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6 Millionen ermordete Juden – Woher stammt diese Zahl?
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Adolf Eichmann prahlte mit hohen Zahlen
Quelle Nr. 1 für diese Zahlen sind die eigenen Angaben des Hitler-Regimes. SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann, der die Deportationen organisierte, hat mehreren unabhängigen Zeugen zufolge mit diesen Zahlen geprahlt. Sie decken sich auch mit Zahlen aus Unterlagen der Gestapo. Und 1944 schrieben Zeitungen unter Berufung auf offizielle Zahlen, dass 5 Millionen Juden "ausgeschaltet" worden seien. Und das war noch ein Jahr vor Kriegsende! Wenn es nur die Nazis wären, auf die sich die Zahlen stützen, wäre natürlich Skepsis angebracht. Es könnte ja theoretisch sein, dass die Nazi-Propaganda die Zahlen übertrieben hat. Doch es gibt noch andere Quellen.Vor dem Zweiten Weltkrieg lebten 11 Millionen Juden in Europa
Aus amtlichen Bevölkerungsstatistiken geht hervor, dass bis zum Krieg in Europa etwa 11 Millionen Juden lebten. Mit dieser Zahl rechneten übrigens auch die Organisatoren des Massenmords auf der Wannseekonferenz 1942, auf der die systematische Vernichtung der Juden geplant wurde. Spätere Zahlen nach dem Krieg ergaben, dass 5 Millionen europäische Juden den Holocaust überlebt haben. 11 Millionen hatte es gegeben, 5 Millionen überlebten – die Differenz auch hier: 6 Millionen.Forschungsprojekt bestätigt 1991 die Zahlen
Diese Größenordnung bestätigte sich 1991. Damals, nach dem Fall der Mauer, begann das größte Forschungsprojekt zu dieser Frage. Unter der Leitung des Historikers Wolfgang Benz wurden gründlich die Volkszählungsdaten auch der osteuropäischen Länder ausgewertet. Benz errechnete auf diese Weise, dass mindestens 5,3 Millionen Juden ermordet wurden. Mindestens heißt: Das sind nur die absolut gesicherten Fälle. Doch viele Opfer sind dabei nicht berücksichtigt, und es bleibt eine Dunkelziffer. Zum Beispiel deshalb, weil viele Juden gar nicht registriert waren – etwa, weil sie sich nicht zum Judentum bekannten. Die aber den Rassegesetzen zufolge trotzdem als Juden galten und deshalb von den Nazis ermordet wurden. Auch in Polen und der Sowjetunion waren viele Juden nicht registriert. Wolfgang Benz schätzte in seiner Studie, dass man aufgrund dieser Umstände noch einmal bis zu 800.000 zusätzliche Opfer hinzurechnen muss. So kommt er auf eine Höchstzahl von 6,1 Millionen. Weil die Daten all dieser verschiedenen Quellen zumindest in der Größenordnung übereinstimmen, gilt die gerundete Zahl von 6 Millionen nicht nur als symbolisch, sondern auch als ziemlich verlässlich.1457 епізодів
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Adolf Eichmann prahlte mit hohen Zahlen
Quelle Nr. 1 für diese Zahlen sind die eigenen Angaben des Hitler-Regimes. SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann, der die Deportationen organisierte, hat mehreren unabhängigen Zeugen zufolge mit diesen Zahlen geprahlt. Sie decken sich auch mit Zahlen aus Unterlagen der Gestapo. Und 1944 schrieben Zeitungen unter Berufung auf offizielle Zahlen, dass 5 Millionen Juden "ausgeschaltet" worden seien. Und das war noch ein Jahr vor Kriegsende! Wenn es nur die Nazis wären, auf die sich die Zahlen stützen, wäre natürlich Skepsis angebracht. Es könnte ja theoretisch sein, dass die Nazi-Propaganda die Zahlen übertrieben hat. Doch es gibt noch andere Quellen.Vor dem Zweiten Weltkrieg lebten 11 Millionen Juden in Europa
Aus amtlichen Bevölkerungsstatistiken geht hervor, dass bis zum Krieg in Europa etwa 11 Millionen Juden lebten. Mit dieser Zahl rechneten übrigens auch die Organisatoren des Massenmords auf der Wannseekonferenz 1942, auf der die systematische Vernichtung der Juden geplant wurde. Spätere Zahlen nach dem Krieg ergaben, dass 5 Millionen europäische Juden den Holocaust überlebt haben. 11 Millionen hatte es gegeben, 5 Millionen überlebten – die Differenz auch hier: 6 Millionen.Forschungsprojekt bestätigt 1991 die Zahlen
