als bisher an Labore ausgezahlt werden, heißt es in der Publikation. Im „ÄrzteTag“-Podcast erläutern der ALM-Vorsitzende, Laborarzt Dr. Michael Müller vom Labor 28 in Berlin, sowie Uli Früh von der Uli Früh Consulting GmbH die Folgen der Reform für die Labore und die zu erwartenden Auswirkungen für die Laborversorgung in Deutschland. Früh ist seit mehr als 30 Jahren als Berater für die Laborbranche aktiv, er hat die Simulation anhand der Abrechnungsbescheide und der abgegebenen Abrechnungen von 64 Fachlaboren erstellt. Im Gespräch erläutern Müller und Früh, welche Labore eher zu den Gewinnern und welche zu den Verlierern der Umstellungen zählen werden, und wie es zu Einbußen von bis zu 17 Prozent in manchen spezialisierten Laboren kommen kann. Außerdem erklären sie die Auswirkungen der neuen Honorarverteilungsmaßstäbe in den KVen auf die Labore, und welche Rolle der Wirtschaftlichkeitsbonus spielt – und dessen Neuregelung zum dritten Quartal 2025. Nicht zuletzt geht es um die Auswirkungen auf die Versorgung, wenn die Analytik selbst für Labore nicht mehr kostendeckend ist, zum Beispiel darum, ob die Fahrdienste für die Praxen in Zukunft ausgedünnt werden könnten und so die Verfügbarkeit von Laborleistungen zurückgefahren werden könnte._ (Dauer: 48:48 Minuten)_…

1 Warum brauchen wir Quoten in der Weiterbildung, Antje Bergmann? 1:07:54
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„Jeder kann alles machen? Das ist teuer.“ Ihr Lebenslauf ist lang, auch die Liste ihrer Ämter, aber Antje Bergmann stellt erst mal klar: Sie ist Hausärztin. Ihr Alltag? Eine Mischung aus Praxis, Forschung, Lehre und Ehrenamt. „Ich habe jeden Tag Patientenkontakt – das erdet mich und hilft mir, die großen Diskussionen in Politik und Wissenschaft auf das Wesentliche herunterzubrechen.“ Praxisnähe statt theoretischer Debatten, das ist ihr wichtig. Bergmann, Jahrgang 1970, ist Professorin für Allgemeinmedizin und leitet an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden den Bereich Allgemeinmedizin. Außerdem ist sie Präsidentin der Sächsischen Gesellschaft für Allgemeinmedizin (SGAM) – nur eines von zahlreichen Ehrenämtern der gebürtigen Zwickauerin. Sachsen ist das einzige Bundesland mit eigener Gesellschaft für Allgemeinmedizin. Auch eine eigene Impfkommission leistet sich das Land bekanntlich. Warum? „Vielleicht, weil uns Regionalität besonders wichtig ist“, sagt Bergmann. „Und vielleicht auch, weil wir Dinge gerne ein bisschen anders machen – und dürfen.“ Bergmann sagt, die Sachsen seien „vielleicht auch innovativer“. Dass dieser Eigensinn sich auszahlt, zeigt ihr Engagement in der Nachwuchsgewinnung. Die von ihr mitgegründete Nachwuchsakademie in der Deutschen Stiftung für Allgemeinmedizin (DESAM) ist längst eine Institution, und die Zahlen sprechen für sich: Erstmals hat die Allgemeinmedizin an der Fakultät in Dresden die Innere Medizin und Chirurgie als Wunschfachgebiet der Studierenden überholt. Ein Erfolg? „Na klar! Und wenn ich es schaffe, dass selbst die künftigen Orthopäden und Kardiologen wissen, was wir Hausärzte wirklich tun, dann habe ich auch gewonnen.“ Wenn es nach Bergmann geht, muss die Allgemeinmedizin viel stärker als akademisches Fachgebiet wahrgenommen werden. „Wenn Versorgungsforschung sinnvoll sein soll, dann muss sie auch bei uns Hausärzten ansetzen.“ Ihr Forschungspraxen-Netzwerk arbeitet daran, genau das umzusetzen – mit messbarem Erfolg. Doch so einfach ist es nicht: „In der Klinik wird man sofort für ernst genommen, wenn man forscht. Bei uns müssen wir uns das noch erkämpfen. Aber es wird besser.“ Das Thema Facharztquotierung ist eines, das Bergmann nicht loslässt. „Wir investieren 200.000 Euro in ein Medizinstudium pro Kopf – und dann darf jeder nach Lust und Laune entscheiden, dass er Herzchirurg in einer überversorgten Region wird? Das können wir uns nicht leisten!“ Die Lösung? Mehr Steuerung, bessere Anreize und eine konsequentere Nachwuchsförderung. „Ich finde, eine Facharztquote für Allgemeinmedizin gehört zumindest ernsthaft diskutiert.“ Politische Forderungen hat Bergmann viele, eine sticht hervor: „Wir brauchen ein echtes Primärarztsystem! In Deutschland darf jeder direkt zum Facharzt laufen, das ist absurd. Wenn wir effizienter steuern wollen, dann muss der erste Weg zum Hausarzt führen.“ Dass sie mit dieser Forderung nicht nur Freunde gewinnen wird, ist ihr klar. „Aber mal ehrlich: Wir können nicht über Geldmangel jammern und gleichzeitig die ineffizienteste Versorgungsstruktur aufrechterhalten.“ Und dann wäre da noch die Politik. Was würde Bergmann den Koalitionsverhandlern in Berlin mitgeben? „Erstens: Hört auf, in Legislaturperioden zu denken. Zweitens: Setzt auf Prävention und Gesundheitsbildung. Drittens: Stärkt endlich die hausärztliche Versorgung – nicht nur mit Worten, sondern mit Strukturreformen. Und viertens: Wenn ihr nicht weiterwisst – ruft mich an!“ Das ist nicht als Witz gemeint. (Telefon: +49 351 458-3687, Anm. d. Red.) Bergmann steht für pragmatische Lösungen – und für eine Allgemeinmedizin, die sich nicht verstecken muss. Antje Bergmann macht sich für ihr Fach stark – in der Praxis, an der Uni und im Ehrenamt. Und sie hat eine klare Botschaft: „Allgemeinmedizin ist nicht das, was übrig bleibt – es ist das Fundament des Systems.“…
Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin spricht über die künftige Schmerztherapie „Wir warten nicht, bis etwas passiert, sondern gehen in die aktive Rolle“, sagt Dr. Richard Ibrahim, seit Januar Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS). Was er damit meint: Seit Jahren schon knirscht es in der schmerzmedizinischen Versorgung, rund 1.300 Schmerzmediziner versorgen über vier Millionen Patienten mit chronischen Schmerzen. Die Krankenhaus-Reform – bei der noch nicht abzusehen ist, welche Standorte schließen, wo also stationäre schmerzmedizinische Versorgungsbereiche in den Regionen wegbrechen, oder wie weit die Ambulantisierung gehen wird – und die Warteschleife nach der Bundestagswahl sorgen für eine „gewisse Instabilität“. Dem will die DGS mit regionalen Versorgungszentren begegnen. In diesen soll die interdisziplinäre Versorgung auf Augenhöhe im Vordergrund stehen. Angst vor Substitution haben die Schmerzmediziner dabei nicht, stellt Ibrahim im „ÄrzteTag“-Podcast klar. „Wir haben auf der Seite der Patienten viel komplexere Fälle als noch vor zehn, zwölf Jahren.“ Diese müssten multidisziplinär im Team versorgt werden. Standard sei, dass etwa beim Beispiel chronischer Rückenschmerz ausgewiesene Psychologen und Therapeuten Teil des Versorgungsteams seien. Und auch der Austausch mit Pain Nurses gehöre dazu. Wichtig für die neuen regionalen Zentren ist dabei, dass sie in der Region die notwendigen Netzwerke aufbauen. „Die Zentren müssen sich um die Vernetzung vor Ort kümmern und die DGS-Leitlinien leben“, so Ibrahim. **Mehr Ausbildungsmöglichkeiten für den Nachwuchs ** Gleichzeitig müssen sie die volle Weiterbildungsbefugnis haben und ein Interesse daran haben, junge Kolleginnen und Kollegen weiterzubilden. Es reiche nicht, den Ärztemangel zu beklagen, die Schmerzmediziner müssten aktiv ihr Gebiet bewerben und sich um die Ausbildung kümmern. Die Schmerzmedizin könne dabei vielen Fachrichtungen eine Heimat und spannende Versorgungstätigkeiten bieten. Um den Zugang für junge Kolleginnen und Kollegen zur Schmerzmedizin zu erleichtern, werde