Diese Größenordnung bestätigte sich 1991. Damals, nach dem Fall der Mauer, begann das größte Forschungsprojekt zu dieser Frage. Unter der Leitung des Historikers Wolfgang Benz wurden gründlich die Volkszählungsdaten auch der osteuropäischen Länder ausgewertet. Benz errechnete auf diese Weise, dass mindestens 5,3 Millionen Juden ermordet wurden. Mindestens heißt: Das sind nur die absolut gesicherten Fälle. Doch viele Opfer sind dabei nicht berücksichtigt, und es bleibt eine Dunkelziffer. Zum Beispiel deshalb, weil viele Juden gar nicht registriert waren – etwa, weil sie sich nicht zum Judentum bekannten. Die aber den Rassegesetzen zufolge trotzdem als Juden galten und deshalb von den Nazis ermordet wurden. Auch in Polen und der Sowjetunion waren viele Juden nicht registriert. Wolfgang Benz schätzte in seiner Studie, dass man aufgrund dieser Umstände noch einmal bis zu 800.000 zusätzliche Opfer hinzurechnen muss. So kommt er auf eine Höchstzahl von 6,1 Millionen. Weil die Daten all dieser verschiedenen Quellen zumindest in der Größenordnung übereinstimmen, gilt die gerundete Zahl von 6 Millionen nicht nur als symbolisch, sondern auch als ziemlich verlässlich.1457 епізодів
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×Die Frage ist längst nicht so banal, wie sie vielleicht klingt. Sie hat über Jahrhunderte die Naturforscher beschäftigt, und zwar aus folgender Überlegung heraus: Nachts sind wir zwar auf der sonnenabgewandten Seite – aber da sind ja immer noch die vielen Sterne. 100 Milliarden in unserer Milchstraße, Abermilliarden weitere in anderen Galaxien – und alle leuchten. Klar: Diese Sterne sind viel weiter weg als unsere Sonne. Aber wenn man annimmt – wie es noch Galileo getan hat –, dass das Universum unendlich groß und unendlich alt ist, unendlich viele Sterne hat und die Sterne einigermaßen gleichmäßig verteilt sind – dann müsste es eigentlich in jeder Richtung gleichermaßen hell sein. So wie wenn man mitten im Wald steht und aus dem Wald nicht rausschauen kann, weil in jeder Richtung ein Baum steht. Olberssches Paradoxon Dieser Widerspruch ist schon Johannes Kepler aufgefallen: Hätte das Universum unendlich viele Sterne, dürfte es keine dunklen Stellen am Nachthimmel geben. Ein deutscher Astronom namens Heinrich Wilhelm Olbers hat dieses Problem systematisch aufgearbeitet ("Olberssches Paradoxon"). Es kamen dann verschiedene Ideen, wie sich dieser Widerspruch beseitigen lässt. Man hat gemutmaßt, dass vielleicht irgendein Nebel das Licht behindert oder dass die Sterne eben doch ungleichmäßig verteilt sind. Aber all diese Erklärungen haben näheren Überprüfungen nicht standgehalten. Edwin Hubble entdeckte: Das Universum dehnt sich aus Die wahre Erklärung kennen wir erst seit knapp hundert Jahren dank der Entdeckung von Edwin Hubble : Das Universum dehnt sich aus. Es ist eben nicht unendlich groß und entsprechend gibt es auch nicht unendlich viele Sterne. Vielmehr sind sie im Weltall dünn genug gesät, dass sie nur einen Bruchteil des Firmaments bedecken – und deshalb ist es nachts dunkel.…
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Temperatur bei warmen Emulsionen möglichst stabil halten Das ist ein Phänomen, das oft bei warmen Emulsionen auftritt. Sie haben eine gewisse Stabilität bei einer bestimmten Temperatur. Wenn Sie die Temperatur zum Beispiel im Wasserbad verändern, verändern Sie die Molekülgeschwindigkeiten und Sie verändern auf molekularer Ebene Kräfte. Dann kann es passieren, dass die Sauce Hollandaise gerinnt. Um das zu vermeiden, könnte man etwas weniger Butter zugeben oder etwas mehr Eigelb. Da muss man immer eine gute Balance der Bestandteile finden, damit diese Emulsion stabil bleibt. Auf das richtige Verhältnis der Bestandteile kommt es an Das hat sehr viel mit Molekularküche zu tun, weil man wissen muss, wie viele Emulgatoren man hat. Man kann sich behelfen, indem man zum Beispiel noch etwas Wasser zugibt – also versucht, die Mischung etwas zu verdünnen. Das sind aber immer nur kleine Rettungsanker, die man nutzen kann. Eigentlich möchte man das ja nicht. Man muss also immer auf das richtige Verhältnis der Bestandteile achten.…
Alle Pflanzen wachsen vor allem nachts Das ist ein weit verbreitetes Gerücht – aber knapp daneben! Es stimmt nur insofern, als grundsätzlich alle Pflanzen vor allem nachts wachsen, am stärksten in den frühen Morgenstunden. Tagsüber bilden sie mithilfe von Sonnenlicht Zuckermoleküle, die sie nachts in Biomasse verwandeln – für Tomaten gilt das genauso wie für Gras, Kartoffeln oder Bäume. Es ist aber keineswegs so, dass Tomaten es am liebsten dunkel mögen. Im Gegenteil, genau wie andere Nachtschattengewächse – Auberginen oder Paprika – brauchen sie viel Sonnenlicht – verregnete Sommer sind eher schlecht. Bezeichnung "Nachtschattengewächs" führt in die Irre Es wäre ja auch ein seltsamer Name: Seit wann gibt es nachts einen Schatten? Wenn die Namensgeber hätten ausdrücken wollen, dass die Pflanzen im Dunkeln wachsen, hätte "Nachtgewächs" oder eben "Schattengewächs" ja völlig genügt. In Wahrheit aber leitet sich der Name von einer anderen Pflanze