die DGS auch ihr Prüfverfahren anpassen, verspricht der neue DGS-Präsident. Die Schmerzmedizin ist aktuell eine Zusatzqualifikation, auf dem Weg zum DGS-Schmerzarzt müssten die jungen Kollegen aber insgesamt drei Prüfungen absolvieren, berichtet er: die Kammer-Prüfung für den Facharzt, die KV-Prüfung und dann eben noch die DGS-Prüfung oben drauf. Das könne abschreckend wirken, räumt er ein. „Wir wollen den jungen Kollegen erleichtern, nach bestandener Schmerzprüfung auch DGS-Schmerzarzt zu werden“, kündigt er an. Die Regionalzentren bekommen außerdem die Auflage, dass sie eine Mindestzahl von Patienten pro Jahr – Ibrahim spricht von 2.500 plus – versorgen sowie Fortbildungen für Patienten und Ärzte in der Region anbieten müssen. Das DGS-Zertifikat werde dabei zeitlich befristet zunächst für ein Jahr verliehen, danach erfolgt eine Art Rezertifizierung. „Wir werden auch praxisbezogene Studien machen, um zu sehen, wie die Qualität in der Versorgung ist.“ Bis März 2026 sollen bundesweit 16 solcher Zentren entstehen.…
3. Folge „Kindergarten Gesundheitspolitik“ Nach der Bundestagswahl sieht Michael Hubmann, Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzt*innen (BVKJ), eine zentrale Aufgabe der neuen Regierung darin, das Land wieder in eine klare Richtung zu führen. „Dieses Land braucht wieder Orientierung“, sagt er im „ÄrzteTag“-Podcast. Er fordert nicht nur eine bessere Steuerung im Gesundheitssystem, sondern einen grundlegenden politischen Kurswechsel, weg von Polarisierung und hin zu pragmatischen Lösungen. Hubmann beobachtet eine zunehmende gesellschaftliche Spaltung, die sich auch in der politischen Landschaft widerspiegelt. „Wir müssen aus dieser Hyperpolarisierung raus“, mahnt er. Als Beispiel nennt er Wahlkampfveranstaltungen, die mittlerweile von massiver Polizeipräsenz begleitet werden, sowie den Einfluss sozialer Medien, die extremistische Positionen verstärken. Trotzdem sieht er positive Signale: „Der absolute Hoffnungsstreif war die hohe Wahlbeteiligung. Darauf müssen wir unbedingt aufbauen.“ Entscheidend sei nun, dass Politiker*innen über Parteigrenzen hinweg zusammenarbeiten. „Es ist ihre verdammte Pflicht“, sagt Hubmann deutlich. „Wir brauchen Politiker, die den Mut haben, über den eigenen Schatten zu springen.“ Daseinsvorsorge als Kernaufgabe der Politik Ein zentrales Anliegen für Hubmann ist die Sicherstellung der Daseinsvorsorge – darunter Gesundheitsversorgung, Bildung, Wohnraum und Infrastruktur. „Wir müssen die Parteien mit Inhalten konfrontieren und an konkreten Maßnahmen messen“, fordert er. Gerade in ländlichen Räumen sieht er Defizite. Er verweist auf eine ifo-Studie zum Strukturwandel in ländlichen Gebieten, die zeigt, dass dort öffentliche Infrastruktur zunehmend erodiert. „Öffentlicher Nahverkehr, Gesundheitsversorgung, Schulen – wir diskutieren darüber seit Jahrzehnten, aber echte Lösungen fehlen“, kritisiert er. Er fordert, die Digitalisierung stärker zu nutzen, um strukturelle Defizite auszugleichen. „Warum gibt es keine funktionierenden telemedizinischen Angebote für den ländlichen Raum? Warum bleibt Bildung oft an alte Präsenzmodelle gekettet?“ Für ihn steht fest: „Wir brauchen endlich einen realistischen Plan, um die Daseinsvorsorge zukunftsfähig zu machen – und die finanziellen Mittel, um ihn umzusetzen.“ Bürokratieabbau – ein ungelöstes Problem Besonders im Gesundheitswesen sieht Hubmann dringenden Handlungsbedarf beim Bürokratieabbau. Hubmann fordert, Gesetzesänderungen transparenter und verständlicher zu gestalten. Man brauche eine Gesetzgebung, die sich nicht in Detailregelungen verliert, sondern im Fließtext verständlich ist. „Statt Wortklaubereien wie ‚Paragraph 73, Satz fünf, Wort sechs wird nicht durch nein ersetzt‘ brauchen wir Klartext.“ Neben innenpolitischen Themen sieht Hubmann Deutschland auch in der Pflicht, international mehr Verantwortung zu übernehmen. Er verweist auf die Münchner Sicherheitskonferenz und die wachsende Unsicherheit in der Ukraine. „Wir leben seit drei Jahren in einer Situation, in der der globale Süden den Ukraine-Krieg als Regionalkonflikt betrachtet. Europa braucht eine klare Strategie – und Deutschland muss hier eine Führungsrolle übernehmen.“ Dabei kritisiert er die bisherige Außenpolitik der Ampelregierung als unentschlossen. „Wir alle warten darauf, dass Deutschland Führung übernimmt“, sagt er. Dabei müsse die Bundesregierung auch das Verhältnis zu Frankreich und Polen stärken, um den europäischen Kern zusammenzuhalten. „Nicht zu viel versprechen – endlich liefern“ Mit Blick auf die Regierungsbildung fordert Hubmann, dass sich die neue Koalition auf wenige, aber entscheidende Themen konzentriert. „Man kann nicht alles auf einmal lösen. Wir brauchen zwei, drei große Projekte, die realistisch umgesetzt werden – anstatt sich in kleinteiligen Kompromissen zu verlieren.“ Er lehnt es ab, Ministerposten nach parteipolitischen Proporzen zu verteilen: „Die Ministerien müssen endlich kompetenzbasiert besetzt werden. Wir haben doch gesehen, was passiert, wenn man Posten nach Parteibuch vergibt statt nach Erfahrung.“ Am Ende bleibt Hubmann realistisch: „Keine Regierung wird die Probleme dieses Landes in vier Jahren allumfassend lösen. Aber sie muss jetzt endlich den Mut haben, anzufangen.“…
40 Jahre Privatabrechnung – eine Zeitreise mit dem Abrechnungsexperten Peter Gabriel. Die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) ist jetzt 42 Jahre alt und über die Jahre hoffnungslos veraltet. Seit Anfang der 1990er-Jahre hat Peter Gabriel, langjähriger Geschäftsführer der Privatärztlichen Verrechnungsstelle PVS Südwest in Mannheim, die Entwicklung der Abrechnungspraxis von Ärztinnen und Ärzten begleitet und teilweise auch mitgestaltet. Im „ÄrzteTag“-Podcast blickt Gabriel auf die Entwicklung der Privatmedizin seit dieser Zeit zurück. Zum Beispiel auf die Professionalisierung der Abrechnung sowohl bei den privaten Krankenversicherungen und bei der Beihilfe als auch bei den Ärztinnen und Ärzten, die mit professioneller Hilfe aus den Verrechnungsstellen und mit immer besserer Software mithalten konnten. Schwarze Schafe unter den privat abrechnenden Ärzten habe es durchaus gegeben, erinnert sich der Abrechnungsfachmann. Die PVS als eine der „ärztlichen Gemeinschaftseinrichtungen“, die von Ärztinnen und Ärzten getragen werden, sollten dabei helfen, die Gebührenordnung korrekt zu nutzen, aber auch, keine erbrachten Leistungen zu vergessen. Gabriel: GOÄ schon zum Start 1983 veraltet Gabriel blickt im Gespräch weit in die Geschichte der „Medizinaltaxen“ für Ärztinnen und Ärzte zurück, bis ins 18. und 19. Jahrhundert. Er erläutert, warum die GOÄ eigentlich schon zum Start 1983 veraltet war und warum die Änderungen der Teilnovelle 1996 zum Abschnitt B mit den Gesprächs- und Beratungsleistungen sowie zu den Untersuchungsleistungen so viel Aufruhr unter den Kolleginnen und Kollegen verursachten. Damals wurden unter anderem die Ziffer 3 mit der längeren Beratung, die Beratung von Angehörigen (Fremdanamnese, Ziffer 4) und die Ziffer 15 (Einleitung sozialer Maßnahmen) eingeführt – es habe viele Jahre gedauert, bis die neuen Leistungen flächendeckend von den Ärzten wahrgenommen worden seien, berichtet Gabriel. Dabei hatte die PVS in Fortbildungen „mit bis zu 600 Teilnehmern – ein absolutes Highlight für mich“ – viel dazu beigetragen, die Neuerungen bekannt zu machen. KI in