ab, dem "Schwarzen Nachtschatten". Nachtschaden statt Nachtschatten Dieser Name wiederum stammt aus dem späten Mittelalter und hat mit Schatten gar nichts zu tun. Vermutlich hieß es früher Nachtschaden – das ist ein altes Wort für Alptraum. Es gibt zwei Theorien. Die eine sagt: Der Name stammt daher, dass man glaubte, die dunklen Beeren des Schwarzen Nachtschattens helfen gegen Alpträume. Oder auch gegen Schäden, die einem Hexen zugefügt haben. Die andere Theorie sagt das Gegenteil: Man vermutete, dass diese Pflanzen Düfte ausströmen, die einem die Alpträume bereiten – vielleicht auch nur im übertragenen Sinn von Kopfweh. Für beide Theorien finden sich Belege in historischen Quellen.…
Säuglingen haben angeborenen Tauchreflex Vereinfacht könnte man sagen: Weil sie das im Bauch der Mutter, wo sie im Fruchtwasser geschwommen sind, so gelernt haben. Säuglinge haben noch einen angeborenen Tauchreflex. Dagegen muss man älteren Kindern, wenn sie tauchen, zuerst erklären, dass sie unter Wasser die Luft anhalten müssen. Sie müssen das also bewusst tun; Säuglinge tun es automatisch. Sobald sie ins Wasser getaucht werden, wird dieser Reflex ausgelöst – das heißt, die Luftröhre wird verschlossen, die Atmung hört auf – aber es passiert noch mehr: Der Herzschlag wird langsamer – nicht etwa schneller vor Aufregung – sondern langsamer, um den Sauerstoffbedarf zu reduzieren; und die Blutversorgung im Körper reduziert sich aufs Nötigste. Wodurch wird der Reflex ausgelöst? Es scheint mehrere Auslöser zu geben, aber der erste ist wohl tatsächlich: Wenn die Gesichtshaut mit Wasser, vor allem mit kaltem Wasser in Berührung kommt. Dann wird bei Babys dieser Reflex ausgelöst. Das kann man als Relikt ansehen aus der Zeit, als sie noch im Bauch der Mutter waren. Denn da werden Babys einerseits mit Sauerstoff über die Nabelschnur versorgt, trotzdem aber üben sie in den letzten Schwangerschaftswochen auch schon das Atmen, das heißt sie machen mit der Lunge Atembewegungen. Manchmal verschlucken sie sich dabei und bekommen Schluckauf – oft zur großen Freude der werdenden Mütte. Aber im Grunde machen sie diese Atembewegungen, ohne wirklich zu atmen. Über diesen Weg, so scheint es, wird der Tauchreflex ausgebildet, der nach der Geburt noch eine Weile erhalten bleibt, sodass die Babys unter Wasser automatisch die Atmung einstellen. Voraussetzung für Unterwassergeburt und Babyschwimmen Dieser Reflex verschwindet ungefähr ab dem 4. bis 6. Lebensmonat. Aber er schafft die Voraussetzung zum einen für die sogenannte „sanfte“ Unterwassergeburt. Zum anderen für das von manchen propagierte Babyschwimmen, bei dem man ja auch nicht möchte, dass die Babys sich verschlucken, wenn sie unter Wasser sind.…
Grüner Spargel wächst oberirdisch und bildet Chlorophyll aus Der Unterschied zwischen weißem und grünem Spargel ist die Anbaumethode. Grüner Spargel wächst oberirdisch, also an der Sonne. Deshalb bildet er grünes Chlorophyll aus. Wenn man den Spargel dagegen in angehäuften Erddämmen aufzieht oder unter Folie, bekommt er keine Sonne ab und bleibt weiß. Im Verhältnis zum Nährwert hat Spargel viele Mineralstoffe und Vitamine Sowohl weißer als auch grüner Spargel sind in dem Sinn „gesund“, dass sie viele wertvolle Inhaltsstoffe enthalten – und grüner Spargel enthält von manchen noch ein bisschen mehr. Man muss aber genau hinschauen, denn warum ist Spargel überhaupt gesund? Weil er im Verhältnis zu seinem Nährwert relativ viele wichtige Mineralstoffe und Vitamine enthält. Ich betone: Im Verhältnis zu seinem Nährwert. Da Spargel zu mehr als 92 Prozent aus Wasser besteht, hat er nur 150 bis 200 Kilokalorien pro Kilogramm. Und in den wenigen Bestandteilen, die nicht "Wasser" sind, konzentrieren sich hohe Mengen an Kalium, Kalzium und Stickstoff. Kalium ist gut für die Nerven, Kalzium gut für die Knochen und Stickstoff wirkt harntreibend und somit entwässernd und entgiftend. Außerdem enthält Spargel die Vitamine A, C, E und K. Das alles enthält der Grüne Spargel auch, allerdings – da er vor der Ernte mehr Sonnenlicht abbekommen hat – zum Teil etwas mehr als der weiße Spargel. Ich tue mich aber schwer damit zu sagen, er sei deshalb "gesünder". Wie gesund Spargel ist, hängt letztlich vom gesamten Speiseplan ab. Man kann sich auch ohne Spargel gesund ernähren. Und wenn man sich nicht gesund ernährt, dann ist es letztlich egal, ob man statt weißem grünen Spargel isst; das macht dann keinen Unterschied. Bei der Entscheidung im Zweifel also lieber nach dem Geschmack gehen. Vorsicht bei Gicht Allerdings ist Spargel nicht uneingeschränkt gesund, denn er enthält auch Substanzen, die im Körper zu Harnsäure umgewandelt werden. Da kann es passieren, dass überschüssige Harnsäure kristallisiert und sich in den Gelenken absetzt. Das wiederum kann Menschen, die eine Anfälligkeit für Gicht haben, Schmerzen bereiten.…
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Alles Notwendige ist völkerrechtlich geregelt Vor allem in rechtsextremen Kreisen wird oft behauptet: Da es nach dem Krieg keinen offiziellen Friedensvertrag gab, bestünde das Deutsche Reich in den Grenzen von vor dem Krieg weiter – also mit großen Teilen vom heutigen Polen und Tschechien. Doch das ist nicht so, sagt zum Beispiel der Völkerrechtsexperte Claus Kreß von der Universität Köln. Einen Friedensvertrag – zwar nicht dem Wort, aber der Sache nach – gibt es, wenn auch mit großem zeitlichem Abstand. Quelle: Prof. Claus Kreß, Universität Köln Richtig ist: Am Ende des Zweiten Weltkrieges hat Deutschland zwar kapituliert , aber keinen Friedensvertrag abgeschlossen. Das lag daran, dass es in der Nachkriegszeit zunächst keine deutsche Regierung mehr gab, die einen solchen Vertrag hätte abschließen können. Zwei deutsche Staaten nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs Ab 1949 gab es zwei deutsche Staaten, auch dann war aber noch eine Weile umstritten, ob das deutsche Reich in diesen Staaten (oder wenigstens in der Bundesrepublik) völkerrechtlich gesehen weiterexistiert, ob also die Bundesrepublik überhaupt in der Lage wäre, einen Friedensvertrag für das Deutsche Reich abzuschließen. Im Völkerrecht war man sich dann irgendwann einig: Ja, das würde gehen. Aber dann kam das Problem hinzu: Wenn die Bundesrepublik einen Friedensvertrag geschlossen hätte, hätte die DDR ihn nicht akzeptiert. Die DDR pochte anfangs zwar auch auf einen Friedensvertrag – aber mit zwei deutschen Staaten, was wiederum für die Bundesrepublik nicht akzeptabel war. Wiedervereinigung und Zwei-plus-vier-Vertrag Deshalb wurde dieser völkerrechtliche Schlussstrich erst viel später nachgeholt, nämlich nach dem Fall der Mauer, als 1990 beide deutsche Staaten mit den ehemaligen alliierten Siegermächten die Wiedervereinigung im sogenannten Zwei-plus-vier-Vertrag geregelt haben. Im Zuge der Wiedervereinigung 1990 kam es mit dem Zwei-plus-Vier-Vertrag zu einer Regelung von Fragen, die seit dem Zweiten Weltkrieg noch offen waren. Insbesondere gaben die vier Mächte ihre noch bestehenden Rechte im Hinblick auf Deutschland als Ganzes auf. Quelle: Prof. Claus Kreß, Universität Köln Zwei-plus-vier-Vertrag regelt Festlegung der Grenzen Im Zwei-plus-vier-Vertrag steht alles drin, was in einem Friedensvertrag auch geregelt ist: Insbesondere die Grenzen des jetzt wiedervereinigten Deutschlands. Mit der Festlegung der Grenzen verzichtete das neue Deutschland endgültig auf die ehemaligen Gebiete östlich der Oder-Neiße-Linie. Durfte Deutschland das? Claus Kreß sagt ganz klar: ja! "Zu der Frage, wie es sich mit Grenzveränderungen verhält, sagt das Völkerrecht, dass staatliche Grenzen zwar völkerrechtlich ein hohes Gut und als solches geschützt sind, insbesondere gegen Gewaltanwendung. Aber es gibt dem Grundsatz nach kein völkerrechtliches Verbot für einen Staat, im Rahmen einer friedensvertraglichen Regelung Gebiete, die früher zu ihm gehörten, abzutreten. Völkerrechtlich spricht man bei einer solchen Abtretung von einer Zession. Der entscheidende Punkt ist, dass der Gebietsübergang einvernehmlich geschieht. Dann ist eine solche Gebietsregelung möglich. Einvernehmlich bedeutet: Einvernehmlich zwischen dem das Gebiet abtretenden Staat und demjenigen Staat, zu dem dieses Gebiet nun gehören soll." (Claus Kreß) Da Polen und Tschechien auch einverstanden waren, war das somit in Ordnung. Insofern: Der Zwei-plus-vier-Vertrag ist kein Friedensvertrag – aber regelt alles Notwendige. Ein weiteres Papier, auf dem fett "Friedensvertrag" steht, in dem aber letztlich nur das Gleiche nochmal steht, ist deshalb nicht nötig.…