der Abrechnungsprüfung Thema im Podcast sind auch einige große Konflikte über Teile der GOÄ, etwa das Zielleistungsprinzp, die Probleme im Umgang mit den allgemeinen Bestimmungen sowie der Ausbau der Rechtsabteilungen in der PKV und als Antwort darauf auch in der PVS. Nicht zuletzt geht es um die Bedeutung der und die Haltung zur Privatmedizin und zu den Individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) in den Fachgruppen, aber auch um die Nutzung von Künstlicher Intelligenz in der Abrechnungsprüfung – und wie Ärztinnen und Ärzte sich dagegen wappnen können. Und auch die nächsten Schritte in Richtung neue GOÄ skizziert Peter Gabriel im Podcast-Gespräch.…
Ein Krankenkassen-Chef über die GKV Der Schätzerkreis hat noch im Oktober ein Defizit in der Gesetzlichen Krankenversicherung in Höhe von 4,9 Milliarden Euro für 2024 vorhergesagt. Nach den aktuellen Zahlen wird jetzt ein Fehlbetrag von mehr als sechs Milliarden Euro erwartet. Und noch im Februar könnten rückwirkend Entscheidungen für Krankenhäuser gefällt werden, die zu einer weiteren Belastung der Krankenkassen in Höhe von einer Milliarde Euro für das vergangene Jahr führen könnten. Welche Konsequenzen die Schieflage der Kassenfinanzen für das Gesundheitssystem haben könnte, erläutert der Vorsitzende der DAK Gesundheit Andreas Storm im „ÄrzteTag“-Podcast. Storm befürchtet einen „Domino-Effekt“, wenn einzelne Krankenkassen in die Zahlungsunfähigkeit rutschen sollten, der das ganze System gefährden könnte. Im Gespräch erklärt er, worin die Analogie zur Bankenkrise 2008/2009 liegen könnte. Auch zur nicht weniger dramatischen Lage in der Pflegeversicherung äußert sich Storm im Gespräch. Der Kassenchef fordert von der künftigen Bundesregierung ein Sofortprogramm für die Gesetzliche Krankenversicherung, damit eine Systemkrise verhindert wird. Er warnt insbesondere auch davor, die Finanzierung der Krankenhausreform über den Transformationsfonds zur Hälfte den Krankenkassen aufzubürden. Diverse Gutachten hätten die Verfassungsmäßigkeit eines solchen Vorgehens verneint, so Storm. Die Konsequenz könnte sein, dass „vielleicht 2028“ das Bundesverfassungsgericht rückwirkend die gesamte Krankenhausreform kippen könnte. Wie ein solches „Desaster“ zu verhindern wäre, erläutert der Kassenchef im Podcast-Gespräch. (Länge: 44:19 Minuten)…
Gesponsert von Sanofi-Aventis Deutschland GmbH Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat für die Region Europa vor einem möglichem Jodmangel gewarnt. Ein solcher Mangel kann zur krankhaften Vergrößerung der Schilddrüse führen. Mediziner sprechen von Struma, der Volksmund von Kropf. Eine solche Struma entwickelt sich über Jahrzehnte. Es müssen also bereits heute Maßnahmen ergriffen werden, um künftig eine Rückkehr der Kröpfe zu verhindern. Welche Maßnahmen das sind, und warum es in Europa überhaupt zu einer Mangelversorgung mit Jod kommt, wird in diesem Podcast diskutiert. Dabei geht es auch darum, wie der Zusammenhang von Jodversorgung und sogenannten Kröpfen entdeckt wurde und welche Rolle dabei die Schweiz gespielt hat. Das Thema diskutieren in einem lockeren und auch kurzweiligen Zwiegespräch der Internist und Endokrinologe Professor Dr. Joachim Feldkamp vom Uniklinikum Bielefeld und der Nuklearmediziner Professor Dr. Markus Luster vom Uniklinikum Gießen-Marburg. Bildunterschrift: Professor Dr. Joachim Feldkamp ist Internist und Endokrinologe am Uniklinikum Bielefeld, Professor Dr. Markus Luster ist Nuklearmediziner am Uniklinikum Gießen-Marburg. Copyright: © [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com Impressum Kommen die Kröpfe zurück nach Deutschland? Podcast Moderation: Dr. Michael Hubert Mit freundlicher Unterstützung der Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt am Main Corporate Publishing (verantwortlich i.S.v. § 18 Abs. 2 MStV): Ulrike Hafner, Europaplatz 3, 69115 Heidelberg Redaktion: Dr. Andreas Strehl Springer Medizin Verlag GmbH, Heidelberger Platz 3, 14197 Berlin Tel: +49 (0) 61 02 / 506 – 0 E-Mail: info@aerztezeitung.de Die Springer Medizin Verlag GmbH ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Nature Geschäftsführung: Fabian Kaufmann, Dr. Cécile Mack und Dr. Hendrik Pugge Handelsregister Amtsgericht Berlin-Charlottenburg HRB 167094 B Umsatzsteueridentifikationsnummer: DE 230026696 © Springer Medizin Verlag GmbH Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen. Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag keine Gewähr übernommen werden. Derartige Angaben müssen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall anhand anderer Literaturstellen auf ihre Richtigkeit überprüft werden.…
Der Arzt aus Emsdetten berichtet über seine Erfahrungen aus dem ePA-Testbetrieb Erste Berichte über den Start des Versuchs zur elektronischen Patientenakte (ePA) für alle in den Modellregionen ließen bereits Schlimmes befürchten. Doch im Februar scheint das Projekt ins Rollen zu kommen. Das berichten jedenfalls Dr. Waldemar Karl Funk und sein unabhängiger IT-Berater Heinrich Wessels aus Emsdetten, nördlich von Münster, im „ÄrzteTag“-Podcast der Ärzte Zeitung. Die Berufsausübungsgemeinschaft mit vier Ärztinnen und Ärzten hat sich nach Angaben in den vergangenen fünf Jahren immer mehr modernisiert und hat die Arbeitsabläufe weitestgehend digitalisiert. Unterstützt wurden Funk und seine Kolleginnen und Kollegen dabei vom IT-Fachmann Heinrich Wessels, der zuvor bei der Telekom gearbeitet hatte und sich nun im (Un-)Ruhestand befindet. **„Das klappt reibungslos“ ** Wessels beschreibt den Vorgang, wie die Praxis bereits am 15. Januar die ersten beiden ePA befüllt habe – mit Unterstützung eines großen Teams von IBM. „Das waren die ersten befüllten neuen ePA in ganz Deutschland“, berichtet Wessels nicht ohne Stolz. Seitdem kann Gynäkologe Funk in seinem System – er arbeitet mit dem Praxisverwaltungssystem S3 – auf elektronische Patientenakten und sie befüllen. „Das klappt reibungslos“, sagt Funk. In der Praxis sei der Vorgang mittlerweile Routine, und es dauere auch gar nicht lange. Er müsse nur die Dokumente, die er hochladen will, auswählen, dann die sogenannten Metadaten (z.B. Datentyp Labordaten, Bildbefund, Arztbrief, diagnostische Maßnahmen) eintragen, „dann geht noch einmal eine Bubble auf, dann kann ich die entsprechende Ziffer eintragen“ – und nach „vier bis fünf Sekunden“ ist der Upload erledigt. Die „entsprechende Ziffer“ ist die Gebührenordnungsposition (GOP) 01648 für die Erstbefüllung der ePA und ist mit gut elf Euro bewertet. „Gefühlt“ könne er von 20 Patientinnen an einem Vormittag mittlerweile etwa 15 ePA befüllen, bei den anderen seien die Krankenkassen noch nicht so weit mit der Erstellung der ePA für ihre Versicherten. Zu Beginn des Modellversuchs seien es noch nicht so viele gewesen. **Jede Praxis könne das hinbekommen ** Mit der Erfahrung, die sie mittlerweile gemacht hätten, sei die Umsetzung der ePA so weit, dass das jede Praxis hinbekommen könne, auch wenn kein Software-Experte direkt vor Ort sei. Das gelte jedenfalls für das PVS, mit dem die Praxis arbeitet. Im Podcast berichten Wessels und Funk, wie sie die Patientinnen der Praxis über die ePA informieren, wie viel Zeit für die Aufklärung zum Beispiel über das Einstellen genetischer Informationen in die ePA benötigen und welche anderen Daten für die ePA interessant seien zum Hochladen. Funk: „Ich überlege mir einfach, was einen Oberarzt im Krankenhaus interessieren könnte, und lade dann diese Daten hoch.“ Funk hofft auf jeden Fall auf den Erfolg des Systems und ist auch überzeugt, dass die Probleme mit der Datensicherheit zu lösen sind: „Wir müssen da einfach vorankommen, andere Länder sind längst viel weiter. Das hätte schon vor Jahren kommen müssen.“…