Möglichkeit, Intelligenz zu entwickeln als Voraussetzung Sie sind sehr zuverlässig, wenn Menschen die Möglichkeit hatten, ihre Intelligenz zu entwickeln. Es wäre zum Beispiel völlig unfair und auch nicht aussagekräftig, wenn ich einen Intelligenztest Menschen vorgebe, die nie die Chance hatten, lesen und schreiben zu lernen und die keine Schule besucht haben. Die haben das Material nicht kennengelernt; sie haben nicht gelernt, mit Zahlen und Buchstaben umzugehen. Die können die besten Gene mitbringen, aber sie hatten eben nicht die Möglichkeit, ihre Intelligenz wirklich zu entwickeln. Wenn man aber bei Menschen, die optimal gefördert wurden, mit denen gesprochen wurde, die in der Schule lesen und schreiben gelernt haben, die in der gleichen Klasse gesessen haben, feststellt, dass manche besser in einem Test abschneiden als andere, dann lassen sich schon Rückschlüsse auf die Intelligenz ziehen. Es gibt auch dumme Intelligenztests Deshalb ist es wichtig, dass man nicht einfach naiv irgendwelche Intelligenztests vorgibt. Das wurde in den 1930er-Jahren einmal gemacht. Da ging es um die Frage, ob Menschen, die in traditionellen Kulturen aufgewachsen sind, weniger intelligent sind. Man ist dann mit einem nichtsprachlichen Intelligenztest dahin gezogen, bei dem man Gemeinsamkeiten zwischen Figuren feststellen musste. Und siehe da, die Menschen haben schlechter abgeschnitten. Damals hat man daraus geschlossen, dass diese Menschen nicht so intelligent sein können. Das war allerdings kein sehr intelligenter Schluss, wie wir heute wissen, weil natürlich auch der Umgang mit Dreiecken, Vierecken oder Kreisen von der Lerngelegenheit abhängig ist. Man darf also nur Intelligenztests vorgeben, beziehungsweise das Ergebnis interpretieren, bei Menschen, die wirklich alle Chancen hatten, ihre jeweilige Intelligenz zu entwickeln. Dann aber können sie sehr aussagekräftig sein.…
Ehrung für im US-Bürgerkrieg engagierte Mutter Nein. Den Muttertag, den wir heute kennen, hat 1907 eine engagierte Christin in den USA eingeführt: Anna Marie Jarvis. Eigentlich war es ein Gedenktag für ihre eigene verstorbene Mutter. Die war über die Region hinaus bekannt, denn sie hat im Bürgerkrieg Wohltätigkeitsveranstaltungen organisiert und sich mit anderen Müttern um die Verwundeten des Kriegs gekümmert. 1907 hat Anna Jarvis für ihre Mutter also eine entsprechende Gedenkveranstaltung in ihrer Heimat in West Virginia organisiert. Im Jahr drauf wurde darauf eine Veranstaltung für alle Mütter. Und 1909 wurde dieser Muttertag bereits landesweit gefeiert. In Deutschland zeigen Blumenhändler Interesse an dem Feiertag Es war somit zuerst ein methodistischer Feiertag, der dann aber auch vom US-Kongress übernommen wurde. Das schwappte dann auch nach Europa. In Deutschland war es tatsächlich der Blumenhandel, der Werbung für den Muttertag machte. so wie später dann auch für den Valentinstag. Nazis erklären Muttertag zum offiziellen Feiertag und führen Mutterkreuz ein Was die Nazis betrifft: Sie haben den Muttertag zwar nicht eingeführt, aber sie haben ihn zum offiziellen Feiertag erklärt und das Mutterkreuz eingeführt. Aber das ist Geschichte, als Feiertag wurde er nach dem Krieg wieder abgeschafft. Der Muttertag fällt zwar immer auf einen Sonntag, ist bei uns aber kein gesetzlicher Feiertag. Insofern ist der Muttertag, den wir heute haben, auch kein Relikt der Nazis, sondern es gab ihn schon lange vorher. Die Nazis haben aber auch Christi Himmelfahrt zum Feiertag gemacht – und das ist ja geblieben. Das ist ja der Tag, der in Deutschland auch als Vatertag gilt, auch wenn das in keinem Gesetz so drinsteht.…
Schlag auf den Zapfhahn sollte Zechgelage beenden Die erste Frage: Wieso Zapfen? Was für ein Zapfen wird da gestrichen? Da geht es nicht um Tannenzapfen, sondern um den Zapfhahn von Bier-, Wein- oder Schnapsfässern. Auch das Wort "Streich" hatte früher eine andere Bedeutung: Damit war kein sanftes Streichen gemeint, sondern ein Schlag, so wie im englischen "strike". Auch der Ausdruck "jemandem einen Streich spielen" rührt daher – dass man also jemandem im übertragenen Sinn einen Schlag verpasst. Profos sorgte für Disziplin unter den Soldaten Gehen wir zurück ins 16./17. Jahrhundert, in die Zeit der Landsknechte. Das waren Söldner, die von den damaligen Herrschern eingesetzt wurden, gerade auch im Dreißigjährigen Krieg. Denen musste abends klar gemacht werden, dass sie mit dem Trinken aufhören und schlafen gehen sollen. Um das deutlich zu machen, kam der "Profos". Das war ein Militärbeamter, der vor allem dafür da war, die Disziplin der Söldner aufrechtzuerhalten. Der Profos schlug mit seinem Säbel auf die Zapfhähne der Fässer, um, wie es in Grimms Wörterbuch heißt, "den Zechgelagen der Soldaten Einhalt zu thun". Um dem Ganzen Nachdruck zu verleihen, wurde diese Aktion von einem Trommler per Trommelwirbel eingeleitet. Preußen: Zapfenstreich wird feierlich – erweitert um Abendlied und Gebet 200 Jahre später wurde das weiter ausgeschmückt, und zwar in den napoleonischen Kriegen, also Anfang des 19. Jahrhunderts. Da veranlasste der preußische König Friedrich Wilhelm III., dass der Zapfenstreich um ein Abendlied und ein Gebet erweitert wurde. 