1 Was ist bei Verordnung von Lipidsenkern nach dem G-BA-Beschluss zu beachten, Professor Ehlers? 37:53
Arzt und Jurist Professor Alexander Ehlers spricht über die Konsequenzen für die Praxis. Es ist nur eine unscheinbare Änderung der Nummer 35 in der Anlage III der Arzneimittelrichtlinie. Doch die Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) könnte Folgen für Millionen von Patientinnen und Patienten und für ihre behandelnden Ärztinnen und Ärzte haben. Lipidsenker wie Statine können, sobald dieser Beschluss rechtsgültig ist, zukünftig eher als bisher bereits präventiv eingesetzt werden, also bevor ein Herzinfarkt oder ein Apoplex eingetreten ist. Unter anderem dann, wenn die Wahrscheinlichkeit, einen solchen in den kommenden zehn Jahren zu erleiden, bei mindestens zehn Prozent liegt. Bisher lag die Schwelle erst bei einer Wahrscheinlichkeit von 20 Prozent – oder wenn eine familiäre Hypercholesterinämie vorliegt. Im „ÄrzteTag“-Podcast begrüßt Allgemeinarzt und Rechtsanwalt Professor Alexander Ehlers von Ehlers Legal den G-BA-Beschluss. Im europäischen Vergleich seien Morbidität und Mortalitätsrisiko für Herzinfarkt und Schlaganfall in Deutschland hoch, und es sei gut, die Möglichkeiten für Ärztinnen und Ärzte, präventiv tätig zu werden, zu erweitern. Im Gespräch erläutert der Rechtsanwalt die Konsequenzen des Beschlusses in der hausärztlichen Betreuung von Patienten: So erwartet Ehlers in den Praxen einiges an Mehraufwand, weil mehr Patienten als bisher eine Dauertherapie mit Lipidsenkern benötigen könnten. Positiv auf die tägliche Arbeit werde sich dagegen auswirken, dass ein leitliniengerechter Einsatz zum Beispiel von Statinen bei Patienten, die unter die Kriterien des Beschlusses fallen, ohne Regressangst möglich sei. Die neue Beschlusslage bedeute zwar nicht, dass jeder Patient mit einem erhöhten Risiko für Schlaganfall oder Herzinfarkt automatisch einen Lipidsenker bekommen müsse, primärpräventive Maßnahmen wie Rauchstopp, Umstellung der Ernährung oder mehr Bewegung gehörten weiterhin in den Instrumentenkasten der hausärztlichen Betreuung. Dennoch sieht Ehlers vor allem auf Hausärztinnen und Hausärzte neue Anforderungen bei der Aufklärung und Dokumentation der Anamnese, Diagnostik und Therapie zukommen. Dies gelte auch deshalb, um sich haftungsrechtlich abzusichern. Im Podcast erläutert Ehlers, wie sich der Aufwand dafür begrenzen lässt und wie Patientinnen und Patienten bei den neuen Therapiemöglichkeiten am besten mitgenommen werden könnten.…
2. Folge „Kindergarten Gesundheitspolitik“ Michael Hubmann, Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzt:innen (BVKJ) in der 2. Folge unserer Podcast-Reihe „Kindergarten Gesundheitspolitik“. Aufgenommen haben wir das Gespräch in seiner Praxis in Zirndorf, die Hubmann mit einer Kollegin, einigen angestellten Kolleg:innen und einem großen Praxisteam betreibt. Besonderheit der Praxis: eine eigene „Infektfabrik“. Die Idee? Infektpatienten strikt von Vorsorge- und Routinefällen zu trennen. „In der Pandemie haben wir sehr früh begonnen, das Wartezimmer quasi zu schließen. Jetzt haben wir eine Lösung gefunden, die sich bewährt.“ Die Eltern nähmen es gut an. Doch trotz hoher Organisation stößt die Praxis, wie viele andere, an Grenzen – ob der Regelungen im Gesundheitswesen. Wie die Bedarfsplanung. „Ein gutes Beispiel dafür, wie irreal das System ist.“ Offiziell gibt es im Landkreis Fürth sieben Sitze für Kinderärzte. Aber der Landkreis reicht bis an die Stadtgrenze Nürnbergs und zieht sich fast bis nach Ansbach. In der Realität bedeutet das für viele Familien: lange Wege oder monatelange Wartezeiten. „Früher konnte ich einem Patienten eine Überweisung mitgeben – heute muss ich persönlich beim Kinderpsychiater anrufen und darum bitten, dass er den Patienten aufnimmt.“ Die Netzwerke, die sich Ärzte über Jahre aufgebaut haben, funktionieren nicht mehr wie früher. Digitalisierung: Noch lange nicht am Ziel Ein weiteres Thema: die elektronische Patientenakte (ePA). Sie wird als großer Fortschritt gepriesen, aber in der Praxis hapert es an der Umsetzung. „Wir warten noch auf ein Update“, so Hubmann trocken. Während der Gesundheitsminister Fortschritte verkünden, kämpft die Praxis mit technischen Hürden. „Wir haben schon seit 2002 eine digitale Patientenakte – aber das offizielle System ist noch nicht einsatzfähig.“ Franken ist bekanntlich eine der ePA-Testregionen. Und was ist mit der Nutzung der Daten? Der eigentliche Mehrwert der ePA soll in der strukturierten Datennutzung liegen – doch dafür fehlt die Standardisierung. „Wir wollen eine bessere Behandlung für Patienten. Aber wenn jeder Arzt andere Dokumentationsstandards hat, bringt uns das erstmal nicht viel.“ Gesellschaftspolitik: Warum fehlt die langfristige Perspektive? Unser Gespräch verlässt an diesem Punkt die reine Gesundheitspolitik – es geht um größere Zusammenhänge. Warum schafft es die Politik nicht, über die nächste Wahl hinaus zu denken? „Wenn man die Schuldenbremse diskutiert, gibt es zwei Perspektiven“, sagt Hubmann. Die eine: Wer heute Schulden macht, hinterlässt sie der nächsten Generation. Die andere: Wer heute nichts investiert, hinterlässt eine marode Infrastruktur. Ein Beispiel? Geschlossene Schwimmbäder. „Das erleben wir überall. Die Kommunen haben kein Geld. Da müssen wir uns doch fragen: Wollen wir, dass es in 20 Jahren immer noch so ist?“ Hubmann verweist auf das Münchener Olympiastadion, gebaut in den 1970ern. „Das war eine langfristige Investition, ein Denkmal für Generationen. Heute fehlen solche Großprojekte – weil jeder nur auf die eigene Legislaturperiode schaut.“ Entbudgetierung: Ein erster Schritt – aber nicht für alle Konkret für die ärztliche Versorgung ist die Entbudgetierung der Hausärzte das große Thema der Woche. Während diese künftig von Vergütungsbegrenzungen befreit werden, bleibt das Problem für Fachärzte bestehen. „Budgets gehören abgeschafft, weil sie leistungsfeindlich sind und die Ärzte demotivieren“, stellt Hubmann klar. „Man arbeitet, aber weiß am Ende nicht, ob man das Geld dafür bekommt – das ist doch absurd.“ Die Ärzte sind durch die steigende Nachfrage ohnehin schon überlastet. Gerade in der Pädiatrie werden immer mehr Kinder mit Entwicklungsverzögerungen oder psychischen Auffälligkeiten behandelt. Doch für diese komplexeren, zeitaufwändigen Fälle gibt es kaum angemessene Vergütung. Michael Hubmann macht deutlich: Die Probleme sind bekannt, aber sie werden nicht gelöst. Vieles dreht sich in endlosen Gremien und Diskussionen, während die Versorgung in den Praxen immer schwieriger wird. Sein Vorschlag? Mehr Einbindung der Kommunen, langfristige Investitionen und eine ehrliche Debatte darüber, wie das Gesundheitswesen künftig gesteuert werden soll. Einfach wird das nicht – aber „die Babyboomer werden bald mit den Füßen abstimmen“, prophezeit Hubmann. Viele niedergelassene Ärzte stehen kurz vor dem Ruhestand, Nachfolger sind schwer zu finden. „Und dann? Wer übernimmt dann die Versorgung?“…
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