1838 wurde aus dieser Tradition der Große Zapfenstreich als musikalischer Aufmarsch. Erstmals aufgeführt wurde er 1838 in Berlin zu Ehren des russischen Zaren. Tattoo: militärisches Tamtam in Schottland und in der Schweiz Wer schon mal in der schottischen Hauptstadt Edinburgh war, kennt vielleicht das große "Military Tattoo". Das ist ein großes militärisches Tamtam, von dem es auch in Basel eine Kopie gibt, das Basel Tattoo. Viele fragen sich, warum das so heißt: Was hat das mit einer Tätowierung zu tun? Die Antwort ist: gar nichts. Im englischen Wort "Tattoo" steckt ebenfalls der Zapfen: "Tap Toe" hieß das ursprünglich, also: Zapfen zu. Aus "Tap Toe" wurde "Tattoo". Das Wort "Tattoo" im Sinne von Tätowierung dagegen hat einen ganz anderen Ursprung, das kommt ursprünglich aus dem Samoanischen, also der Sprache, die im polynesischen Samoa gesprochen wird.…
Der Begriff "gerade" Zahl hat – das wird viele überraschen – sprachlich überhaupt nichts mit geraden Linien zu tun oder dass ungerade Zahlen als irgendwie "krummer" angesehen wurden. Etymologie: rathjo – rathjan – girat Die "Geradheit" von Linien bzw. von Zahlen geht auf zwei völlig verschiedene Wortstämme zurück. Die "geraden" Zahlen lassen sich zurückführen auf das gotische Wort "rathjo", was einfach "Zahl" bedeutete, und daraus wurde dann ein Verb (ge-)rathjan – zählen. Daraus hat sich im Althochdeutschen "girat" gebildet, was so viel hieß wie zählbar, gleichzählig. Warum sich die Wortbedeutung dann später reduziert hat auf "gerade" im Sinne von "in zwei gleiche Hälften teilbar", das weiß offenbar niemand so richtig. Eine Möglichkeit könnte sein: Die Vorsilbe ge- bedeutet in den germanischen Sprachen (ähnlich wie co- oder com- im Lateinischen) immer, dass etwas miteinander verbunden wird (bestes Beispiel: gem-einsam). Rathjan war "zählen", ge-rathjan könnte dann die sinngemäße Bedeutung bekommen haben "paarweise zählen", woraus sich girat "paarweise zählbar" entwickelt hat. Aber vielleicht war es auch ganz anders, darüber habe ich keine verlässlichen Quellen gefunden. Interessant wird es, wenn man noch weiter zurückgeht und fragt: Woher kommt denn dieses gotische Wort "rathjo"? Und der eine oder die andere ahnt es vielleicht schon: Das ist vermutlich eine Entlehnung aus dem lateinischen "ratio", also Vernunft, Berechnung. Die Pointe dabei ist, dass wir ja in der Mathematik einerseits gerade Zahlen haben, andererseits aber auch die Gruppe der rationalen Zahlen. Aber etymologisch sind sie eigentlich identisch, gehen auf das gleiche Wort zurück. Ein anderes Wort, wo sich der Wortstamm im Deutschen noch findet, ist die "Rate". "Gerade" Linie hat anderen Wortstamm: schnell und schlank Die "gerade" Linie wiederum kommt von einem andern Wort, nämlich "rado" – was so viel wie "schnell" und "schlank" bedeutet hat, damit verwandt ist auch unser Wort "Rad". Man kann also sagen: Die "gerade" Linie ist mit dem "Rad" verwandt, die "gerade" Zahl dagegen mit der Rate. Das sind zwei völlig verschiedene Wortstämme, ein "Teekesselchen", wenn man so will.…
Der Name "Waldhonig" täuscht ein bisschen. Bäume blühen zwar auch – aber um ihre Pollen zu verbreiten, brauchen die meisten von ihnen keine Insekten. Das geht über die Luft. Nur wenige Bäume wie die Linde oder der Ahorn werden von Insekten bestäubt. Dann heißt der Honig auch entsprechend, also z.B. Lindenblütenhonig. Bienen schmarotzen bei anderen Insekten und holen sich deren Honigtau Waldhonig ist etwas ganz anders. Den Waldhonig produzieren die Bienen nämlich nicht aus Nektar, gehen also nicht direkt an die Blüten. Sie schmarotzen vielmehr bei anderen Insekten, die an Bäumen sitzen. Das sind vor allem Blattläuse. Diese Läuse sitzen an der Rinde, den Blättern oder den Nadeln und zapfen mit ihren Mundwerkzeugen die Pflanzensaft-Leitungen des Baumes an. Weil dieser Pflanzensaft süß ist, sind auch die Ausscheidungen der Blattkäfer ziemlich süß. Das ist der sogenannte Honigtau. Von den Bienen oder Ameisen wird der Honigtau freudig empfangen. Blattläuse und Bienen: Waldhonig wird von zwei Insektenarten verdaut Genau genommen ist jeder Honig mehrfach verdaut. Honigbienen lagern die aufgenommene Flüssigkeit in ihrer Honigblase zwischen. Die Honigblase ist ein Abschnitt des Darms, in dem dem Inhalt Wasser entzogen wird und Enzyme beigesetzt werden. Im Stock angekommen, "würgt" die Biene die vorverdaute Flüssigkeit hoch und gibt sie an eine andere Arbeiterin weiter, die den Prozess wiederholt. Zuvor hat der Pflanzensaft bereits den Verdauungstrakt der Blattlaus durchquert. Deswegen ist das Besondere beim Waldhonig, dass er von zwei verschiedenen Insektenarten verdaut wird, bevor er im Honigglas landet.…
Intelligenz ist an Symbole gebunden. Sprache ist ein Symbol. Und ohne die Fähigkeit, Symbole zu haben, könnten wir nicht die Intelligenz zeigen, die wir haben, um uns in bestimmte komplizierte Inhalte einzudenken. Das unterscheidet uns von Tieren. Tiere können Laute produzieren und miteinander kommunizieren, aber sie haben keine flexible Sprache, die es ihnen ermöglicht, neue Begriffe zu entwickeln. So haben wir als Menschen beispielsweise die Möglichkeit, alles ins Gegenteil zu verkehren, indem wir einfach die kleine Silbe "un" voranstellen. Möglich – unmöglich usw. Viel Sprechen und ein großer Wortschatz fördern die Intelligenz von Kindern All das ermöglicht eine geistige Flexibilität, die an die Sprachfähigkeit gebunden ist. Daher die klare Antwort: Wir hätten nicht die Intelligenz, die wir haben, wenn wir uns nicht sprachlich gut ausdrücken könnten, wenn uns die Sprachfähigkeit nicht in die Wiege gelegt worden wäre. Und wir wissen auch, dass Menschen nur dann ihre Intelligenz entwickeln können, wenn sie die Möglichkeit hatten, sich sprachlich weiterzuentwickeln. Es gibt nicht viele Möglichkeiten, Intelligenz zu fördern und Unterschiede zu kompensieren. Wenn man allerdings mit Kindern früh viel spricht und ihren Wortschatz erweitert, hat man ihnen die besten Möglichkeiten mitgegeben, eine optimale Intelligenz zu erreichen. Wenn man sprachlich schlampig ist, die grammatikalischen Möglichkeiten einer Sprache nicht ausnutzt, dann entwickelt man nicht die Intelligenz, die man vielleicht entwickeln könnte, da man das Potenzial mitbringt.…
Nach der Sintflut lässt Noah 3 Tauben fliegen Die Taube als Friedenssymbol geht auf die Geschichte von Noah zurück, der in seiner Arche mit seiner Familie die Sintflut überstand, die Gott in seinem Zorn über die Menschen gebracht hatte. 40 Tage lang hatte es geregnet, und als es endlich aufhörte, ließ Noah drei Tauben fliegen. Die erste kehrte mit leerem Schnabel zurück, die zweite brachte ihm einen Ölzweig und die dritte kam gar nicht wieder. Die zweite Taube, die mit dem Ölzweig, ist quasi die erste Friedenstaube. Denn der Ölzweig bedeutete für Noah, dass die Flut überstanden und zusammen mit dem Wasser auch der Zorn Gottes verebbt war. Gott war also wieder versöhnlich gestimmt und hatte Frieden mit den Menschen geschlossen. Seefahrer setzten Tauben zur Orientierung ein Dass Noah Tauben fliegen lässt, geht übrigens auf eine damals tatsächlich existierende Seefahrerpraxis auf dem Mittelmeer zurück: Wer zu Schiff auf den Weiten des Wassers die Orientierung verloren hatte, ließ eine Taube fliegen. Wenn sie das Ufer entdeckt, wird sie dieses anfliegen. – Die Seefahrer mussten sich also nur noch an den Kurs der Taube halten, um ebenfalls das Ufer zu finden – eine Art Taubenkompass sozusagen. Friedenskongress: Tauben-Bild von Pablo Picasso wird 1949 Plakatmotiv Richtig populär wurde die Taube als Friedenssymbol allerdings nicht wegen Noah, sondern weil der spanische Maler Pablo Picasso 1944 der kommunistischen Partei Frankreichs beitrat. Ja, tatsächlich! Kommunisten und Pazifisten haben nämlich im Jahr 1949 den ersten sogenannten "Weltkongress der Kämpfer für den Frieden" organisiert und brauchten eine Bild für ihr Plakat. Einer der Organisatoren dieses Weltfriedenkongresses war mit Pablo Picasso befreundet, hat ihn eines Tages in seinem Atelier besucht – und stieß zufälligerweise auf das Bild einer weißen Taub. Das fand er so schön, dass das Motiv auf dem Plakat landete. Es folgten viele weitere Friedenskongresse, und für jeden entwarf Pablo Picasso eine Taube. Die wohl berühmteste besteht aus wenigen schwungvollen Strichen, die wirken wie leicht dahingezeichnet. Diese Taube trägt einen Ölzweig im Schnabel – wie die Taube, die Noah einst losgeschickt hatte.…
Für gesunde Hunde reichen Alleinfuttermittel Was das Futter angeht, bin ich als Tierarzt relativ entspannt. Für das gesunde Tier gilt: Was der Hund verträgt, ist auch gut für ihn. Wichtig ist, dass es ein Futter sein muss, das für die alleinige Ernährung gedacht ist, also ein Alleinfuttermittel. Das heißt Dosenfutter oder Trockenfutter. Das ist meist so ausgelegt, dass das Tier rein theoretisch sein Leben lang nur dieses Futter fressen müsste und mit allen Nährstoffen, Vitaminen und Spurenelementen versorgt wäre, die das Tier so braucht. Bei gesundheitlichen Problemen kann geeignetes Futter ergänzt werden Außerdem gibt es Ergänzungsfuttermittel. Solches Futter kann gezielt bei bestimmten Erkrankungen gegeben werden – wenn die Niere oder die Leber erkrankt ist oder bestimmte Stoffe fehlen. Mit diesen Futtern muss man also aufpassen, wenn man ein gesundes Tier hat. Aber das gesunde Tier kann man mit einem Futter, das ihm schmeckt und das es verträgt, gut ernähren. Was ist von BARF zu halten? BARF (Bones And Raw Foods) ist angelehnt an die natürliche Ernährung von Wölfen; so soll mit rohem Fleisch bedarfsgerecht gefüttert werden. Prinzipiell ist der Gedanke ganz gut. Allerdings muss man sich mit diesem Futter auseinandersetzen. Denn einem domestizierten Hund, der in einer Familie lebt, würde das rohe Fleisch vorne und hinten nicht reichen. Er bräuchte Vitamine, Spurenelemente, Öle und ein paar Kohlenhydrate. Um eine BARF-Portion korrekt zu berechnen, muss man sich mit diesem Futter auseinandersetzen oder jemanden haben, der das für einen übernimmt. Dafür muss man prüfen: Wie aktiv ist mein Hund? Was hat er für einen Stoffwechsel? Was verträgt er? Dann wird konkret ausgerechnet, wie viel an Spurenelementen et cetera drin ist. BARF ist daher die Fütterungsart, bei der potenziell die meisten Fehler passieren können, weil es zu viele Varianten gibt. Zwar haben vielleicht auch Futtermittel, die es fertig im Laden zu kaufen gibt, ihre Nachteile. Aber es ist alles drin, was das Tier braucht.…
Meeresspiegel reichte nicht bis zum Berg Ararat Nein. Der Berg Ararat, der an der türkisch-armenischen Grenze steht, ist über 5.000 Meter hoch. Dort auf geologisch nachvollziehbare Weise einen Meeresspiegel hinzubekommen, ist schlichtweg unmöglich – wenn man davon ausgeht, dass es sich dabei um eine historische Tatsache handelt. Man könnte natürlich auch sagen: "Arche Noah am Ararat gestrandet" muss ja nicht heißen, dass die Arche gleich auf 5.000 Metern Höhe gestrandet ist. Sie könnte ja auch weiter unten gestrandet sein, etwa bei 1.000 oder auch 2.000 Metern. Aber auch das ist geologisch eigentlich völlig ausgeschlossen. Denn selbst wenn man annimmt, dass alles Eis auf der Erde einmal schmelzen würde, dann hätte man noch einen Anstieg von einigen 10 Metern, aber das war es dann auch. Im Vergleich: In der letzten Eiszeit, als sehr viel mehr Eis gebunden war und als es sehr viel mehr Gletscher gab, war der Meeresspiegel 100 bis 120 Meter tiefer als heute. Wenn man das ganze Eis schmelzen lassen würde, wäre er vielleicht noch einmal etwa 80 bis 100 Meter höher. Das würde aber nicht reichen, um eine "Arche Noah" am Ararat stranden zu lassen. Deswegen ist es für mich auch kein Wunder, dass man dort nichts gefunden hat. Man hat Steinbögen gefunden. Da hat man vermutet, dass das fossile bzw. versteinerte Überreste der "Arche Noah" sein könnten. Aber das hat sich alles nicht als Wahrheit oder tatsächliche Sensation herausgestellt. Gigantische Flutung am Schwarzen Meer vor 7.500 Jahren? Es gibt Informationen darüber – das hat mit dem Ararat allerdings weniger zu tun – dass es vor 7.500 Jahren am Schwarzen Meer zu einer gigantischen Flutung gekommen sein könnte. Das heißt, das Schwarze Meer war auch während der Eiszeiten 100 bis 120 Meter tiefer als heute. Das war ein Süßwassersee. Und dann – so die Theorie – ist nach der Eiszeit durch das Schmelzen von Gletschern der Meeresspiegel gestiegen, das Mittelmeer ist gestiegen. Irgendwann hat es dann auch den Bosporus überschwemmt. Und dann kam jede Menge Wasser den Bosporus herunter: 20-mal stärker als der Niagarafall, so heißt es. Dadurch wurde das Schwarze Meer erstens salzig und zweitens ist der Meeresspiegel gestiegen. Aber nicht wesentlich höher als er heute ist. Das ist die andere Theorie, für die es einige Belege gibt, aber da ist noch vieles unsicher. Die Suche am Ararat hat aber mit diesen neueren Erkenntnissen nichts zu tun. Flutung: möglicherweise Einfluss auf das Gilgamesch-Epos Wenn es diese Überschwemmung tatsächlich gegeben hat vor 7.500 Jahren, dann, so eine Überlegung, könnte dieses Ereignis möglicherweise das Gilgameschepos im Zweistromland ausgelöst haben. Aus diesem Epos wäre dann später die Geschichte der "Arche Noah" entstanden. Der Haken: Wenn es die große Sturzflut am Schwarzen Meer wirklich gab, hätte hat das Ereignis 5500 v. Chr. stattgefunden. Das Gilgamesch-Epos selbst ist aber erst 2.000 Jahre später entstanden. Das heißt, diese 2.000 Jahre hätten durch mündliche Überlieferung überbrückt werden müssen. Und ob das so sein kann oder nicht, ist schwer zu beantworten.…
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